In Südafrika starben Anfang Juli offiziell 30 junge Männer an missglückten Beschneidungen, mehr als 300 sind verletzt oder schwer verstümmelt. Dabei wurde bekannt, dass im Mai diesen Jahres auch schon über 30 Jugendliche bei dieser Zeremonie ihr Leben lassen mussten.
Dass männliche Kinder und Jugendliche (immerhin ca. ein Drittel der männlichen Kinder weltweit) diesem Ritual unterzogen werden, hat sich auch bei uns Regenwürmern rum gesprochen, aber über Probleme bei diesem Eingriff reden die Menschen nicht gerne. Mensch kann davon ausgehen, dass es weltweit eine sehr hohe Dunkelziffer bei Komplikationen oder gar Todesfällen nach verunglückten Beschneidungen gibt.
Dass Menschen brutal sein können, wissen wir im Erdreich nur zu gut. Was uns aber immer wieder erstaunt, ist, wie sie ihre Brutalität begründen. Im Falle der Beschneidung nämlich mit hygienischen und medizinischen Gründen. Wie uns Menschen versichert haben, ist Hygiene kein Problem, wenn mann sich regelmäßig wäscht. Und Beschneidungen können problemlos dann ausgeführt werden, wenn es medizinisch geboten ist. Die Vorhaut zu entfernen, weil sie ja mal Probleme machen könnte, ist Unfug. Schließlich wird Kindern auch nicht automatisch der Blinddarm entfernt, sondern erst dann, wenn er tatsächlich Probleme macht. Da es beim Eingriff nun öfter zu Komplikationen bis hin zu Todesfällen kommt, ist das medizinische Argument aus Wurm-Sicht völlig daneben.