Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.
18 Jahre sind vergangen seit dem „Sommer-Märchen“ der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2006. Nun steht das Ende der Fußball-Europameisterschaft bevor.
WM und EM sind von Bedeutung und Dimension nicht dasselbe – dennoch bietet sich ein Vergleich an.
Tammo Blomberg: „… In der intimsten Szene dieses Films über Joshua Kimmich ist Joshua Kimmich gar nicht im Bild. Man sieht stattdessen ein Regal mit einigen Aktenordnern, einer Kerze und ein paar Schuhkartons. Kimmich videotelefoniert mit dem Filmautor, seinen Laptop hat er so zur Seite geschoben, dass er selbst außer Sicht ist. Damit man nicht sieht, wie er um Fassung ringt.
Ein paar Augenblicke zuvor hat Kimmich darüber gesprochen, wie er jene Phase während der Coronapandemie erlebte, als über ihn vor allem als ungeimpften Profifußballer berichtet wurde. "Das war echt eine brutale Zeit", sagt er da. "Wenn du selbst Freunde hast, die einem dann sagen, dass, wenn man sich hätte impfen lassen, wären weniger …", da bricht Kimmichs Stimme dann, er dreht die Kamera, um sich zu sammeln. Hätte er, Kimmich, sich impfen lassen, wären weniger Menschen gestorben, habe sein Kumpel gesagt. "Wenn du da keine Familie hast, dann kannst zerbrechen."
Man sieht Profifußballer sehr oft im Fernsehen, man hat aber weit weniger oft das Gefühl, viel über sie oder gar ihr emotionales Befinden zu erfahren. Schon deshalb ist es bemerkenswert, wie Joshua Kimmich nun in einem ZDF-Film noch einmal über diese Wochen Ende 2021 spricht.
Joshua Kimmich: Anführer und Antreiber, heißt dieses Porträt, das am späten Samstagabend um 23.45 Uhr und schon jetzt in der Mediathek des Senders zu sehen ist. Es geht darin um Kimmichs fußballerisches Großwerden, seine Erfolge, sein Vatersein. Und auch um sein Verhältnis zum FC Bayern während der Impfdebatte über seine Person. Der Verein kommt dabei schlecht weg.“
Aus „Wikipedia“: „Giorgio Vasari (* 30. Juli 1511 in Arezzo; † 27. Juni 1574 in Florenz) war ein italienischer Architekt, Hofmaler der Medici und Biograph italienischer Künstler. Er schuf als Architekt und Maler beachtliche Werke, ist heute aber vor allem als „der erste Kunsthistoriker“ und „Vater der Kunstgeschichte“ bekannt. Er beschrieb das Leben und Werk zahlreicher italienischer Maler, Bildhauer und Architekten. Seine gesammelten Künstlerbiographien (Le vite, die „Viten“), die er Cosimo I. de’ Medici widmete, gelten als sein Hauptwerk. Sie erschienen 1550 und in einer zweiten, erweiterten Ausgabe 1568, jeweils in Florenz. Die Begriffe Gotik, Renaissance und Manierismus gehen direkt oder indirekt auf Vasaris Vite zurück.“
Vor 450 Jahren starb Giorgio Vasari. Es wird meistens so getan, als ob seine „Viten“ aus dem „Nichts“ entstanden wären und es sie ohne ihn nicht gegeben hätte. Das stimmt nicht.
Giorgio Vasari hat Großes geleistet – aber er hatte seine Vorgänger und hatte seine Helfer. Es war schlichtweg an der Zeit, und wenn es ihn nicht gegeben hätte, wäre ein ähnliches Werk von anderen geschrieben worden.
Nicht zuletzt war das Werk politisch gewollt und so in Auftrag gegeben.
Trotz aller Propaganda scheint sich die Kriegs-Begeisterung in Deutschland in Grenzen zu halten.
Was folgt? Noch mehr, noch schrillere Propaganda. Es geht nicht mehr darum, der Ukraine zu helfen oder gegen „Putin“ zu sein – jetzt ist es „Russland“.
Die Bevölkerung soll an den Gedanken eines Kriegs mit Russland gewöhnt und dafür mobilisiert werden.
Offiziell ging es um die Europa-Wahlen, in der Praxis sind diese Wahlen jedoch in jedem Land ein mehr oder weniger aussagefähiger Stimmungs-Test.
Als erstes fällt auf, dass die Grünen auf ihr Normal-Maß reduziert wurden, die Jung-Wähler sich von diesen Grünen abwenden und die Anti-Rechts-Kampagne keine Wirkung mehr hat.
Auf Platz 1 der abgegebenen Stimmen kommen die Unzufriedenen (AfD, BSW, Sonstige) mit 36,2%, die 2019 noch 23,9% hatten.
Es folgen die Regierungs-Parteien (SPD, Grüne, FDP) und Linke mit 33,7% (2019 bei 47,2%).
Danach CDU/CSU mit 30,0%.
Trends lassen sich über die letzten 10 Jahre ablesen (2014 – 2019 – 2024):
CDU/CSU: 35,3% - 28,9% - 30,0%
SPD: 27,3% - 15,8% - 13,9%
Grüne: 10,7% - 20,5% - 11,9%
Linke: 7,4% - 5,5% - 2,7%
AfD: 7,1% - 11,0% - 15,9%
BSW: 2024 erstmals überhaupt bei einer Wahl angetreten mit 6,2%
Sonstige: 8,8% - 12,9% - 14,1%
Der Wurm lässt sich zu folgender Prognose hinreissen:
Die Linken sind politisch tot und werden aus den meisten Parlamenten rausfliegen.
Mensch kann der SPD (eine Art zu Partei gewordener Joe Biden) beim Siechtum zusehen.
CDU/CSU sehen nur wg. der Schwäche ihrer Gegner noch halbwegs gut aus – relativ bald wird sich herausstellen, dass sie vollkommen nackt sind.
Mit der AfD geht's weiter aufwärts – aber nicht wg. sich selbst, sondern weil die politische Konkurrenz dermaßen katastrophale Politik betreibt und sie sich als Opfer darstellen kann.
Das BSW ist da, wird gebraucht und wird eine größere Rolle spielen.