Bildersturm

https://www.youtube.com/watch?v=kak-pNJyN2w

 

Der politisch korrekte Tugend-Terror der Gutmenschen und Pseudo-Linken artet immer mehr aus. Es ist Zeit, diesem entschieden Einhalt zu gebieten.

 

Zerstörung von Kulturgut

 

Denkmäler jeder Art, ob Stätten des Kultes, Statuen, Bilder, Bücher, Bezeichnungen oder Sonstiges sollen an etwas positiv erinnern.

Für alles dieses gibt es Gegner, die negativ auf jene Denkmäler blicken.

Herrscher und ihre Ideologie sollen vernichtet werden. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der revolutionäre ägyptische Pharao Echnaton, dessen Existenz und dessen Ideen für dreieinhalb Jahrtausende aus der Geschichte getilgt waren.

Ein neueres Beispiel dafür ist die Zerstörung der Statuen von Saddam Hussein im Irak oder die Zerstörung von Statuen (etwa von Lenin) im ehemaligen sozialistischen Bereich und die Umbenennung von Gebäuden oder Straßen.

Nicht nur politische, auch religiöse Stätten werden von den neuen Machthabern zerstört. Die spanischen Zerstörungen in der „Neuen Welt“ gehören dazu. Immerhin haben sie jene Kultstätten in Ruhe gelassen, die nicht mehr benutzt wurden.

So tolerant waren die afghanischen Taliban nicht, als sie im Jahr 2001 die Buddha-Statuen von Bamiyan zerstörten.

Breitere Menschen-Massen beteiligten sich etwa beim Aufkommen des Protestantismus Anfang des 16. Jahrhunderts mit der Zerstörung katholischer Kulturgüter, Ende des 18. Jahrhunderts bei der Französischen Revolution oder in den 1960er Jahren bei der Kultur-Revolution in China.

Für kulturell interessierte Menschen ist dies alles ein Grund des Jammers.

 

Über die Sklaverei

 

Die 4-teilige Dokumentation „Menschenhandel - Eine kurze Geschichte der Sklaverei“ zeigt, dass die nach-antike Sklaverei nichts mit Rassismus zu tun hat – sondern mit Ausbeutung und mit großem Gewinn für die beteiligten Parteien.

Menschen mit schwarzer Hautfarbe machten Jagd auf Gleichfarbige und „verkauften“ sie weiter. Der 2. Teil der Serie zeigt, wie integriert dunkelhäutige Profiteure der Sklaven-Jagd am portugiesischen Königshof waren. Dort sagt auch Izequiel Batista de Sousa: „Es ging nicht um Rassismus, sondern um Geschäfte und Geld. Mein Großvater hatte auch Sklaven, als ich klein war – wir waren eine Sklavenhalter-Familie. Sie waren schwarz und besaßen dennoch Sklaven. Sie waren auch Sklaven-Jäger, und dabei sind sie selbst Sklaven gewesen. Ich habe das alles selbst erlebt.“

Die Geschichte der Sklaverei begann nicht erst auf den Baumwollfeldern. Sie reicht bis auf die frühesten Hochkulturen der Menschheit zurück. Schon im 7. Jahrhundert nach Christi Geburt wurde Afrika zum Epizentrum des Menschenhandels. Wie wurde Afrika zum Drehkreuz des Menschenhandels? Erste Folge der Dokureihe: Die Chronik der 700-jährigen Geschichte des Sklavenhandels.

476 nach Christus erlag das Weströmische Reich dem Ansturm barbarischer Völker. Knapp 200 Jahre später, im Jahre 641 nach Christus, gründeten die Araber auf den Trümmern des Römischen Reiches ein Weltreich, das sich von den Ufern des Indus bis zur Südsahara erstreckte. Damit begann eine neue Epoche systematischer Sklavenjagd vom Nahen Osten bis nach Afrika.

Im Zentrum des Systems standen zwei bedeutende Handelsstädte: Kairo im Norden, als wichtigste Stadt des Islam und Knotenpunkt aller afrikanischen Handelswege, und Timbuktu im Süden, als Hochburg der großen afrikanischen Königreiche und Ausgangspunkt der transsaharischen Karawanenwege.

Die erste Folge der Reihe „Menschenhandel - Eine kurze Geschichte der Sklaverei“ zeichnet die Chronik der 700-jährigen Geschichte des Sklavenhandels. Die Dokumentation erzählt, wie die Völker der Subsahara im Laufe der Jahrhunderte zur wichtigsten „Ressource“ des größten Menschenhandelnetzwerks der Geschichte wurden.“

https://www.youtube.com/watch?v=SCFA01-E6Qg

Folge 2: Am Ende des Mittelalters begannen die Europäer, sich für die scheinbar unerschöpflichen Reichtümer Afrikas zu interessieren.

Die portugiesischen Eroberer traten als Erste die Reise zum schwarzen Kontinent an, auf der Suche nach Gold. Zurück kamen sie mit Hunderttausenden Gefangenen, die sie in Europa als Sklaven verkauften.

Von den Küsten Afrikas segelten sie weiter nach Brasilien, wo ihr Handelszentrum entstand. Die Portugiesen errichteten dort die ersten ausschließlich mit Sklaven bevölkerten Kolonien. Auf der Insel São Tomé, vor der gabunischen Küste, fanden sie das ertragreichste Produkt: Zuckerrohr. Dieses sollte die landwirtschaftliche Grundlage der Ausbeutung der Neuen Welt werden.“

https://www.youtube.com/watch?v=ddF2ppaoEtw

Folge 3: Im 17. Jahrhundert entbrannte im Atlantik die Schlacht um den Zucker. Franzosen, Engländer, Holländer und Spanier – alle wollten vom Zuckerrohranbau in der Karibik profitieren. Die europäischen Königreiche begehrten immer größere Reichtümer. Um ihre Gier zu befriedigen, richteten sie neue Handelswege ein und brachten Sklaven aus Afrika auf die Inseln der Neuen Welt. Mit Hilfe von Banken und Versicherungsgesellschaften systematisierte sich der Sklavenhandel, die Deportationen erreichten Rekordzahlen. Fast 7 Millionen Afrikaner befanden sich in Gefangenschaft. Und damit in einer endlosen Spirale der Gewalt.“

https://www.youtube.com/watch?v=sloqMHIM-HY

Folge 4: In London, Paris und Washington formierte sich der Widerstand gegen die Sklaverei. Nach den Sklavenaufständen in der französischen Kolonie Saint-Domingue (heutiges Haiti) und angesichts des wachsenden Grolls der Bevölkerung beendeten die europäischen Großmächte den transatlantischen Sklavenhandel im Jahr 1807.

Doch Europa befand sich mitten in der industriellen Revolution, die Sklaven wurden als Arbeitskräfte dringend benötigt. So entstanden neue Sklavenrouten und neue Formen der Ausbeutung in Brasilien, den Vereinigten Staaten und Afrika. Die Großmächte schauten weg.

Als der legale Sklavenhandel endgültig abgeschafft wurde, befanden sich mehr Afrikaner in Gefangenschaft als je zuvor. Innerhalb von 50 Jahren wurden fast 2,5 Millionen Männer, Frauen und Kinder deportiert.“

https://www.youtube.com/watch?v=IsT1btl_uoU

Sehr viel besser als den Sklaven erging es den europäischen „Leibeigenen“ oder den „bezahlten“ Kräften aber auch nicht immer. Auch nicht den 12.000 hessischen Soldaten, die im 18. Jahrhundert an England im Kampf gegen die sich bildenden USA „verkauft“ wurden.

Aus „Wikipedia“: „Schon Zeitgenossen, beispielsweise Friedrich Schiller 1784 und 1813 Johann Gottfried Seume in seiner Autobiographie Mein Leben, kritisierten diesen Soldatenhandel. Allerdings wendete sich diese Kritik nicht pauschal gegen Krieg, Söldnerdienste oder das Ausleihen von Soldaten zwischen souveränen Staaten. Die zeitgenössische Kritik richtete sich konkret gegen die tatsächliche Freiheitsberaubung, die beim Rekrutieren der Soldaten praktiziert wurde, gegen den Menschenhandel und gegen die Verwendungszwecke der erlösten Einnahmen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Soldatenhandel_unter_Landgraf_Friedrich_II._von_Hessen-Kassel

Es ging (und geht) immer darum, mit sozial Schwächeren Gewinn zu machen, wie sich das System auch immer nennen mag. „Rassismus“ war da nur eine Randerscheinung.

In einem früheren Beitrag zitierte der Wurm Adam Hochschild aus seinem Buch „Sprengt die Ketten“:

Der Sklavenhandel im Atlantik beruhte darauf, daß die meisten afrikanischen Gesellschaften – kleine und große Häuptlingsstämme und Königtümer, sogar einzelne Gruppen von Nomaden – eigene Systeme der Sklavenhaltung hatten. Die Menschen wurden versklavt zur Bestrafung für begangene Verbrechen, als Mittel der Schuldenrückzahlung oder, der üblichste Fall, als Kriegsgefangene … Als dann die europäischen Schiffe vor der afrikanischen Küste auftauchten und für die Sklaven verlockende Güter aller Art anboten, begannen die Könige und Häuptlinge, die sogenannten chiefs, ihren menschlichen Besitz an afrikanische Händler zu verkaufen, die bis weit ins Landesinnere ausschwärmten … An der Küste selbst waren einzelne Weiße, Schwarze und Mulatten als Mittelsmänner für den Transatlantikhandel tätig. Sie kauften die Sklaven bei den Wanderhändlern oder bei benachbarten afrikanischen Häuptlingen, hielten sie in Gewahrsam, bis ein Schiff aufkreuzte, und verkauften sie an einen europäischen oder amerikanischen Kapitän.“

Ohne sich dessen bewußt zu sein, hatte Equiano den gefährlichsten Teil der Odyssee eines Sklaven überlebt – nicht die legendäre Ozeanüberquerung, sondern den in Berichten seltener erwähnten Gewaltmarsch in Joch oder Ketten an die Küste, eine Strecke, die viele hundert Kilometer lang sein konnte und nur in Monaten zu bewältigen war. Nach Schätzungen eines portugiesischen Sklavenkaufmanns aus dieser Zeit, Raymond Jalamá, fand auf diesen Märschen nahezu die Hälfte neu gefangener Sklaven den Tod … Die Pfade zur Küste waren mit Skeletten übersät.“

„... und im späten 18. Jahrhundert hatten viele Briten Entführung und Knechtschaft am eigenen Leib zu spüren bekommen, hatten Willkür und Gewalt mit zuweilen tödlichem Ausgang erlebt – Erfahrungen, die in schärfstem Widerspruch zu ihren gesetzlich verbrieften Rechten standen …

Aushebung von militärischen Dienstpflichtigen ist in den unterschiedlichsten Gesellschaften bekannt, aber die Zwangsrekrutierung war keine nach bürokratischen Regeln methodisch durchgeführte Einberufung, sondern ein Kidnapping durch Bewaffnete, und die Menschen in den Hafenstädten, London eingeschlossen, lebten in ständiger Angst. Zeitgenössische Drucke zeigten die press gangs in Aktion – wie sie in Häuser einfallen, Männer aus dem Bett zerren oder den Bräutigam aus einer Hochzeitsgesellschaft entführen, während die Braut Entsetzensschreie ausstößt …

Wie jede Macht, die sich auf Gewalt gründet, war die Zwangsanwerbung mit Korruption verbunden. Ein Bestechungsgeld für den richtigen Offizier, und die Preßpatrouille nahm einen abtrünnigen Ehemann, einen persönlichen Feind, einen Konkurrenten in Geschäfts- oder Liebeshändeln ins Schlepptau …

Während der amerikanischen Freiheitskriege wurden über 80.000 Männer zwangsrekrutiert, und in mindestens 22 britischen Seehäfen kam es zu Krawallen.“

Weiters wurden durch militärische Niederlagen Briten von Indianern, Indern, Berbern und Piraten versklavt, was im Heimatland gar nicht gut ankam."

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/139-irgendein-mensch-sollte-darum-besorgt-sein-diesem-schrecken-ein-ende-zu-machen.html

 

Über den Kolonialismus

 

Aus einem früheren Beitrag des Wurms:

Was mensch auch immer davon halten mag – diese „wohlmeinenden britischen Absichten“ hatten nun wirklich nicht alle, aber doch viele. Wenn Rudyard Kipling der Überzeugung war, „dass sozialer und wirtschaftlicher Fortschritt ohne die britischen Kolonialherren undenkbar wäre und dass der Frieden zwischen den Religionen und Bevölkerungsgruppen des Kolonialreichs nur durch eine starke Militärmacht bewahrt werden könnte“, wird er nicht Unrecht gehabt haben.

Den kolonisierten Völkern zumindest in Teilen die „Zivilisation“ zu bringen, war eine nicht zu unterschätzende Motivation des Kolonialismus. Zivilisation, die sich unter anderem in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Rechtswesen, Gleichberechtigung der unterschiedlichen Völker und technischem Fortschritt auswirkte. Nicht zu unterschätzen ist die Eigenart der Europäer (im Gegensatz zu den meisten Einheimischen), die Geschichte, Kultur, Geographie, Fauna und Flora der kolonialisierten Völker detailliert zu beschreiben und eventuell Museen über diese Themen anzulegen, damit auch die Einheimischen sich einen Eindruck von ihrer Kultur machen konnten (Rudyard Kiplings Vater war Leiter des Museums von Lahore).

Dass die Kolonien durch Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft und von Rohstoffen sowie auf der anderen Seite dem Zwang, Waren aus dem „Mutterland“ abnehmen zu müssen, wirtschaftlich zu leiden hatten, ist ein anderer Punkt. Der übrigens noch heute im Gange ist. Mensch schaue sich nur die Lebensmittel in den jeweiligen Supermärkten an. Ob in Osteuropa oder in Afrika – die Lebensmittel kommen zu einem großen Teil aus Westeuropa, so dass es sich für die einheimischen Bauern kaum noch lohnt, selbst etwas anzubauen.

Wer sich mit einem Menschen aus einer früheren Kolonie unterhält, wird oft zu hören bekommen „Ja, der europäische Kolonialismus war schlimm, sehr schlimm sogar – aber ohne diesen Kolonialismus wäre es noch schlimmer gewesen". Alleine dadurch, dass sich die unterschiedlichen Völker gegenseitig abgeschlachtet hätten.

Eine Geschichte aus Marokko, die durchaus auch für andere Länder typisch ist: Wer sich einen Fahrer bucht und im Hohen Atlas eine Tages-Tour unternimmt, kann dann vom Fahrer zu hören bekommen: „Mein Großvater war am Bau dieser Gebirgs-Straße durch die Franzosen beteiligt. Die Franzosen mögen eigene Vorteile durch die Straße gehabt haben – aber sie kommt allen Einwohnern zugute. Die eigenen Herrscher hätten diese Straße nicht bauen lassen. Sie wären weder am Wohlergehen des Landes noch an dem der Einwohner interessiert gewesen. Ihr Interesse galt und gilt ausschließlich ihrem eigenen Wohlergehen.“

Gegen das Argument des Bringens der zivilisatorischen Fortschritte gibt es Gutmenschen, die der Meinung sind, die kolonialisierten Völker hätte mensch in Ruhe ihren eigenen Weg gehen lassen sollen.

Bei diesem Argument des sich-nicht-Einmischens sollte der Gutmensch allerdings berücksichtigen, dass es dann mit dem Schutz von Minderheiten aber sehr schnell aus gewesen wäre.

Der Wurm nimmt sich auch heute durchaus das Recht heraus, Staaten und Gesellschaften, die anhand ihrer Traditionen leben, zu kritisieren. Nein, es ist nicht in Ordnung, Kindern Teile des Körpers abzuschneiden (siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/25-tiefer-schnitt-ins-leben.html ), Frauen als Menschen 2. Klasse zu behandeln oder einem Dieb die Hand abzuhacken (siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/41-frau-am-steuer-ungeheuer.html ).

Lange Rede, kurzer Sinn: Nein, der Wurm macht Rudyard Kipling keinen Vorwurf, ein böser Imperialist gewesen zu sein.“

Die Geschichte der Missionare als Teil des Kolonialismus ist oft sehr unschön, um es harmlos auszudrücken. Aber es gab auch viele Aufrechte unter ihnen, die sich um die einheimische Bevölkerung kümmerten, sich an deren Geschichte und Kultur interessierten. Zu dieser Sorte Missionar zählte Heinrich Vedder (1877-1972) …

Jean-Jacques Rousseau ist einer der einflussreichsten Philosophen der Neuzeit. Unter anderem sind heute der Begriff „zurück zur Natur“ und die Idee vom „edlen Wilden“ in aller Munde und in den meisten Köpfen. Vedders Ausführungen haben mir wieder vor Augen gebracht, dass bei aller Sympathie der „Wilde“ leider nicht edel ist.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/206-kipling.html

 

Über den Umgang mit Denkmälern

 

Aus einem früheren Beitrag des Wurms. Zuerst über ein Denkmal, das dem Wurm nicht gefällt:

Aus „Wikipedia“: „Das Deutsche Eck ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein. Im Jahr 1897 wurde hier ein monumentales Reiterstandbild des ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet, das als Denkmal für die Deutsche Reichsgründung 1871 konzipiert war. Das von der Rheinprovinz in Auftrag gegebene Kaiser-Wilhelm-Denkmal stand in der Tradition vieler zwischen 1888 und 1918 im deutschsprachigen Raum errichteter Denkmäler.

Der Sockel des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Standbildes diente von 1953 bis 1990 als Mahnmal der Deutschen Einheit. Eine Nachbildung der Skulpturengruppe wurde 1993 nach vorausgegangenen kontroversen Diskussionen wieder auf dem Sockel angebracht …

Der ehemalige Verleger der Rhein-Zeitung, Werner Theisen, verpflichtete sich zusammen mit seiner Ehefrau Anneliese bereits am 14. November 1987, die Rekonstruktion des zerstörten Reiterstandbildes zu finanzieren und der Stadt Koblenz zu schenken. Dazu gründete er die Bürgerinitiative Deutsches Eck e. V. Das Land Rheinland-Pfalz als Eigentümer des Deutschen Ecks lehnte das Geschenk am 29. Januar 1988 mit dem Hinweis darauf ab, dass es weiterhin ein „Mahnmal der Deutschen Einheit“ bleiben müsse. Eine von Theisen im März 1988 in Auftrag gegebene Meinungsumfrage unter den Koblenzer Bürgern ergab, dass 80 % einer Rekonstruktion des Denkmals zustimmten …

Das Vorhaben wurde in Koblenz und darüber hinaus kontrovers diskutiert. Während die Befürworter positive Auswirkungen auf das Stadtbild von Koblenz und den örtlichen Tourismus ins Treffen führten und auch drauf verwiesen, dass der leere Sockel alleine keinen Sinngehalt mehr habe, bemängelten die Kritiker den unzeitgemäßen Kaiserkult und die Rolle Wilhelms als Anheizer („Kartätschen­prinz“) beim blutigen Verlauf der Märzerhebungen 1848 in Preußen und als Oberbefehlshaber bei der Niederschlagung der erfolgreichen Revolution in Baden und in der Pfalz …

Die Einweihung des wiederhergestellten Denkmals fand am 25. September 1993 statt. Diese konnte der Stifter Werner Theisen aber nicht mehr erleben, da er bereits am 5. Mai 1993 verstorben war. Seit der Wiederherstellung des Deutschen Ecks gehört das Denkmal wieder zur ersten Sehenswürdigkeit der Stadt Koblenz für Touristen. Die Kritik an der Wiederherstellung des Denkmals ist in der Öffentlichkeit kein Thema mehr, auch nicht im Hinblick auf die Person Wilhelms I.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Eck

Hier ein positives Denkmal und danach ein Beispiel, wie mensch ein eher ungeliebtes Denkmal relativieren kann:

Hans-Joachim Of: „Im Jahre 1999 und zum 150. Jahrestag der Kämpfe bei Waghäusel und Wiesental konnte in unmittelbarer Nähe der Eremitage auf dem Gelände der früheren Zuckerfabrik ein von der Waghäuseler Bürgerschaft gestiftetes und vom Speyerer Künstler Franz W. Müller-Steinfurth errichtetes Freiheitsdenkmal als bleibende Erinnerung der Öffentlichkeit übergeben werden. Das bronzene Denkmal hat eine Höhe von über drei Metern und zeigt zwei Freischärler. Sie repräsentieren die Freiheitsbewegung von 1848/49. Die linke Figur steht aufrecht mit einer zur Waffe umgeschmiedeten Sense in der Hand.

Als typische Waffe der Freischärler ist sie, ebenso wie der Heckerhut, auf dem Sockel und dem Kopf der zweiten Figur ein Symbol der Revolution. In vorwärtsdrängender Geste zeugt die Gestalt vom unbeugsamen Willen, trotz der Niederlage weiter für die Sache der Republik einzutreten. Der kniende Kämpfer steht für die augenblickliche Situation der Niederlage und Unterwerfung gegenüber der alten Obrigkeit. Der vor den beiden Figuren stehende Adler mit einem gebrochenen Flügel symbolisiert zum einen das Scheitern der Revolution, zum anderen jedoch den ungebrochenen Willen zur Freiheit. "Ein weiteres, wesentliches Gestaltungsmerkmal ist die schwarz-rot-goldene Fahne der Revolutionäre. Sie umhüllt wehend die beiden Kämpfer und zeugt mit ihrem prallen, kräftigen Wurf von den - trotz der Niederlage weiterlebenden und am Ende siegreichen - Idealen von Einigkeit und Recht und Freiheit für Deutschland", berichtet Artur J. Hofmann.

Die Inschrift beginnt mit den Worten: "Den Wegbereitern der Demokratie". Dies soll deutlich machen, dass dieses Denkmal nicht nur an die örtlichen Ereignisse, nämlich die Schlacht von Waghäusel am 21. Juni 1849 und das Gefecht am Tag darauf bei Wiesental, erinnern soll. "Das Denkmal soll als Dank und Erinnerung an den Einsatz vieler Männer und Frauen für Freiheit und Menschenrechte in der badischen Revolution eine überörtliche Bedeutung haben", führt Hofmann weiter aus.“

https://www.rnz.de/nachrichten/wiesloch_artikel,-Wiesloch-Das-Freiheitsdenkmal-in-Waghaeusel-erinnert-an-1849-_arid,249645.html

Die wackeren Menschen des Heimatvereins Wiesental (Ortsteil von Waghäusel) haben dankenswerterweise gegenüber einem anti-revolutionären Denkmal einen relativierenden Gedenkstein aufgestellt: „Am zweiten Jahrestag des Gefechts wurde für die sechs gefallenen Husaren ein monumentales Denkmal errichtet, an dessen Einweihung am 20.6.1851 auch der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck teilnahm.

Ein Gedenkstein für die badischen Freischärler wurde erst 152 Jahre nach dem Gefecht durch den Heimatverein Wiesental gegenüber dem Husarendenkmal im "Wiesentaler Park" aufgestellt. Die darauf angebrachte Tafel trägt neben der Abbildung eines "Heckerhutes" folgende Inschrift:

"In dankbarer Erinnerung an die Freiheitskämpfer, die während der badischen Revolution im Gefecht bei Wiesental am 20. und 21. Juni 1849 für Einigkeit und Recht und Freiheit ihr Leben eingesetzt haben."

https://www.museum-wiesental.de/museum-im-alten-rathaus/ortsgeschichte/badische-revolution/

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/373-erzherzog-aller-demokraten.html

 

Heutiges Treiben

 

Colston-Denkmal in Bristol

 

Aus „Wikipedia“: „Im Jahr 1895, 174 Jahre nach seinem Tod, widmeten vermögende Kaufleute in Bristol Colston eine Bronzestatue, deren Errichtung schon damals umstritten war. Die Statue, die auf der Colston Avenue im Stadtzentrum stand und die Docks überragte, von denen Bristols Sklavenschiffe einst ablegten, erwähnte nicht seine Vergangenheit im Sklavenhandel.

Um diese Bronzestatue entbrannte in den 1990er Jahren erneut eine öffentliche Debatte, mehr als 10.000 Menschen unterzeichneten eine Petition gegen das Denkmal. Bristols musikalisches Aushängeschild Massive Attack weigerte sich, in der nach Colston benannten Konzerthalle Colston Hall zu spielen. Die Konzerthalle soll nach der Renovierung, die im Jahr 2020 abgeschlossen sein soll, umbenannt werden. 2017 verkündete hingegen die Colston’s Girls’ School, ihren Namen nicht ändern zu wollen.

Im Jahr 2019 scheiterten die Versuche, eine Gedenktafel am Sockel der Statue anzubringen, nachdem die „Society of Merchant Venturers“ darauf bestand, den Text so zu gestalten, dass Colstons Beteiligung am Sklavenhandel relativiert wurde. Die „Society of Merchant Venturers“ ist eine Organisation, der Colston angehörte. Sie hält noch heute Gottesdienste und Gedenkfeiern zu seinen Ehren ab und betreibt viele der Institutionen, die bis heute den Namen Colston tragen. Bristols Bürgermeister, Marvin Rees, der erste Bürgermeister afrokaribischer Abstammung in der Geschichte der Stadt, erklärte die vorgeschlagene Formulierung für „inakzeptabel“. Es sei „äußerst naiv“ von der „Society of Merchant Venturers“, zu glauben, dass sie das letzte Wort über die Beschriftung der neuen Plakette haben sollte, „ohne Bezug zu nehmen auf die Gemeinschaften der Nachkommen jener Afrikaner, die von Händlern wie Colston versklavt und als Ware behandelt wurden“.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Colston

Möglicherweise „gehört“ das Colston-Denkmal gestürzt – dann aber bitte auf demokratischem Wege und nicht deshalb, weil eine Menge von Menschen einfach zur Tat schreitet. Es gab Diskussionen, wie mit dem Denkmal umzugehen sein und offensichtlich will die Mehrheit der Bürger von Bristol, dass die Statue stehen bleibt.

Was mensch auch immer von Edward Colston und dessen Denkmal halten mag – es ist die Aufgabe jedes zivilisierten Menschen, dem Lynch-Mob Einhalt zu gebieten.

 

Kein Denkmal ist mehr sicher

 

Auf ein Denkmal von Winston Churchill wurde der Schriftzug „Churchill war ein Rassist“ gesprüht; bei weiteren Antirassismus-Protesten in Großbritannien ist zu befürchten, dass es Winston Churchill und anderen wg. tatsächlicher oder vermeintlicher politisch unkorrekten Aussagen an den Kragen geht.

Dazu gehören vor allem Politiker und Militär-Führer wie Oliver Cromwell, Horatio Nelson und Sir Francis Drake, aber auch solche Leute wie George Washington, Nelson Mandela und Mahatma Gandhi.

Die „Welt“ hat darüber in einem Artikel berichtet: https://www.welt.de/politik/ausland/article209422769/Boris-Johnson-Churchill-war-ein-Held-und-verdient-diese-Statue.html

Auch über den Aufruf „Die Rassisten stürzen“, der zeigt, wo diskussionswürdige Objekte stehen. „Topple the Racists ist inspiriert von den direkten Maßnahmen der Bristolianer.“ https://www.toppletheracists.org/

 

Befürworter

 

Aus deutschen „Qualitäts-Medien“:

Kit Holden: „Die Statue von Edward Colston flog ins Wasser. Recht so! Denn sie stand vor allem für das Vergessen von Englands rassistischer Geschichte.

Für etwa eine halbe Stunde war der neue Standort offenbar sogar in Google Maps dokumentiert. Die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston befand sich nicht mehr an der Colston Avenue, sondern im Bristoler Hafen. Und zwar unter Wasser. Am Sonntagabend haben Black-Lives-Matter-Protestler das umstrittene Denkmal von seinem Podest gerissen und kurzerhand in den Hafen geworfen …

Die meisten Briten wurden aber erst jetzt auf Colston aufmerksam. Der Sklavenhandel spielt schließlich - und das ändert sich jetzt erst langsam - kaum eine Rolle in der britischen Selbstwahrnehmung. Die Sklavenhändler von einst werden eher als gütige Lokalgrößen und Wohltäter wahrgenommen.

Insofern könnte der Abriss der Colston-Statue einen längst überfälligen Wendepunkt in der britischen Erinnerungskultur darstellen. Denn eigentlich stand die Statue nicht für Erinnerung, sondern fürs Vergessen. Sie stand für das Verschweigen und die Relativierung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Jetzt liegt sie im Bristoler Hafen. Und das ist auch gut so.“

https://www.tagesspiegel.de/politik/black-lives-matter-in-grossbritannien-die-versenkung-des-sklavenhaendlers/25897510.html

Margarete Stokowski: „Ist es okay, eine Statue ins Wasser zu werfen, wenn sie der Huldigung eines Rassisten dient? Herzlich willkommen zu einem "Pro und Contra" mit wenig Contra. Was spricht dagegen? Nicht viel. Höchstens ein gewisses Verletzungsrisiko der Beteiligten und Umstehenden und dann natürlich die Tatsache, dass fachgerechte Müllentsorgung theoretisch Sache der jeweiligen Stadt ist und man eigentlich keinen Schrott in Gewässer kippen sollte. Wenn aber die Stadt sich nicht kümmert - warum nicht selbst tätig werden?

Ist es nicht das, was immer gefordert wird: dass Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt aktiv mitgestalten? Die Pro-Argumente liegen eigentlich recht klar auf der Hand: Jemand, der für Menschenhandel, Sklaverei, Unterdrückung, Ausbeutung, Mord verantwortlich war, sollte nicht mit einem Denkmal geehrt werden. Diesem absolut sinnvollen Gedanken sind in den USA und an anderen Orten der Welt viele Menschen gefolgt und haben Statuen von Verbrechern entsorgt.

In Bristol wurde ein Denkmal des Sklavenhändlers Edward Colston ins Hafenbecken geworfen, in Boston wurde eine Kolumbus-Figur geköpft, ein weiterer Kolumbus wurde in Minnesota demontiert, und in Virginia hat eine Kolumbus-Figur den Boden eines Sees entdeckt, wie es in der Überschrift eines Onlinemediums hieß. An zahlreichen anderen Orten wurden Statuen entweder zerstört oder durch informative Schriftzüge ergänzt ("Churchill was a racist")."

https://www.spiegel.de/kultur/gemeinsam-runter-vom-sockel-a-40f842fd-9d79-4e51-be15-30afdb651f1c

Niles Niemuth über die „Qualitäts-Medien“ der USA und deren Pseudo-Linke: „Wie ist es möglich, dass Trump heute als Verteidiger der amerikanischen Demokratie auftreten kann?

Das Wall Street Journal, das seine Rede in den höchsten Tönen lobt, meint dazu:

Diese Möglichkeit haben ihm die liberalen Eliten eröffnet. Sie haben es versäumt, die Radikalen zu stoppen, die den berechtigten Zorn über den Mord an George Floyd als Knüppel nutzen, um Amerikas liberale Institutionen zu kapern und ihre intoleranten politischen Ansichten allen anderen aufzuzwingen.

Der Artikel verweist auf „das 1619-Projekt der New York Times, das die Gründung Amerikas im Jahr 1776 verhöhnt und durch ein Narrativ ersetzt, welches das Land auf ein durch und durch rassistisches Projekt von Sklavenhaltern reduziert“. Dann fragt das Journal: „Wer schürt hier eigentlich Spaltung und Kulturkampf?“

Die Zeitung kommt zum Schluss, dass Trump trotz seines katastrophalen Umgangs mit der Covid-19-Pandemie sogar die Wiederwahl gewinnen könnte, wenn er in dieser Richtung weitermacht …

Mit anderen Worten: Trump profitiert stark vom Versuch der Demokratischen Partei, die Proteste verschiedenster Herkunft und Hautfarbe gegen Polizeigewalt in das Fahrwasser reaktionärer Rassenpolitik zu lenken.

Diese Chance packen Trump und die Republikaner beim Schopf, um sich absurderweise als Verteidiger des revolutionären Erbes der Vereinigten Staaten aufzuspielen. Sie profitieren davon, dass die legitime Forderung nach Entfernung von Statuen der Konföderierten zuletzt in Angriffe auf Washington, Jefferson, Lincoln und Ulysses S. Grant sowie auf weitere Abolitionisten ausgeweitet wurde, die kämpften und starben, um die Sklaverei abzuschaffen.

Der Logik folgend, welche die Times in ihrer rassistischen Umschreibung der Geschichte, dem Projekt 1619, an den Tag legt, wonach Lincoln auch einfach nur ein Rassist gewesen sei, soll jetzt auch ein Denkmal für Lincoln und die Abschaffung der Sklaverei in Boston aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit entfernt werden. Ein Kommentar in der Times vom Montag forderte die Zerstörung des Jefferson-Memorials in Washington, D.C. Weil Jefferson und viele seiner Zeitgenossen selbst noch Sklavenhalter waren, kann laut der Times nichts, was sie taten, einen fortschrittlichen Inhalt haben …

In dem Milieu, das die Demokratische Partei, einschließlich der Times, umgibt, wird jede Frage als Rassenfrage interpretiert. Armut, die Auswirkungen des Coronavirus, Polizeigewalt und alle anderen Folgen des Kapitalismus – alles ist in ihren Augen das Produkt der unversöhnlichen Rassengegensätze."

https://www.wsws.org/de/articles/2020/07/08/pers-j08.html

 

Nichts ist mehr sicher

 

Alles und jeder kann vom Sockel gestoßen werden, wenn es dem Zeitgeist und dem mit ihm verbündeten Mob gerade passt. Ein Mensch, der heute noch ein vorbildliches Leben geführt hat, wird morgen dafür verdammt werden.

 

https://www.youtube.com/watch?v=aozx26OgJio

 

Jens Berger: „Alte Filme und Serienfolgen werden aus den Archiven gelöscht, Statuen werden gestürzt, Referenten und Dozenten ausgeladen und in Medien und Wirtschaft werden Menschen entlassen, die als falsch empfundene Positionen vertreten, die die heilige Dreifaltigkeit von Gleichheit, Diversität und Inklusion verletzen. All dies wird heute unter dem englischen, nur sehr schwer ins Deutsche zu übertragendem Begriff „Cancel Culture“ zusammengefasst. Befürworter sprechen von einem „Gerichtshof der öffentlichen Vernunft“, Gegner von der Herrschaft eines selbstgerechten Mobs, der vor allem über Shitstorms auf Twitter kommuniziert. Ziel der „Cancel Culture“ ist die systematische Boykottierung, Verbannung und Annullierung von Werken und Personen aus dem öffentlichen Leben. Eine Anti-Aufklärung, die Intoleranz im Namen der Toleranz pflegt, ein Volksgerichtshof der politischen Korrektheit. In den USA ist „Cancel Culture“ bereits allgegenwärtig und auch in Deutschland machen sich bedenkliche Tendenzen bemerkbar.

Spätestens seit dem Mord an dem Afroamerikaner George Floyd wird der Kampf gegen den Rassismus in den USA als das grundlegende Prinzip ethischen Handelns verstanden. Dabei geht es natürlich vor allem um kulturelle und ideologische Fragen, die sich eher auf der abstrakten Ebene bewegen. Für sozioökonomische Ansätze ist da kein Raum. Es geht um Schwarz und Weiß und nicht um Oben und Unten, Reich und Arm. Der Täter ist der Weiße, privilegiert wegen seiner Hautfarbe, und insbesondere der weiße Mann, privilegiert durch Hautfarbe und Geschlecht – egal ob er in einem Penthouse in der 5th Avenue oder im Trailerpark lebt. Der Stützpfeiler seiner Macht ist in dieser Ideologie auch nicht das asoziale System der USA, das den Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssystem und zu den einflussreichen Positionen in Politik, Medien, Kultur und Wirtschaft von der materiellen Herkunft abhängig macht, sondern die kulturelle Hegemonie der weißen „Rasse“ und natürlich das Patriarchat.

Gemäß dieser vereinfachten und falschen, da oberflächlichen, Herleitung verschiebt sich natürlich auch das Bild des Anti-Rassismus. Da gilt es dann als anti-rassistische Großtat, den achtfach oscarprämierten Filmklassiker „Von Winde verweht“ aus dem Programm zu nehmen. Der Film sei „voller rassistischer Vorurteile“, so der US-Kabelfernsehanbieter HBO. Natürlich ist er das. Der Film ist im Jahre 1939 entstanden und damals waren die USA eine von rassistischen Vorurteilen geprägte Gesellschaft. Man darf nicht vergessen, dass das Land, das den Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg mittels Re-Education den Rassismus austreiben und die Demokratie beibringen wollte, bis in die 1960er hinein selbst eine strenge Rassentrennung praktizierte, in der Afroamerikaner de facto kein Wahlrecht hatten. Diese Vergangenheit wird nicht dadurch besser, dass man Zeitdokumente dieser Ideologie verbannt und damit aus dem Bewusstsein tilgt.

Die Entscheidung von HBO war eine direkte Reaktion auf einen Meinungsartikel des afroamerikanischen Autors und Regisseurs John Ridley in der Los Angeles Times, der von zahlreichen Twitter-Nutzern für einen Shitstorm gegen HBO aufgegriffen wurde. HBO knickte ein, nahm den Film aus dem Archiv und löste damit eine internationale Debatte aus, ob die Zensur aus Gründen der politischen Korrektheit mittlerweile zu weit ginge. Letzten Endes stellte HBO den Film wieder ein – nun mit einem Vorwort von einer afroamerikanischen Historikerin.

Die Löschung von „Vom Winde verweht“ ist dabei nur die Spitze einer teils grotesken Reihung von Zensur und Selbstzensur im Namen des Anti-Rassismus. So hatte die BBC die berühmte „Don´t mention the war“-Episode der britischen Comedy-Serie „Fawlty Towers“ jüngst ebenfalls aus ihren Archiven gelöscht – angeblich sei John Cleeses subversive Satire eine Beleidigung für Deutsche. Das ist grotesk, macht Cleese sich doch in dieser Episode vor allem über Briten lustig, die alten Stereotypen aus dem Zweiten Weltkrieg anhingen.

Cancel Culture“ geht jedoch weit über das Löschen vermeintlich „böser“ historischer Dokumente hinaus. Man hat es auch auf das Löschen von „bösen“ Personen aus dem öffentlichen Leben abgesehen. Eine solch „böse“ Person ist beispielsweise der Autor und Journalist Ian Buruma. Der hatte es als Redakteur des New York Review of Books gewagt, ein Essay des damals wegen fünffacher sexueller Nötigung angeklagten kanadischen Talkshow-Hosts Jian Ghomeshi zu veröffentlichen. Die Hölle brach in Form eines Twitter-Shitstorms über Buruma und seinen Arbeitgeber los, der sich genötigt sah, Buruma fristlos zu entlassen – er habe entgegen der redaktionellen Praxis den Artikel im redaktionellen Prozess nur einem männlichen Redakteur vorgelegt.

Seinen Job verlor auch Stan Wischnowski. Er hatte als leitender Redakteur für den Philadelphia Inquirer einen Artikel mit der Überschrift „Buildings matter, Too“ verantwortet, der die Randale bei den Black-Lives-Matter-Ausschreitungen kritisierte. Diese Überschrift entfachte einen Twitter-Shitstorm, vor dem der Inquirer einknickte; ein Schicksal, das auch die berühmte New York Times wenige Tage später ereilen sollte. Dort hatte der Meinungschef James Bennett einen Op-Ed-Kommentar des republikanischen Senators Tom Cotton verantwortet, in dem Cotton unter der Überschrift „Send in the troops“ für den Einsatz des Militärs gegen gewalttätige Black-Lives-Matter-Demonstranten warb. Auch hier folgte ein Shitstorm, auch hier sah sich das Blatt gezwungen, sich vom verantwortlichen Redakteur zu trennen, auch hier nannte man keine inhaltlichen, sondern formale Gründe – Bennett habe gegen die redaktionellen Richtlinien verstoßen.

Das ist in diesem Fall geradezu grotesk, ist das Op-Ed-Format (kurz für „opposite the editorial page”) doch ein aus angloamerikanischen Zeitungen bekanntes Format, bei dem Gastautoren per definition eine Position einnehmen, die der redaktionellen Linie widerspricht. Ein kleines Stück Meinungspluralismus, das jedoch in Zeiten von „Cancel Culture“ dem wütenden Twitter-Mob geopfert wird.

Wie verlogen und heuchlerisch diese Entwicklung ist, zeigt die Personalie Bennett. Bennett trat als Meinungschef die Nachfolge von Andrew Rosenthal an, der das Amt für neun Jahre innehatte. Zuvor hatte Rosenthal als leitender Redakteur bei der New York Times die Berichte der Times-Reporterin Judith Miller verantwortet, die 2003 die gefälschten „Beweise“ für die angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins bei der Times veröffentlicht und damit den Irakkrieg der Bush-Regierung massiv herbeigeführt hatte. Gegen Kritik – wie sie beispielsweise seinerzeit von Seymour Hersh kam – nahm Rosenthal Miller offensiv in Schutz.

Später musste selbst die Times eingestehen, dass sie Fake News gebracht hatte, der verantwortliche Redakteur Rosenthal wurde jedoch nicht entlassen, sondern befördert. Er hatte ja auch nichts politisch Unkorrektes geschrieben und Fake News, die einen Krieg auslösten, der hunderttausende Irakis tötete, haben offenbar auch nicht das Zeug, die selbstgerechte Twitter-Gemeinde zu interessieren.

Leid, Armut und Kriege sind für die Gralshüter der Moral kein Problem. Auch der Anspruch, gegen Rassismus und für mehr Gleichheit einzutreten, ist bei näherer Betrachtung heuchlerisch und bigott. So sah sich der Adidas-Konzern beispielsweise gezwungen, sich von seiner langjährigen Personalchefin Karen Parkin zu trennen – es ging um „Diversität“, Parkin habe – so kritische Stimmen aus dem Konzern – nicht genug getan, um farbigen Mitarbeitern eine Karriere zu ermöglichen. Ob das so ist, ist von außen nicht zu erkennen. Zu erkennen ist jedoch, dass gerade der Adidas-Konzern sich einen Teufel um farbige Mitarbeiter schert, wenn es um die Lieferketten geht. So stellt der Index des Online-Tools „Fashion Checker“ der Adidas AG die schlechteste Note für die Kategorie Löhne, die das Existenzminimum garantieren (engl. „Living Wage“), aus. Aber was interessieren privilegierte Millennials schon die Lebensbedingungen von Afrikanern und Asiaten?

Ein großes Problem ist es hingegen, wenn eine Person des öffentlichen Lebens sich kritisch zur These äußert, es gäbe kein „biologisches Geschlecht“. Dieses Tabu hat die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling verletzt und sich zugleich den Hass der Twitter-Gemeinde eingefangen. Den „Dialog“ zwischen Rowling und dem Twitter-Mob hat die Online-Plattform „Medium“ in einer schauerhaften Zusammenstellung dokumentiert. Wäre Rowling nicht die auflagenstärkste Autorin der Gegenwart, hätte sich ihr Verlag mit Sicherheit auch bereits von ihr getrennt.

Cancel Culture“ hat nichts mit einem konstruktiven Dialog oder gar einer Debatte zu tun, bei der es um den Austausch von Argumenten geht. Ziel ist es vielmehr, mittels Diffamierung und persönlichen Attacken über sogenannte Shitstorms Menschen mundtot zu machen. Und hier schwebt vor allem die Bedrohung der materiellen Existenz im Raum. Nicht jeder hat wie J.K. Rowling den Luxus, wirtschaftlich unabhängig zu sein. Wer beispielsweise als normaler Redakteur erst mal „gecancelt“ wurde, hat es schwer, einen neuen Job zu bekommen. Hier wird „Cancel Culture“ in der Praxis zu einer Art „Berufsverbot“ für Andersdenkende. Doch so weit kommt es in der Regel ja nicht. Die latente Angst, Opfer eines Shitstorms des Twitter-Mobs zu werden, führt zu dem, was man „Schere im Kopf“ nennt. Wer beispielsweise kritisch zu den Black-Lives-Matter-Randalen steht oder tatsächlich die politisch unkorrekte Position vertritt, dass Transfrauen im biologischen Sinn keine „echten“ Frauen sind, sollte dies tunlichst verschweigen – zumindest dann, wenn er bei einem linken oder liberalen Medium arbeitet, denn paradoxerweise sind dies ja die einzigen Adressaten der „Cancel Culture“.

Und spätestens hier wird es vollends absurd. Konservative und rechte Medien interessieren sich natürlich kaum für mögliche Shitstorms selbstgerechter, sich meist als links empfindender, Twitter-Empörter. Im Gegenteil. Während sich Stimmen links der Mitte durch die Schere im Kopf selbst intellektuell beschneiden, können Stimmen rechts der Mitte die Kritik aufgreifen und für sich nutzen. Etwas ganz Ähnliches beobachten wir ja in Deutschland, wo die Linke beispielsweise bei der Migrationsdebatte kritische Zwischentöne aus den eigenen Reihen am liebsten mundtot machen würde und damit das Feld der politischen Rechten überlässt, die diese Selbstzensur der Linken natürlich begrüßt.

Cancel Culture“ ist zwar ein angloamerikanisches Phänomen, das jedoch auch in Deutschland bereits mehr und mehr um sich greift. Beispiele sind die Hörsaal-Proteste gegen den ehemaligen AfD-Politiker Bernd Lucke und die Verhinderung der Buchvorstellung des ehemaligen Bundesinnenministers Thomas de Maiziere. Auch die aufgeregte Debatte um den „Coburger Mohr“ und die hyperventilierende Universalkritik an jedem, der es auch nur wagt, in Sachen Corona von der größtmöglichen Panikmache abzuweichen, ist in diesem Kontext zu sehen. Auch in Deutschland hat sich eine Schar „Linksidentitärer“ zum Richter über Ethik und Moral ernannt, der über den Volksgerichtshof Twitter seine eigene ethisch-moralische Großartigkeit zelebriert und alles und jeden, der inhaltlich anderer Meinung ist, vernichten will …

Wie überzeugt man Andersdenkende? Indem man jeden, der in einem Punkt eine vermeintlich unkorrekte Position vertritt, aus dem öffentlichen Leben verbannen will? Indem man zusammen mit einem Mob dafür sorgt, dass er seinen Job verliert und sich niemand mehr mit ihm in der Öffentlichkeit sehen lassen will? Wie wäre es, wenn man stattdessen wieder anfängt, Debatten mit Argumenten auszutragen, dem Gegenüber zuhört und einen größtmöglichen Meinungskorridor in der Debatte akzeptiert? Aber das ist wohl zu viel verlangt, da in einem offenen Austausch der Argumente selten totalitäre Sichtweisen gewinnen. Gerade in Deutschland sollten wir vorsichtig sein. Schließlich gab es schon mal eine Bewegung, die unliebsame Gedanken und Argumente aus dem öffentlichen Raum tilgen wollte – sie nannte sich nicht „Cancel Culture“, sondern Bücherverbrennung.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=62972

 

Gutmenschen und Pseudo-Linke

 

Mehrfach hatte der Wurm das Treiben der Gutmenschen und Pseudo-Linken beschrieben, die mit religiösem Eifer alles und jeden zu vernichten suchen, das bzw. der ihnen nicht in den Kram passt. Zuletzt bei den Fällen Roman Polanski und Woody Allen: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/431-polanski.html

Aus http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/344-die-kraft-die-stets-das-gute-will-und-stets-das-boese-schafft.html :

„… All dies sehen die meisten Wissenschaftler nicht oder wollen es nicht sehen. Dabei handelt es sich noch nicht mal um Schlechtmenschen. Im Gegenteil: häufig sind es richtige Gutmenschen, die sich um den Erhalt der Regenwälder kümmern, um bedrohte Kinder, Tiere und Völker „hinten, weit, in der Türkei“, die Bio- und „Fair Trade“-Produkte kaufen, sich für die Umwelt und für regenerative Energien einsetzen und überhaupt die ganze Welt retten möchten.

Nur das Elend im eigenen Land sehen sie nicht. Im Grunde handelt es sich um eine abgeschottete Parallel-Gesellschaft, die um sich selbst kreist.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/39-leben-im-elfenbeinturm.html

Kinder kann es der Meinung der Gutmenschen nach auf der Welt nicht genug geben http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/24-arabischer-winter.html , http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/154-krokodilstraenen-der-internationalen-verbrecherbande.html , http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/230-menschen-fischer.html .

Ihre eigenen Kinder erziehen sie so, dass diese sich als die Größten fühlen und kein Interesse am Schicksal anderer haben http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/300-generation-anything-goes.html , halten sie durch die entsprechenden Kindergärten und Schulen vom „Pöbel“ fern und verweigern sich der Schulmedizin mit dem Ergebnis, dass etwa Masern nicht ausgerottet werden, sondern sich vermehrt verbreiten http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/56-unausrottbar.html und damit zu schweren Krankheits-Verläufen und Todesopfern führen.

Religion finden sie immer gut http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/257-armuts-tourismus.html , auch dann, wenn erwiesen ist, dass diese oder einer ihrer Haupt-Vertreter zutiefst inhuman ist http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/302-hass-prediger.html . Entweder wird das ignoriert oder es wird etwas pseudo-religiöses so aus allem Möglichen zusammengebastelt, was dann zu esoterischem Blödsinn führt http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/125-brett-vorm-kopf.html . Rationale, wissenschaftliche Gründe interessieren sie nicht – ihre Emotion muss befriedigt werden http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/27-vampire-auf-dem-englischen-koenigsthron.html .

Wenn Menschen aus religiösen Gründen unnötig leiden müssen http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/194-verweigerte-hilfeleistung.html oder schikaniert werden http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/150-der-apotheker-danach.html , ist ihnen das völlig egal.

Sie geben vor, die Natur schützen zu wollen, sorgen aber durch eigenen Flächen-Verbrauch, Reise-Verhalten http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/90-oekoterrorist-noah.html und Konsum-Verhalten http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/210-unmoralische-blumenfreunde.html , http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/337-fuer-den-muell.html für das genaue Gegenteil. Das Wohl der Tiere liegt ihnen sehr am Herzen, sorgen aber selbst etwa durch unnötigen Mode-Tand für bestialisches Leiden der entsprechenden Tiere http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/201-untier-im-pelz.html .

Sie halten sich selbst für „die Guten“ und halten es für gut, wenn anderen Staaten der deutsche Willen in politischen und wirtschaftlichen Fragen aufgezwungen wird http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/177-man-spricht-deutsch.html . Entsprechend finden sie es gut, wenn Deutschland militärisch wieder zur Weltmacht wird http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/266-heute-gehoert-uns-europa-und-morgen-die-ganze-welt.html . Nicht aus Gründen der Bösartigkeit, sondern deshalb, um die anderen zu ihrem Glück zu zwingen.

Sie glauben das, was die Staats-Medien ihnen sagen und finden jeden Krieg gut, bei dem vorgegeben wird, dass für das Gute gekämpft wird http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/189-ein-gutmensch-ist-ein-schlechter-mensch.html . Sie brauchen ein Feindbild und glauben an alles, was über dieses verbreitet wird. Dabei ist es für sie kein Problem, auf jegliche rechtsstaatliche Prinzipien zu verzichten http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/326-gut-gestylter-nato-strichjunge.html .

Die Auswirkungen ihrer Kriege interessieren sie nicht. Eine 6-stellige Zahl an Getöteten in Syrien? Egal. Kaum sind sie jedoch als „Flüchtlinge“ da, heisst es „ach, diese Armen, denen muss geholfen werden. Kommet alle hereinhttp://www.ansichten-eines-regenwurms.de/186-kater-vor-der-tuer.html . Das Schicksal der afrikanischen Bauern, die durch subventionierte Dumping-Importe seitens der EU um ihre Arbeit gebracht werden, interessiert sie auch nicht. Erst dann, wenn diese in Massen über‘s Mittelmeer flüchten, werden sie überhaupt wahrgenommen http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/154-krokodilstraenen-der-internationalen-verbrecherbande.html . Auf die Idee, die eigentlichen Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen, kommen sie jedoch nicht.

Aus ihrer Vergangenheit haben sie gelernt. Mit der absurden Konsequenz, dass alles, was auch nur entfernt mit Kritik an Juden oder Israel zu tun haben könnte wie etwa Kritik an Banken, scharf kritisiert wird. Andersdenkende werden schnell als „Antisemiten“ verunglimpft http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/318-zeit-gegen-die-verleumder-vorzugehen.html Dass während des II. Weltkriegs von ihren Vorfahren ein Vielfaches an Russen als an Juden getötet wurden, interessiert sie nicht im Entferntesten http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/317-stalingrad.html .

Sie wollen zwar, dass alle gut bezahlt werden, erwarten aber billige Preise http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/107-geiz-ist-geil.html – mit den entsprechenden Folgen. Wenn es heute noch Gewerkschaften gibt, die die Interessen ihrer Arbeitnehmer vertreten, werden diese auf‘s Übelste beschimpft, wenn es der eigenen Bequemlichkeit schadet http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/119-niedere-beweggruende.html . Staatliche Sozial-Ausgaben sind für sie des Teufels; mit laxer Steuer-Eintreibung oder Steuer-Hinterziehung haben sie, wenn überhaupt, nur geringe Probleme http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/117-diebstahl-ungeheuren-ausmasses.html . Selbst wollen sie immer weniger, am liebsten gar keine Steuern zahlen und vom Staat wollen sie, dass er alle möglichen und unmöglichen Ausgaben kürzt http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/283-schlanker-staat.html .

Sie haben kein Interesse an sozialen Problemen, sind aber entsetzt, wenn sich ein Mensch wg. was auch immer diskriminiert fühlt. Politisch sind sie empört, wenn diejenigen mit den sozialen Problemen sich von ihnen abwenden und für unerwünschte Wahl-Ergebnisse sorgen http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/91-nach-rechts-richtung-abgrund.html , http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/251-zeitenwende.html . Diese werden dann als „weisser Müll“ beschimpft http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/254-weisser-muell.html .

Wenn unschätzbare Kulturgüter verlustig zu werden drohen, interessiert sie das nicht, sofern das nicht ihre Ideologie widerspiegelt http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/288-die-sodann-bibliothek.html . Wenn „Kunst“ aber ihre Ideologie widerspiegelt, wird jeder noch so blöde Blödsinn gefeiert. Namentlich Herta Müller, Pussy Riot, Ai Weiwei. Der russische Performancekünstler Pjotr Pawlenski hat diese Gutmenschen jedoch entlarvt: Lippen zunähen, sich nackt in Stacheldraht einwickeln, einen Teil des Ohrs abschneiden, Hodensack annageln – das alles war „Kunst“, solange es gegen den russischen Staat ging. Als er jedoch in Frankreich eine Bank anzündete, um gegen den Kapitalismus Front zu machen, war schnell aus mit lustig und er wurde in die Psychiatrie eingewiesen http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/301-komplett-einen-an-der-waffel.html . Dorthin gehören offensichtlich viele weitere „Performance-Künstler“ und deren Publikum. An dieser Stelle erinnert der Wurm gerne an Jonathan Swifts „Hospital für Unheilbare“ http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/307-ad-usum-delphini.html

Wehe, wenn es einer wagt, aus ihrem System auszuscheren – dann können die Gutmenschen sehr, sehr böse werden. Die Glücklicheren werden noch kaltgestellt http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/235-die-wiedergeburt-des-bassam-tibi.html , die Unglücklicheren werden wirtschaftlich ruiniert http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/192-die-vernichtung-des-akif-pirincci.html oder können sich im Land nicht mehr blicken lassen http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/40-flug-lug-und-betrug.html , http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/58-respekt-vor-edathy.html .

Jene, die soziale Probleme haben, wisssen mittlerweile, wer dafür verantwortlich ist und was die dafür Verantwortlichen von ihnen halten. Mehr und mehr wenden sie sich von der Mitte der Gesellschaft ab. Mit unguten Folgen.

Der Pädagoge Johann Heil hatte einst den Begriff des „Mitte-Extremismus“ geprägt http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/105-weltmeister.html . Hier passt er. Wenn das die Mitte der Gesellschaft ist, dann braucht mensch keine extremen Ränder mehr. Wenn das die Gutmenschen sind, dann werden Schlechtmenschen gar nicht mehr benötigt.

Es sind nicht alle so, aber viele. Es gibt auch gute, engagierte Menschen unter ihnen, die der Wurm respektiert. Aber tendenziell bleibt der Wurm dabei: Ein Gutmensch ist ein schlechter Mensch.“

 

Wie geht‘s weiter?

 

Die politische Korrektheit geht weiter, der Fanatismus und die Radikalität von Gutmenschen und Pseudo-Linken wird sich verstärken, wenn diesen nicht entschieden entgegen getreten wird.

Wer soll das tun?

Von links ist nichts zu erwarten. Linkssein bedeutet nicht, die soziale Vernichtung Andersdenkender zu betreiben und Linkssein bedeutet, sich für die sozial Schwachen einzusetzen und international solidarisch zu sein. Durch die vom Großkapital finanzierten Pseudo-Linken (unter anderem http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/444-black-lives-matter.html ) hat sich die einstmals bedeutende Linke weltweit die Butter vom Brot nehmen und sich diskreditieren lassen. Siehe auch http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/377-linkes-ende.html

Aus der Mitte der Gesellschaft ist kaum etwas gekommen (und gerade die Gutmenschen sind zum größten Teil Bestandteil dieser Mitte), das konservative Element ist kaum noch in Gesellschaft und Politik vertreten. Ob aus diesem Bereich endlich ein Erwachen erfolgt – es sollte ja noch Vertreter rechtsstaatlicher Prinzipien geben – ist mehr als fraglich.

Der Zorn von rechts ist da – aber auch die Diskriminierung und Marginalisierung der Staats-Medien. Auch von dieser Seite ist kein nennenswerter Einfluss vorhanden. Aber eine Radikalisierung.

Die Kultur, vor allem Bücher und Filme, wird politisch immer korrekter und damit langweiliger. Wenn „fragwürdige“ Filme überhaupt noch im Fernsehen gezeigt werden, dann immer seltener und dafür immer mehr mit einleitenden Worten kommentiert.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm