In Deutschland stehen die Bundestagswahlen an. Was wir Bewohner des Erdreiches uns fragen: was wählen die Menschen und warum tun die das?
Mal davon abgesehen, wie der aktuelle Zustand der jeweiligen Parteien ist oder welche Koalitionen möglich und wünschenswert scheinen, dürfte es eigentlich nur zwei Motive für das Wählen einer bestimmten Partei geben.
Das eine Motiv ist rational-egoistisch: wer sorgt dafür, dass es mir am besten geht? Wie viel Geld muss ich an staatliche oder halbstaatliche Organisationen zahlen, welche Leistungen bekomme ich von diesen? Wer bewahrt oder verbessert die Qualität der Sachen, die mir wichtig sind, z.B. Schulen, Krankenhäuser, Straßen.
Das andere Motiv ist rational-altruistisch und lautet ungefähr so: wer sorgt dafür, dass das größt-mögliche Glück für die größt-mögliche Zahl an Menschen eintritt? Für diesen Gedankengang muss mensch noch nicht mal selbstlos sein – je mehr unkontrollierbare Unzufriedene es gibt, umso egaler ist es ihnen, was sie kaputt machen. Also: je zufriedener die Menschen, umso mehr lassen sie die anderen in Ruhe.
Da die Menschen aber alles andere als vernünftig sind, ignorieren sie diese rationalen Gründe und lassen sich von Emotionen beeinflussen. Und da uns bekannt ist, dass die meisten Menschen weder zuhören können noch wollen, wissen wir auch, dass menschliche Kommunikation zum größten Teil kein Austausch von Inhalten ist, sondern von Emotionen. Mensch weiss zwar nicht, was der andere gesagt hat, aber die zwei verstehen sich.
Letzten Sonntag war das große Fernsehduell zwischen der Kanzlerin und ihrem Herausforderer um das Kanzleramt. Und was war das alles beherrschende Thema danach? Krieg? Wirtschaft? Energie? Soziales? Innere Sicherheit? Das alles interessiert die wohl nicht. Was die interessiert, ist die Halskette der Kanzlerin.