Johannis-Fest

Mit Klaus Johannis wurde erstmals ein Rumäniendeutscher Präsident von Rumänien. Durchgesetzt hatte er sich gegen den Ministerpräsidenten Victor Ponta. Hauptgrund für seine Wahl dürfte gewesen sein, dass ihm noch am ehesten zugetraut wird, gegen die unsägliche Korruption im Lande vorzugehen.

Victor Ponta hatte die nationalistische Karte gezogen und sich als „echten“ Rumänen dargestellt, aber dieser Schuss ging nach hinten los.

Warum das so ist, lässt sich an einem Naturschutz-Plakat am Hafen von Tulcea am Donaudelta sehen:

"Die Donau entspringt bei den Deutschen. Fische nach deutscher Art! Also legal."

http://www.geo.de/reisen/community/bildergalerie/reisebericht/547645/549801

http://www.geo.de/reisen/community/reisebericht/547645/2/Unterwegs-in-der-Dobrudscha

 

"Auf deutsch" oder "nach deutscher Art" hat im Rumänischen immer die Bedeutung von ordentlich, gewissenhaft und legal. Indirekt zeigt das an, was die Rumänen über sich selbst denken. Welche Bedeutung der Ausdruck "nach rumänischer Art" bei den Rumäniendeutschen hat, wird sich mensch denken können.

In einem Gespräch nach der Wahl sagt Klaus Johannis Folgendes:

„Ich wünsche mir ein starkes und prosperierendes Rumänien. Konkret habe ich die Vision eines Landes, in dem jeder seine Arbeit verrichtet, in dem die begonnenen Projekte auch erfolgreich zu Ende gebracht werden, in dem das Gesetz für jeden gilt, in dem Politiker und Institutionen im Dienste der Bürger stehen.“

http://www.dw.de/iohannis-will-den-rechtsstaat-in-rum%C3%A4nien-st%C3%A4rken/a-18072468

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Johannis

 

Anders ausgedrückt: bisher handelt es sich um ein Land, in dem nicht jeder seine Arbeit verrichtet, die begonnenen Projekte nicht erfolgreich zu Ende gebracht werden, das Gesetz nicht für jeden gilt und die Politiker und Institutionen nicht im Dienste der Bürger stehen.

Da sich bislang in Rumänien alle Parteien als korrupt erwiesen haben (inclusive Johannis‘ Partei), werden jetzt keine paradiesischen Zustände ausbrechen. Aber zumindest besteht die Chance, dass es ein klein wenig besser wird.

 

Geschichte der Rumäniendeutschen bis zum Ende des 2. Weltkrieges

„Die wichtigsten Volksgruppen innerhalb der Rumäniendeutschen sind die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben, letztgenannte aus der übergeordneten Volksgruppe der Donauschwaben.

Die Siebenbürger Sachsen siedelten sich im 12. Jahrhundert unter dem ungarischen König Géza II. in Siebenbürgen an. Die Herkunftsgebiete der Kolonisten lagen größtenteils im heutigen Luxemburg, Lothringen, dem Elsass und den Gebieten der damaligen Bistümer Köln, Trier und Lüttich (heute also zwischen Flandern, Wallonien, Luxemburg, Westerwald und Hunsrück bis hinein ins Westfälische). Die Siebenbürger Sachsen sind seit der Reformation durch Honterus überwiegend evangelisch. 

Die Banater Schwaben siedelten sich im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Laufe der vom Haus Habsburg organisierten Ansiedlung Schwabenzüge in den Ländern der Stephanskrone an, besonders in der Pannonischen Tiefebene entlang des Mittellaufs der Donau. Ihre Ursprünge lagen größtenteils in Lothringen, im Elsass, in der Pfalz, in Rhein- und Mainfranken, aber auch in Schwaben, Franken, Bayern und Hessen. Böhmen und Innerösterreich sowie die Österreichischen Niederlande (heute: Luxemburg und Belgien) hatten zeitweise einen größeren Anteil. Die Siedler waren vorwiegend katholischen Glaubens.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Siebenb%C3%BCrger_Sachsen

http://de.wikipedia.org/wiki/Banater_Schwaben

http://www.dw.de/stichwort-deutsche-minderheiten-in-rumänien/a-18069831

 

Mit „Der große Schwabenzug“ hat Adam Müller-Guttenbrunn den ausgewanderten Banater Schwaben  des 18. Jahrhunderts ein lesenswertes literarisches Denkmal gesetzt:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/5603/2

(siehe auch http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/38-fragen-eines-lesenden-kinogaengers.html ) 

 

„Rumäniendeutsche“ gibt es erst nach dem 1. Weltkrieg. Bis dahin hatten zumindest die Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen zum ungarischen Teil von Österreich-Ungarn gehört. Und waren dort einer aggressiven Magyarisierung ausgesetzt. In Rumänien konnten sie ihre Kultur und Sprache wieder pflegen.

Im 2. Weltkrieg war Rumänien Verbündeter des Deutschen Reiches; rumänische Truppen kämpften zusammen mit den deutschen vor Stalingrad. 1944 versuchte Rumänien zu retten, was zu retten ist und schwenkte auf die sowjetische Seite über.

Aus „Wikipedia“:

„Nahezu 64.000 Rumäniendeutsche traten als überwiegend Freiwillige in die Waffen-SS ein, davon 50.000 nach 1943. Sie dienten unter anderem in der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, mindestens 2000 auch in Konzentrationslager-Wachmannschaften. Die Gefallenenquote der Rumäniendeutschen war mit 27,5 Prozent überdurchschnittlich hoch … 

Als vorgebliche „Kollaborateure Hitlers“ (Hitleristen) wurde die Volksgruppe für mehrere Jahre kollektiv entrechtet und der Willkür staatlicher Stellen ausgesetzt. Hierzu gehören die Verschleppung in die Sowjetunion, bei der vom Januar 1945 bis zum Dezember 1949 zwischen 70.000 und 80.000 Rumäniendeutsche als Reparation für die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetunion zu Zwangsarbeiten überwiegend in Bergwerke und die Schwerindustrie in der Ukraine, aber auch in den Kaukasus verbracht wurden; sowie die Deportation in die Bărăgan-Steppe im Juni 1951, von der etwa 40.000 Menschen, davon etwa ein Viertel Banater Schwaben, betroffen waren.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Rum%C3%A4niendeutsche

 

Hierzu sollte noch gesagt werden, dass viele Rumäniendeutsche sich in der Nazi-Zeit sich den Rumänen gegenüber als Herrenmenschen aufgespielt hatten. Die Enteignungen und Deportationen in die Sowjetunion wurden von einer bürgerlichen Regierung unter einem deutschstämmigen König beschlossen und durchgeführt. Zumindest gab es keine Vertreibungen wie in anderen osteuropäischen Ländern. Ein kommunistisch regiertes Rumänien gab es erst seit Dezember 1947. Da mit den Kommunisten dann alle enteignet wurden, gab es zumindest keine Benachteiligung der Rumäniendeutschen gegenüber den restlichen in Rumänien lebenden Volksgruppen.

Die Deportationen in die Sowjetunion hat Herta Müller in ihrer „Atemschaukel“ thematisiert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Atemschaukel

 

Auch heute noch wird von in Deutschland lebenden Rumäniendeutschen bzw. deren Nachfahren gerne gejammert, wie sehr sie als Deutsche unter den Kommunisten zu leiden gehabt hätten. Das stimmt nicht: unter anderem gab es Zeitungen, Bücher, Theater und Schulunterricht in deutscher Sprache. Auch achtete der Staat streng darauf, dass die unterschiedlichen Nationalitäten, also auch die Deutschen, gleichberechtigt in Führungspositionen von Staat und Wirtschaft vertreten waren.

Mag sein, dass Menschen im sozialistischen Rumänien benachteiligt waren – aber nicht deshalb, weil sie Deutsche waren. Dazu gehören auch die Deportationen in die Baragan-Steppe, wovon auch Deutsche betroffen waren. Aber halt nicht deshalb, weil sie Deutsche waren. Nikolaus Berwanger sagt dazu Folgendes:

„1951 hat man im Grenzgebiet zu Jugoslawien Familien, die den lokalen Partei- und Staatsorganen nicht vertrauenswürdig erschienen, in die gefürchtete Baragan-Steppe bei Urziceni in der damaligen Region Bukarest deportiert. Nicht nur Deutsche, obwohl sie die Mehrheit bildeten, ebenso Rumänen, vor allem aus Bessarabien und der Bukowina, und Banater Serben. Die Verschleppung galt als Sondermaßnahme in der damaligen Auseinandersetzung mit Tito, über den Stalin den Bannfluch gesprochen hatte.“

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Deportation_in_die_B%C4%83r%C4%83gan-Steppe

 

Nikolaus Berwanger

Nikolaus Berwanger war DER Repräsentant der Deutschen in Rumänien, vor allem der Banater Schwaben. Er ist 1984 nach einem Aufenthalt in der BRD nicht mehr nach Rumänien zurück gekehrt. Für die noch in Rumänien gebliebenen Deutschen hatte das Symbolwirkung nach dem Motto „Wenn selbst der Berwanger geht, dann ist alles zu spät“.

Anton Zollner schreibt über ihn:

„1958 kam er nach Temeschburg als Korrespondent des „Neuen Wegs" und studierte dann in seiner Heimatstadt Germanistik. Im August 1969 hatte er erstmals die Möglichkeit, mit seiner Sturheit auch Karriere zu machen. Das damalige Presseorgan des Parteikomitees der Region Banat „Die Wahrheit" stand wegen Lesermangels vor dem Aus. Da stellte Berwanger bei seiner Ernennung zum Chefredakteur (was aber zugleich seine Aufnahme in die Parteinomenklatura bedeutete) zum erstenmal der Partei Bedingungen. So kam es zur Gründung „ seiner" „Neuen Banater Zeitung" (NBZ), die trotz des Untertitels „Organ des Regionalkomitees der RKP", zur besten und beliebtesten Zeitung Rumäniens wurde. Die Erziehung der Leser im Sinne ihres Bewusstseins Angehörige eines deutschen Volksstammes zu sein, der außerhalb des deutschsprachigen Raumes seit 250 Jahren im Banat beheimatet war, wurde zum Hauptziel der NBZ. Die deutsche Lokalgeschichte Temeschburgs und des Banats wurde zum Hauptthema der meisten Veröffentlichungen. All dies konnte aber nur mit der Erlaubnis der RKP geschehen und nur von der Partei ausgehen, und Berwanger war der einzige Lebenskünstler, der dies schaffen konnte. Die NBZ war lange Zeit in der Ceausescu-Diktatur die einzige Zeitung, bei der man fast glauben konnte, dass es keine Zensur mehr gebe. Die Mundartbeilage „Pipatsch" (Klatschmohn), deren Gründer Berwanger war, kritisierte regelmäßig die Missstände in der sozialistischen Struktur des Banats. Seine in der Zeitung veröffentlichten Gedichte waren politisch so zweideutig, dass man vermuten musste, dass der Autor Dissident sei. Berwanger bekannte sich aber niemals als solcher und tat dies nicht einmal hier, wo dies ihm viel Nutzen gebracht hätte.

Nikolaus Berwanger war aber schon immer ein sehr unbequemer und streitiger Geist und blieb dies auch bis zum Ende. Dies bekamen nicht nur seine Mitarbeiter, sondern auch seine Vorgesetzten und sogar die Parteiobrigkeit zu spüren. Anlässlich einer vom Fernsehen übertragenen Feierlichkeit, wo etwa hundert „Vertreter des rumänischen sozialistischen Volkes" dem Diktator-Ehepaar ihre Reverenz erweisen mussten, war der „Schwimmer gegen den Strom" der einzige, der nicht festlich gekleidet erschien und der der First-Lady Rumäniens den Handkuss verweigerte. Diese Geste könnte der Anfang des Endes seiner politischen Karriere gewesen sein. Kurz danach wurde ihm während einer Dienstreise nach Österreich und Deutschland durch Freunde aus höchster Ebene mitgeteilt, dass er nach seiner Rückkehr verhaftet werde. Erst dann beschloss er, nicht mehr in sein geliebtes Banat zurückzukehren. Dies geschah nun gerade dem Mann, der sich stets vehement gegen die Ausreise der Banater Schwaben eingesetzt hatte. Er rechtfertigte diese Einstellung mit der Begründung, dass das Banat in seiner Geschichte nicht nur eine Pestepidemie überstanden habe. Diese Theorie erwies sich schließlich als eine seiner größten Fehleinschätzungen.

Wer war aber nun dieser „schwäbische Dickschädel mit sehr kritischem Geist", der „das schrieb, was er dachte" und der „seinem Ideal immer treu blieb, und nie seinen Mantel nach dem Winde drehte" ? Auf diese Frage müssten in erster Reihe diejenigen antworten, die sich Jahre hindurch als seine Freunde bezeichneten und sich mit ihm für die Bewahrung des Deutschtums im Banat einsetzten: seine Kollegen aus der Schriftstellergilde oder seine Zöglinge vom „Adam Müller-Guttenbrunn"-Literaturkreis und von der „Aktionsgruppe Banat". Aber auch diese schweigen seit fast sechs Jahren nach seinem Tod und tun, als hätten sie ihm nichts zu verdanken. Es ist aber schon längst fällig, einen der wichtigsten zeitgenössischen Schwabendichter aus objektiven und historischen Gesichtspunkten zu beurteilen und neben seinem schwierigen Charakter auch seine besonderen Verdienste der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man muss doch sagen dürfen, dass kein Rumäniendeutscher, der zur Nomenklatura gehörte, - ob Banater Schwabe oder Siebenbürger Sachse - soviel für den Erhalt der deutschen Kultur in Rumänien getan hat wie er. Nur seiner Treue zum Banat und seinem so unbeliebten Ehrgeiz war der Erhalt vieler deutschen Schulen, der Theater, Presse, Bücher, Heimatmuseen und Trachtenfeste zu verdanken. Ohne Nikolaus Berwanger müssten unsere Aussiedlerkinder wahrscheinlich auch mit jenen aus Polen oder aus den GUS-Staaten hier einen deutschen Sprachkurs besuchen, um die Muttersprache wieder zu erlernen.“

http://www.banater-aktualitaet.de/heim04.htm

siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Berwanger und http://www.banaterra.eu/german/content/berwanger-nikolaus

 

Den letzten Satz mit dem „deutschen Sprachkurs“ zieht der Wurm in Zweifel, da es deutschen Schulunterricht schon vor Nikolaus Berwanger gegeben hat und die Minderheitenpolitik Rumäniens bis zum Schluss des Sozialismus auch für andere, wie vor allem für die ungarische Bevölkerung als vorbildlich galt.

Nikolaus Berwangers Aussagen zur Baragan-Steppe wie die noch folgenden Zitate stammen aus einem Gespräch mit Volker Kaukoreit in der „Düsseldorfer Debatte – Zeitschrift für Politik.Kunst.Wissenschaft“, Ausgabe 2/88 mit dem Titel „Zwischen den Stühlen - Ein Gespräch mit Nikolaus Berwanger über sich und deutschsprachige Literatur im rumänischen Banat“.

Ein überraschend objektiver (und sehenswerter) Film des Bayrischen Rundfunks mit dem Titel „Das Banat 1971 – 1972“ zeigt Nikolaus Berwanger zwischen der 6. und 8. Minute: https://www.youtube.com/watch?v=vdijzz4oFT8

Wer glaubt, Rumänien, das Banat, Nikolaus Berwanger wären „hinten, weit in der Türkei“ (aus dem „Osterspaziergang“ von Goethes „Faust“) und hätten mit den alten „Reichsdeutschen“ nichts zu tun, der täuscht sich: ohne Nikolaus Berwanger gäbe es wohl keine Literatur-Nobelpreis-Trägerin Herta Müller.

Deshalb mehr von Nikolaus Berwanger zur modernen Literatur des Banats:

„Als ich 1959 Banater Korrespondent vom »Neuen Weg« in meiner Heimatstadt Temeswar wurde, war ich mit den Gebieten, wo die anderen Deutschen gelebt hatten, gut vertraut. In meiner Heimatstadt stellte ich fest, daß die Banater Schwaben, deren Anzahl verglichen mit anderen deutschsprachigen Gruppen recht groß war, in der Kultur und Literatur wirklich nur eine Nebenrolle spielten. Ich sah die Möglichkeit, hier neue Impulse zu setzen. 1968 habe ich dann mit Hilfe von Franz Liebhard den Literaturkreis »Adam Müller-Guttenbrunn« gegründet. Zu diesem Kreis gehörten außerdem Ludwig Schwarz, Irene Mokka, Hans Mokka, Hans Kehrer, Franz Engelmann, Erika Scharf, Willi Koch, Dr. Johann Wolf, Josef Czirenner, Karl Streit, Dr. Rudolf Hollinger, Herbert Bockel, Peter Kottier und andere mehr.

Als ich ein Jahr später Chefredakteur der »Neuen Banater Zeitung« (NBZ) wurde, begannen wir Schülerseiten zu gestalten. Es gelang uns, eine große Gruppe interessierter Gymnasiasten zum Schreiben heranzuziehen. Als das bekannt wurde, ist der Schriftsteller Paul Schuster, der in Bukarest bei der »Neuen Literatur« als Redakteur tätig war, ins Banat gekommen, zusammen mit Gerhard Csejka, Annemone Lazina und Helga Reiter, die heute in den USA lebt. Zusammen haben wir eine sogenannte literarische Reise unternommen. Wir gingen in sämtliche Gymnasien unseres Bezirks und diskutierten mit den jungen Leuten über ihre Probleme. An diesen Veranstaltungen waren über 900 Gymnasiasten beteiligt. Daraus bildete sich dann die erste Gruppe, die literarisch aktiv wurde. Meine Aktivitäten wurden von zwei weiteren Schriftstellern besonders unterstützt, von Ludwig Schwarz und Franz Storch. Ludwig Schwarz, der ein hartes, vom Zweiten Weltkrieg geprägtes Schicksal hinter sich hatte, war ein guter Autor und hilfsbereiter Kollege. U. a. hat er einen vierbändigen Entwicklungsroman in unserem Dialekt geschrieben, darüber hinaus zahlreiche Prosatexte in Schriftdeutsch. Ich erwähne vor allem den hervorragenden Erzählband »Man bringt nicht viel mit aus Cherbourg«. Franz Storch war zeitweise Vizepräsident des rumänischen Schriftstellerverbandes. Erwähnenswert ist sein auch in der DDR in mehreren Auflagen verlegtes Buch »Im Krawallhaus«. Beide sind inzwischen gestorben.

1970 veröffentlichte ich im »NBZ-Kulturboten« einen Leitartikel, der erste Bilanz dieser Aktivitäten zog. Unter den knapp 200 Schülern, die sich an den Jugendseiten beteiligten, waren 20 bis 30 auffällige Schreiber, darunter wieder sieben oder acht, die versprachen, einmal wirkliche Autoren zu werden. Der erste, den wir förderten, war Richard Wagner, damals Schüler der neunten Klasse im Lyzeum von Großsanktnikolaus, einem kleinen Städtchen an der ungarischen Grenze. Wagner studierte nach dem Abitur an der Universität Temeswar Germanistik und wurde gleichzeitig Mitarbeiter der von der »NBZ« herausgegebenen Studentenbeilage »Universitas«. Er und andere wurden innerhalb der »Universitas« immer aktiver. Ihre Arbeiten erschienen auch immer häufiger in den Spalten der deutschsprachigen Medien Rumäniens. Diese jungen Autoren waren auch organisatorisch mitbeteiligt an der Gründung des Kreises »Adam-Müller-Guttenbrunn« (AMG).

Wie angedeutet, als ich im August 1969 Chefredakteur der »NBZ« wurde, gab es keine Probleme, die jungen Autoren zu veröffentlichen. In der »NBZ« debütierten von ihnen: Johann Lippek, ein sehr guter Prosaautor, der vor kurzem in die BRD übersiedelte, wie auch William Totok, Herta Müller, sie debütierte in der »NBZ« als Lyrikerin, Gerhard Ortinau, auch er emigrierte in die BRD. Paul Schuster, von dem ich sprach und der unsere Arbeit mit den jungen Autoren sehr gefördert hat, lebt jetzt in Westberlin. Sein zweibändiger Roman »Fünf Liter Zuika«, der auch im österreichischen Styria-Verlag erschien, ist praktisch der erste große gelungene Versuch, sich mit der jüngsten Vergangenheit der Siebenbürger Sachsen auseinanderzusetzen, ein Musterbeispiel für Courage und Engagement …

Ein junger Autor hatte damals bei uns prinzipiell die Möglichkeit zu veröffentlichen. Es standen ihm zur Verfügung die »NBZ«, der Temeswarer Rundfunk, das Bukarester Fernsehen, das Lesungen junger Autoren aufgezeichnet hat, die Zeitschrift »Volk und Kultur« — heute eingestellt —, die »Neue Literatur«, und später gab es eine deutschsprachige Seite in der Studentenzeitschrift »Studentenforum« (zuletzt von Frauendorfer und Sigrun Jäger redigiert, heute auch untersagt). Außerdem veröffentlichten wir zwei Jahrbücher des Literaturkreises. Das war etwas, wenn im ganzen auch nicht genug …

Mit ihrer Kritik waren die jungen Autoren nicht die einzigen und auch nicht die ersten. Auch die älteren begannen kritisch zu schreiben. Ich habe es anfangs über Dialektliteratur getan und in Schriftdeutsch fortgesetzt. Ludwig Schwarz scheiterte mit dem 3. und 4. Band seines Romans an der Zensur, Hans Kehrer verurteilte in seinem Theaterstück „Zwei Schwestern“ die Verschleppung in die Baragan-Steppe …

Auffallend ist, daß die in der BRD lebenden Banater Autoren Richard Wagner, Werner Söllner und Herta Müller ihre in Rumänien erhaltenen Literaturpreise und vor allem die des ZKs des Kommunistischen Jugendverbandes verschweigen. Es dürfte doch keine Schande sein, wenn diese begabten Autoren das in ihrer Biographie anführten. Ebenso erstaunt bin ich zu hören, daß Herta Müller in Rumänien eine Dissidentin gewesen sein soll. Sie hat dort noch 1985 veröffentlicht.“

 

Die „Niederungen“ der Herta Müller

„SPIEGEL: Frau Müller, vor allem Ihr erstes Buch "Niederungen" zeigt, daß Sie nicht nur unter der staatlichen Repression, sondern vielleicht noch unmittelbarer unter der engstirnigen, beschränkten, oft reaktionären Mentalität der deutschen Minderheit gelitten haben. Waren Sie in einem doppelten Sinn heimatlos?

MÜLLER: Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte. Wir Intellektuellen haben uns durch diese deutsche Minderheit nicht vertreten gefühlt, die hat ja mit Beschimpfungen auf unsere Texte reagiert. Die Deutschen haben sich in den Texten gesucht, und wenn sie meinten, sich selbst da vorgefunden zu haben oder irgendeinen anderen aus Nitzkydorf, dann empörten sie sich und verlangten, daß man mich dafür bestraft.“

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13522533.html

 

Das war aus dem Jahr 1987, nach der Übersiedlung nach Deutschland.

Herta Müller beschreibt in den "Niederungen" nicht nur eine „muffige spießige Provinzialität“, sondern auch noch Inzucht und untereinander Fremdgehen, so dass es in vielen Familien „Kuckuckskinder“ gibt. Das Dorf wimmelt nur so von Alt-Nazis und menschlichen Monstern. Sympathische Menschen wird mensch da vergebens suchen.

Dass die so Beschriebenen mit „Beschimpfungen“ bis hin zu Morddrohungen reagieren, überrascht nicht. Wer selbst aus einem extrem konservativen Dorf stammt, kann vielleicht einiges nachvollziehen. Aber Herta Müller hat nicht intern Kritik geübt, sondern das ganze Land konnte sich nun ein Bild über die Banater Schwaben machen.

Vorausgesetzt, dass alles stimmt, was sie behauptet, ist da schon mit genug Ärger zu rechnen. Dramatisch verschärft wird das Ganze durch zwei Dinge. Das eine sind Verallgemeinerungen.

Der Wurm zitiert da mal zwei Sachen: „Später, als ich in die Stadt kam, sah ich das Sterben auf der Straße, ehe es noch fertig war. Da fielen Menschen auf den Asphalt, wimmerten, zuckten und gehörten niemandem. Und es kamen Leute, die streiften ihnen die Ringe ab und die Armbanduhren, solange die Hände noch nicht ganz steif waren, und rissen den Frauen die Goldketten vom Hals und die Ringe aus den Ohren.“ „Der Bürgermeister, der im Dorf Richter genannt wird, hält im Gemeindehaus seine Sitzungen. Unter den Anwesenden gibt es Raucher, die abwesend rauchen, Nichtraucher, die nicht rauchen und schlafen, Alkoholiker, die im Dorf Säufer genannt werden und die Flaschen unter den Stühlen stehen haben, sowie Nichtalkoholiker und Nichtraucher, die schwachsinnig sind, was im Dorf anständig genannt wird, die so tun, als würden sie zuhören, die aber an etwas ganz anderes denken, falls es ihnen überhaupt gelingt zu denken.“

Mensch versetze sich mal in die Lage der so Beschriebenen. Mit „die Stadt“ ist übrigens Temesvar gemeint und auch dort war es nicht üblich, dass die Leute reihenweise tot umfallen und dann gleich ausgeraubt werden. In Herta Müllers „Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel“  sterben die Leute immer noch reihenweise, aber da werden sie nicht ausgeraubt, sondern es wird ihnen ein Taschentuch übers Gesicht gelegt.

Neben den Verallgemeinerungen gibt es noch die Unappetitlichkeiten und die etwas Empfindlicheren sollten diesen Absatz gleich überspringen. Herta Müller beschreibt nämlich, wie sie als Kind erkannt hat, ob gerade Großmutter oder Großvater den Nachttopf benutzt. Derb wird’s auf dem Plumpskloo: „Ich schaute dann in den Ausschnitt und sah den Kot, in dem weiße Würmer krochen. Ich sah die kleinen schwarzen Kotknollen und wusste, dass Großmutter wieder Verstopfung hat, und sah den lichtgelben Kot meines Vaters und den rötlichen Kot meiner Mutter. Ich suchte nach dem Kot meines Großvaters …“

Wer über sich oder seine Bekannte das schon immer nicht lesen wollte, kann sich vorstellen, was die Betroffenen beim Lesen dieser Stellen empfunden haben. Besonders geärgert haben die sich aber über „Das schwäbische Bad“: Wie es damals so üblich war (nicht nur im Banat), gab es 1x in der Woche das gemeinsame Bad. Herta Müller beschreibt das extrem unappetitlich, in dem mehrere Personen nacheinander in das gleiche Wasser steigen, das immer dreckiger wird, bis es schwarz ist.

Wenn mensch so etwas landesweit veröffentlich, gibt es im Grunde drei Möglichkeiten: 1. mensch veranlasst, dass das erst nach seinem Tod veröffentlicht wird, 2. nach Veröffentlichung setzt mensch nie wieder einen Fuß in diese Region, 3. mensch stellt sich auf den Dorfplatz und sagt denen „hier stehe ich und kann nicht anders“, gegebenenfalls schmettert er denen noch ein „Ihr Arschlöcher!“ entgegen.

Auf jeden Fall aber ist sich mensch dessen sehr bewusst, dass es extremen Ärger geben wird und zwar bis an sein Lebensende. Herta Müller scheint die ganze Aufregung sehr überrascht zu haben und kann das überhaupt nicht verstehen. Ihr Reich scheint nicht von dieser Welt zu sein.

Es gibt Interpreten, die meinen, der Kommunismus sei schuld an der Verrohung der Sitten auf dem Dorf. Definitiv ist dem nicht so. Von zwei Kurzgeschichten am Schluss mal abgesehen,  die eher was mit Bürokratie als mit Kommunismus zu tun haben, kommt der Kommunismus nur am Rande vor: In den LPG wird im Gegensatz zu den privaten Grundstücken nur sehr lasch gearbeitet und die Kälber befinden sich im Staatsbesitz. Der Vater bricht einem Kalb das Bein und besticht den Tierarzt, damit dieser einen Unfall bescheinigt und das Kalb geschlachtet werden kann. Ansonsten wird der kommunistische Staat ignoriert: Es wird schwarz gebrannt („Im Sommer riecht das ganze Dorf nach Schnaps, wie ein riesiger Schnapskessel. Jeder brennt seinen Schnaps hinten im Hof hinter dem Zaun, und keiner redet darüber, nicht einmal mit seinem Nachbarn“) und auf Dorffesten werden bis in die 1970er Nazilieder gegrölt. Das steht so zwar nicht in den „Niederungen“, wohl aber im später erschienenen „Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel“.

 

Auszeichnungen in Rumänien für die „Niederungen“

Nachdem sie schon vorher den Adam-Müller-Guttenbrunn-Förderpreis des Temeswarer Literaturkreises bekam, erhielt Herta Müller nach Veröffentlichung der “Niederungen“ 1982 den Debütpreis des rumänischen Schriftstellerverbandes sowie vor allem den bedeutenden Literaturpreis der Kommunistischen Jugend, den sie dankend vor der gesamten rumänischen Kultur-Prominenz in Bukarest entgegen genommen hat.

Die Theatergruppe des Studentenkulturhauses Temesvar führte 1983 das Stück „Die Frösche“ (Bearbeitung der „Niederungen“ unter dem Regisseur Helmuth Frauendorfer)  in verschiedenen Städten Rumäniens auf und war damit beim Kulturfestival „Lob Dir Rumänien“ in Cluj vertreten.

Herta Müller scheint sich daran nicht zu erinnern. Der Regisseur Helmuth Frauendorfer wohl auch nicht. Zumindest steht das nicht in seinem „Wikipedia“-Eintrag. Dort stehen

„Heuduftend liegen die Felder vor uns“, Gedichtemontage mit Texten rumäniendeutscher Autoren, Zusammenstellung und Inszenierung, Studentenkulturhaus Temeswar, 1980 und

„Wie dem Herrn Mockinpott das Leiden ausgetrieben wurde“ von Peter Weiß, Regie zusammen mit Dietmar Zerwes, Studentenkulturhaus Temeswar, 1981

http://de.wikipedia.org/wiki/Helmuth_Frauendorfer

 

An diese beiden Inszenierungen kann er sich noch erinnern, aber ausgerechnet nicht an seinen größten, landesweiten Erfolg. Na ja, wäre ja auch blöd, wenn mensch überall rum erzählt, er sei der große Kommunisten-Hasser und ein vom Staat Verfolgter und jeder wüsste, dass er Staatspreise und Kommunisten-Preise erhalten hat und mit seinem Theaterstück auf Tournee im Lande gegangen ist. Wenn so mit den Verfolgten des Regimes umgesprungen wurde, muss es ja ganz furchtbar zugegangen sein …

Leider gibt es noch Mitwirkende, Zuschauer, Bilder, Zeitungsausschnitte …

 

Zensur der „Niederungen“

„In meinem ersten Buch über eine Kindheit im banatschwäbischen Dorf zensierte der rumänische Verlag neben all dem anderen sogar das Wort KOFFER. Es war zum Reizwort geworden, weil die Auswanderung der deutschen Minderheit tabuisiert werden sollte.“

Das steht so im 2003 erschienenen „Der König verneigt sich und tötet“ und hat Herta Müller so oder so ähnlich in vielen Interviews erzählt. Das kann Herta Müller den Menschen erzählen, aber keinem Wurm. Der hat nämlich die Fähigkeit, durch ein unterirdisches Wurmloch durch die Zeiten und Räume zu wandeln, und über dunkle Kanäle und finstere Gestalten an so manche Sachen heran zu kommen, was den Normalsterblichen verschlossen bleibt.

Und dem Wurm liegt die Original-Ausgabe der „Niederungen“ des Bukarester „Kriterion“-Verlages aus dem Jahr 1982 vor. Und  - potzblitz ! – auf Seite 108 steht das Wort „Koffer“. Und das gleich 3x:

„Die Züge fahren angestaut mit Koffern durch das Land“

„Die ersten Urlaubstage sind voller Muskelfieber vom Koffertragen“

„Die Koffer stecken voller Haushalt, voller Alltag, voller Sinnlosigkeit“

Nicht genug damit: Im 1984 erschienenen „Drückender Tango“, ebenfalls bei „Kriterion“ erschienen, steht auf Seite 77 „Ich sah die Koffer auf dem Tisch, auf dem Bett und auf den Stühlen stehn“.

Die Geschichte mit der Zensur der „Koffer“ stimmt also nicht.

Laut dem damaligen und mittlerweile verstorbenen Lektor der „Niederungen“ bei „Kriterion“, Rolf Frieder Marmont, gab es zwei Zensur-Maßnahmen, die, zumindest aus heutiger Sicht, eher läppisch sind:

Zum einen wurde die Geschichte mit dem onanierenden Dorftrottel komplett gestrichen – da diese Geschichte in den beiden im Westen erschienen Versionen auch nicht vorkommt, ist das zwar schade, aber nicht unbedingt auf den pösen Sozialismus zu schieben.

Zum anderen betrifft das die Nennung Russlands bzw. der Sowjetunion. So lässt Herta Müller ihre Mutter sagen „In Rußland haben sie mich geschoren“, während das bei „Kriterion“ noch „In einem fernen Land haben sie mich geschoren“ heisst. Gut, das war Zensur. Allerdings wusste jeder, wo dieses „ferne Land“ liegt. Dass ein Teil der deutschstämmigen Bevölkerung kurz nach dem Krieg nicht nach Portugal, sondern in die Sowjetunion zu Arbeitseinsätzen deportiert wurde, war allgemein bekannt.

Von den „Niederungen“ gibt es also drei Versionen in folgenden Verlagen:

1982 Kriterion, Bukarest

1984 Rotbuch, Berlin (West)

2010 Carl Hanser, München

Zu berücksichtigen ist, dass in den beiden letzten Versionen die beiden Bukarester Ausgaben „Niederungen“ und „Drückender Tango“ zusammengeführt sind

Legt mensch jetzt alle drei Versionen nebeneinander und vergleicht die Wort für Wort, fallen zwei Sachen auf: nach der „Kriterion“-Ausgabe gab es recht viele kleine Änderungen in Bezug auf Grammatik und Umgruppierung von Texten – womit aber keine inhaltlichen Veränderungen verbunden sind.

Das andere Auffällige ist, dass in den beiden letzten Versionen inhaltliche Kürzungen vorgenommen wurden, vor allem beim „Rotbuch“-Verlag. Wie der Name schon sagt, ein „linker“ Verlag mit dem offensichtlichen Ziel, keine Kritik am real existierenden Sozialismus aufkommen zu lassen. Vor allem fehlen dort die Geschichten „Inge“ und „Herr Wultschmann“. Im pösen Sozialismus ging diese vermeintliche Kritik also durch, während sie im „freien“ Westen zensiert wurde.

 

„Niederungen“ bei „Rotbuch“

Jetzt wird‘s abenteuerlich: Herta Müller verbreitet über die Weitergabe des „Niederungen“-Manuskriptes an den „Rotbuch“-Verlag zwei unterschiedliche Versionen.

Die eine Version stammt aus „Der König verneigt sich und tötet“ (Carl Hanser Verlag 2003) und geht folgendermaßen:

„Als ich in die Wartehalle des Bahnhofs kam, erwarteten mich drei Männer, ein Polizist und zwei in Zivil. Der Polizist konfiszierte meine Fahrkarte und meinen Personalausweis, verschwand damit und ließ mich mit den beiden Zivilisten dastehen. Die wollten meine kleine Reisetasche durchsuchen. Ich zeigte auf die Berge von Koffern, Säcken und Kisten der anderen Leute und weigerte mich. Ich sollte mich in Bukarest mit meiner westberliner Lektorin treffen, wir hatten telefoniert und der Geheimdienst hatte mitgehört. Ich hatte zu Hause kein Telefon, ich mußte zur Post, ein Gespräch mit West-Berlin bestellen, die Formulare ausfüllen, dann drei Stunden warten, bis man mir eine Kabine zuwies. In dieser Zeit konnte der Geheimdienst von den »Telefonistinnen« über jede Bestellung informiert werden. Auch gab es für Auslandsgespräche sowieso einen extra Schalter auf der Post und die Kabinen waren separiert von denen für Inlandsgespräche. Wahrscheinlich wurden in den Auslandskabinen alle Gespräche abgehört, selbst wenn es in den meisten nur um Cousinen, Strumpfhosen und Grüße ging. Die beiden Zivilisten in der Bahnhofshalle waren Geheimdienstler, genau informiert, was ich in Bukarest vorhabe. Sie wollten das Manuskript konfiszieren. Das war aber nicht in der Tasche, sondern längst in Bukarest. Ein Freund hatte es unbehelligt am Tag davor im Nachtzug mitgenommen. In meiner Tasche war Schlimmeres: Briefe für Amnesty International, Namen von Inhaftierten. Es steckten in der Tasche einige Jahre Gefängnis nicht nur für mich, auch für Leute, die mir vertrauten. Die beiden Zivilisten teilten mir mit, daß ich nicht wegfahren werde, höchstens zum Teufel werde ich fahren. Daß ich in der Zelle besser als im Nachtzug schlafen werde, weil das Bett nicht wackelt, außer wenn es Erdbeben gibt, lachten sie. Die Reisenden luden sich die Gepäckberge auf gingen langsam zum Bahnsteig hinaus. Die beiden Zivilisten flüsterten miteinander, dann zeigte einer mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Boden, von dieser Stelle solle ich mich keinen Schritt weg bewegen, sagte er, keinen Zentimeter, sagte der andere, hier solle ich warten — und sie gingen weg. Die Reisenden waren alle schon am Bahnsteig draußen, die Halle hoch und breit und leer, es roch nach Flohpulver und Chlor. Ich schob meine Tasche zwischen die Schuhe, stand da, sah hoch oben die sozialistischen Wandgemälde mit den Mähdreschern, infantil lächelnden Bäuerinnen, die auf all diesen Bildern Waden wie die dicken, gelben Gurken hatten, die im Spätherbst in den Gärten liegen blieben, weil sie zu bitter waren. Daneben das Industriegemälde, die Proletarier im morgendlich roten Dunst der Hochöfen, ihre langen Schürhaken, ihre geometrischen Gesichtsknochen, das Kinn immer so widerlich zum Dreieck verhärtet, daß die Mannsbilder Hundeschnauzen trugen. Ich lehnte die Wange an die Wand und schloß, um die Nervosität in Schach zu halten, ein wenig die Augen. Als ich sie öffnete, glänzte vor meiner Nase eine Kakerlake. Sie kroch der Wandleiste entlang von mir weg, an der Ecke, wo die Leiste zu Ende war, stürzte sie runter auf den Boden. Sie war aufs Ende der Leiste nicht gefaßt. Ich sah ihr ohne Neugierde zu, sie war mir gleichgültig, und ich mir auch, mein Kopf war ein toter Winkel, ich dachte, seit ich der Kakerlake zusah, an gar nichts mehr. Dann hob ich meine Tasche hoch, schob sie auf den Arm und verließ dieses Stück Fußboden. Ohne Fahrkarte und Ausweis, ging auf die Tür zu, meine Füße reagierten, nicht mein Kopf. Auf dem Bahnsteig draußen erwarteten mich die beiden Zivilisten. In dem Moment wußte ich, wie ihr Plan aussah. Es war wie immer ein dreckiges, verschlagenes Getue: Sie hatten mich auf die Probe gestellt, wieviel ich wage, nach dem Befehl, die Halle nicht zu verlassen und obendrein ohne Fahrkarte und Personalausweis, den man dem Schaffner im Schlafwagen vorzeigen mußte. Sie hatten damit gerechnet, daß ich angewurzelt in der Halle stehen bleibe, daß der Zug ohne mich wegfährt. Daß sie nach der Abfahrt des Zuges  wiederkommen und sagen, ich hätte den Zug aus eigener Schuld verpaßt, hätte doch wegfahren können, wenn ich gewollt hätte. Es hätte mit ihnen nichts zu tun, daß ich in der Halle herumstehe, es hätte mich doch keiner vom Wegfahren abgehalten, sie seien doch gar nicht da gewesen. Es gibt noch eine Variante: Sie wären nach der Abfahrt des Zugs in die Halle gekommen und hätten sich »gewundert«, daß ichs mir offenbar anders überlegt habe und nicht mehr wegfahren will. Sie hätten behauptet, mir klipp und klar gesagt zu haben, daß sie mich draußen am Zug erwarten, daß ich das nicht verstanden habe, weil ich zu blöd bin, um die einfachsten Dinge zu verstehen. Beide Varianten wären für sie ein amüsantes Spiel geworden, Drohungen gespickt mit Flüchen, vulgären Seitenhieben, süffisanten Gemeinheiten. Nun aber stand ich auf dem Bahnsteig, und sie hatten auch für diesen Fall eine dritte Variante parat: Sie nahmen mich in ihre Mitte, stießen mich abwechselnd mit den Ellbogen und traten mich mit den Schuhen. Ich torkelte zwischen ihnen hin und her, sie sagten nichts dabei und ich biß mir auf die Lippen und blieb stumm, um ihnen ja keine Gelegenheit zu geben, aus einem Wort einen Kasus zu machen und mich hier zu behalten. Es fiel in diesem Gerempel kein Wort zwischen uns, als hätten sie und ich keine Sprache. Fein gestreut lag mehliger Schnee auf dem Boden, kein Licht brannte, sackdunkel der Bahnsteig und leer, alle waren schon eingestiegen. Ich hörte mich stolpern und hinfallen, als wärs eine andere. Ich stand immer wieder auf und torkelte, als gäbe es die beiden Männer nicht, den Zug entlang zwischen ihnen, bis ich endlich bei den Schlafwagen war, ganz am Ende des Bahnsteigs. Dort stellten sich die beiden, einer links, einer rechts, neben die Wagentreppe. Der Linke gab mir die Fahrkarte, der rechte den Personalausweis. Sie wünschten grinsend eine »gute Reise«, es klang wie »letzte Reise«, ich stieg in den Wagen und - sie auch. Das Einsteigen gehörte also auch zur dritten Variante. Ich war auf das Schlimmste gefaßt: Sie werden mich in dieser Nacht, wenn alle schlafen, unter die Schienen werfen. Auf dem Totenschein wird wie immer in solchen Fällen »Selbstmord« stehen. Ich sah sie ans Ende des Gangs in den nächsten Wagen schlendern. Sie hatten Dienst und kein Gepäck. Dies ist mein größter und wahrscheinlich letzter Fehler, ich hätte nicht einsteigen dürfen, dachte ich, ihnen diese ideale Gelegenheit der stundenlangen Nachtfahrt durch ödes Flachland nicht bieten dürfen.

Ich hatte das untere Bett im Abteil, auch das ein Zeichen, daß man mich in der Nacht holen will. Das obere Bett gehörte einer Frau um die Fünfzig mit so hohem Haarknoten, daß die Frisur einer pelzüberzogenen Teekanne glich. Die Frau stand vor der offenen Abteiltür im Gang, taxierte mich kurz, drehte dann den Rücken zum Abteil und schaute durch die Fensterscheibe in die blinde Dunkelheit. Ob diese Teekannenfrisur als Komplizin der beiden in mein Abteil plaziert worden war. Ich zeigte dem Schaffner Fahrkarte und Personalausweis, versuchte seinen Augen und Mundwinkeln abzulesen, ob er in den Plan der beiden Geheimdienstler eingeweiht war. Er hielt sich nicht länger als mit der Teekannenfrisur mit mir auf. Gleich danach zog ich mich, trotz offener Tür, aus, behielt die Strumpfhose unterm Pyjama an, legte mich ins Bett, deckte mich zu, steckte die Briefe unter der Bettdecke in die Strumpfhose, blieb eine Weile liegen, stand wieder auf und eilte aufs Klo. Ich zerriß die Briefumschläge, warf sie ins Klobecken, zog das Wasser, schob die Briefe an der Klowand unter ein rostiges Rohr. Als ich wiederkam, stand die Teekannenfrisur immer noch am Fenster. Ich schlüpfte wieder ins Bett und zählte viele Male die Streifen auf dem Pulloverrücken meiner Nachtgefährtin. Es waren und blieben einundzwanzig, bis sie ins Abteil kam und anfing sich auszuziehen. Ich drehte mich mit dem Gesicht zur Wand, als ich dann wieder hinsah, zog sie über ein hellblaues Neglige ein weißes Nachthemd mit gehäkelten Trägern an. Dann schob sie sich die ganz dünnen hellblauen Träger von den Schultern, wackelte paarmal, bis das Hellblaue auf den Boden fiel, stieg mit einem hohen Schritt darüber, als würde sie über eine Pfütze steigen. Sie hob das Hellblaue auf und kletterte damit hinauf aufs Bett. Während des Ausziehens tat sie geniert, aber ich mußte sie beobachten, wollte wissen, ob sie auch im Dienst mit den beiden Männern ist. Dieses Hellblaue, aber vor allem dieses weiße Nachthemd mit den Spitzenträgern paßte nicht zu einer Komplizin. Sie wird nicht mit anpacken müssen, sie wird mich vielleicht zur festgelegten Zeit, kurz bevor die beiden kommen, im Schlaf betäuben müssen, und wenn ich weg bin, wie die beiden bis zum nächsten Bahnhof weiterfahren, oder bis in den Morgen, und dann retour nach Hause ins Bett. Sie wird einen dienstfreien Tag bekommen haben zum Ausschlafen. Sie schlief gleich ein, kaum war das Licht aus, schnarchte sie tief. Gab es einen so schnellen Schlaf oder schnarchte sie, ohne zu schlafen, um mich zu täuschen. Wollte sie auch mit dem weißen Nachthemd täuschen. Ich konnte mir nicht erlauben zu schlafen. Das ganze dunkle, überheizte Abteil schien mir eingewickelt in die Teekannenfrisur, die Luft war schwer, ich spürte die Augen im Kopf so groß, wie die weißen Blasen bei quakenden Fröschen. Ich preßte die Hand auf den Mund und weinte ohne Ton. Als das Kissen unter der Wange naß war, kam ich mir vor wie eine selbstmitleidige Idiotin, ein jämmerlicher Dreck, der ganz von allein in die Falle gestiegen ist. Ich drehte das Kissen auf die trockene Seite und fing an, mir Gedichte in den Kopf zu sagen und Lieder in den Mund zu singen: Der Schnee liegt weiß und weiß und weiß weiß weiß und weiß liegt der Schnee unter dem Schnee möchte ich liegen und liegen und liegen und schaun. Hunderte Male sang ich mir das, das Zugschaukeln paßte dazu. Erst als es Tag wurde, die Teekannenfrisur immer noch schnarchte, wagte ich zu glauben, daß die zwei Zivilisten jetzt nicht mehr kommen, daß sie den Schutz der Dunkelheit versäumt haben. Ich schlich aufs Klo, die Briefe holen.“

Die zweite Version stammt aus „Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel“ (Carl Hanser Verlag 2011) und steht so in der „Zeit“ aus dem Jahr 2009. Mensch vergleiche unter anderem, wo sich Herta Müller mit der „Rotbuch“-Lektorin treffen will, wer und wie viele Personen sie am Bahnhof in Temesvar drangsalieren, wer wem Fahrkarte und Personalausweis zeigt bzw. gibt, wer mit ihr im gleichen Abteil ist, wie sie dort bekleidet ist, wie viele Briefe sie dabei hat:

„Als die Niederungen im Westberliner Rotbuch Verlag erscheinen sollten, hatten die Lektorin und ich, um nicht aufzufallen, uns in Poiana Braşov verabredet, in den Karpaten. Wir fuhren separat hin, als Wintersportler. Mein Mann Richard Wagner war mit dem Manuskript nach Bukarest gereist. Ich sollte am nächsten Tag ohne Manuskript mit dem Nachtzug nachkommen. In der Bahnhofshalle von Temeswar empfingen mich zwei Männer und wollten mich mitnehmen. Ich sagte: »Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit.« Sie konfiszierten meine Fahrkarte und meinen Ausweis, sagten, bevor sie verschwanden, ich solle mich nicht von der Stelle rühren, bis sie wiederkämen. Aber der Zug fuhr ein, und sie kamen nicht wieder. Ich ging zum Bahnsteig. Es war die Zeit des großen Stromsparens, der Schlafwagen stand im Dunkel am Ende des Bahnsteigs. Einsteigen durfte man erst ganz kurz vor der Abfahrt, die Tür war noch zu. Auch die zwei Männer waren da, gingen auf und ab, rempelten mich an und stießen mich dreimal zu Boden. Dreckig und verwirrt stand ich auf, als wäre nichts. Und die Wartenden schauten zu, als wäre nichts. Als die Schlafwagentür endlich aufging, drängte ich mich mitten in die Schlange. Die beiden Männer stiegen auch ein. Ich ging ins Abteil, zog mich halb aus, streifte den Pyjama über, damit es auffällt, wenn man mich herauszerrt. Als der Zug anfuhr, ging ich zur Toilette und versteckte einen Brief für amnesty international hinter dem Waschbecken. Die zwei Männer standen auf dem Gang und sprachen mit dem Schlafwagenschaffner. Ich hatte das untere Bett im Abteil. Vielleicht, weil ich dort besser greifbar bin, dachte ich. Als der Schaffner an mein Abteil kam, gab er mir die Fahrkarte und den Ausweis. Woher er das habe und was die zwei Männer von ihm gewollt hätten, fragte ich. »Welche Männer?«, sagte er, »hier sind Dutzende.«

Ich machte die Nacht kein Auge zu. Es war Leichtsinn einzusteigen, dachte ich, die werfen mich während der Nachtfahrt irgendwo auf dem leeren Schneefeld aus dem Zug. Als es draußen grau wurde, legte sich die Angst. Für einen inszenierten Suizid hätten sie bestimmt die Dunkelheit genutzt, dachte ich. Bevor die ersten Passagiere wach wurden, ging ich zur Toilette und holte den versteckten Brief. Dann zog ich mich an, setzte mich auf den Bettrand und wartete, bis der Zug in Bukarest einfuhr. Ich stieg aus, als wäre nichts. Auch von diesem Tag steht nichts in der Akte.“

http://www.zeit.de/2009/31/Securitate/seite-2

 

Warum das Manuskript vorher "geschmuggelt" wurde und die viel wichtigeren Briefe für amnesty international nicht (womit auch andere Menschen gefährdet wurden), warum der Schaffner den Personalausweis sehen wollte (völlig unüblich) und warum die Geheimdienst-Leute ihre Tasche nicht durchsuchten (weshalb waren sie denn überhaupt da?), bleibt wohl ein Geheimnis.

Ein "ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit" ist zutiefst realitätsfremd. Da gibt es einen Geheimdienst, der als sehr pöse beschrieben wird und die lassen sich durch solch einen Spruch einschüchtern. Wer das nicht nachvollziehen kann, möge das mit der Nazi-Zeit vergleichen und zur Gestapo sagt ein Abzuholender "ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit".

Von den Widersprüchlichkeiten abgesehen, kommt das Beste aber noch: sehr, sehr wahrscheinlich handelt es sich bei beiden Versionen um Erfindungen von Herta Müller.

Beim Vergleich zwischen den „Kriterion“-Ausgaben mit der vom „Rotbuch“-Verlag hat der Wurm ja schon bemerkt, dass außer dem Wort „Rußland“ statt „in einem fernen Land“ nichts Neues dazu gekommen ist.

Dann hätten auch die Bücher im rumänischen Buchhandel gekauft werden können. Oder bei der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt ausgeliehen werden können: die hatten die „Niederungen“ seit Oktober 1982 in ihrem Bestand.

Weshalb sollte Herta Müller dafür eine lebensgefährliche Aktion riskieren? Weshalb sollten Leute vom Geheimdienst ihr das Manuskript vor oder während der Bahnreise „konfiszieren“? Wenn eh bekannt ist, wo sie sich treffen, wäre diese Konfiszierung bei der Übergabe doch viel interessanter gewesen. Allerdings: wenn Herta Müller nicht mal weiss, ob sie sich mit der Lektorin jetzt in Bukarest oder in Poiana Braşov treffen soll, könnten sich die Leute vom Geheimdienst von der Verwirrung Herta Müllers angesteckt haben.

Die wohl richtige und mit weitem Abstand logischste Version stammt von einem, der es wissen muss: von Nikolaus Berwanger: „Die »Niederungen« im Rotbuch-Verlag sind eine Lizenzausgabe, die mit dem Kriterion-Verlag in Bukarest ausgehandelt worden war.“

Nach all diesen dramatischen Aktionen zurück zu den Rumäniendeutschen.

 

Deutsche Kindergärten und deutscher Schulunterricht in Rumänien

Nikolaus Berwanger: „Erstens waren wir von 1945 bis 1947 Königreich, und erst am 30. Dezember 1947 wurde eine Republik ausgerufen. Rumänien wurde eine Volksdemokratie, deren erste Gesetze ein deutsches Schulwesen vom Kindergarten bis zum Abitur garantierten. Und das ist bis heute mit gescheiten und weniger gescheiten Änderungen immer noch da.“

Die Minderheiten konnten im Schulunterricht bis zum Abitur in ihrer eigenen Sprache unterrichtet werden. Etwa mit der Muttersprache Deutsch ging’s erst mal in den deutschsprachigen Kindergarten und danach in die deutschsprachige Schule. Bis zur 7. Klasse war Deutsch Unterrichtssprache und Rumänisch wurde von der 1. Klasse an als Fremdsprache gelehrt. In der 8. Klasse wurden zusätzlich die Fächer Geographie und Rumänische Geschichte in rumänischer Sprache gelehrt. Danach bis zum Abitur wieder alles auf Deutsch. Deutsch und Rumänisch waren auf jeden Fall Abiturfächer.

Das ging so mit allen in Rumänien lebenden Minderheiten, die eine andere Muttersprache hatten. Neben den Deutschen vor allem mit den Ungarn. Und war bzw. ist ein hervorragender Beitrag zu Integration und Identifikation der jeweiligen Minderheiten mit dem Staat (jedoch nicht zwangsläufig mit dem damaligen kommunistischen System).

Diejenigen Rumäniendeutschen, die dieses schulische System mitgemacht haben, sind alle davon begeistert. Und empfehlen dieses rumänische Modell sehr dem deutschen Staat, wenn er anders sprachige Minderheiten erfolgreichen integrieren will.

Komme dem Wurm keiner mit dem Argument, dass dafür kein Geld da wäre: wenn es das arme kommunistische Agrarland Rumänien geschafft hat (unter anderem Schulbuch-Übersetzungen ins Deutsche, Ungarische, Serbische, Bulgarische, Türkische), sollte das für das reiche Deutschland auch möglich sein. Zumal wenn wurm sich betrachtet, auf wie viele Milliarden Euro Einnahmen der Staat jährlich freiwillig verzichtet. Siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/117-diebstahl-ungeheuren-ausmasses.html