Mensch stelle sich folgendes Szenario vor:
Karl-Theodor zu Guttenberg wäre nicht beim Schummeln erwischt worden und gilt nach wie vor in weiten Teilen der Bevölkerung als Heilsbringer. CDU und CSU dümpeln rum und kriegen nichts Ordentliches mehr zustande. Die einzige Hoffnung ist der Heilsbringer. Karl-Theodor zu Guttenberg übernimmt beide Parteien zu seinen Bedingungen. Auf dem Wahlzettel zur Bundestagswahl stehen weder CDU noch CSU, dafür „Liste Guttenberg – die neue Union“.
Ähnliches passiert gerade in Österreich, wo der 31jährige Sebastian Kurz die alte ÖVP übernommen hat und nach der Nationalratswahl am Sonntag wohl nächster Bundeskanzler werden wird.
Alte Institutionen werden hinweg gewischt oder putschartig übernommen, was beim Volk ungemein gut ankommt. Alles wird auf die Figur des meist jungen, eloquenten, gut aussehenden jungen Mannes zugeschnitten. Was in Frankreich Emmanuel Macron und in Deutschland Christian Lindner sind (und Karl-Theodor zu Guttenberg gewesen wäre), ist in Österreich Sebastian Kurz.
Hierbei handelt es sich um eine gesamt-gesellschaftliche Erscheinung, die weiter um sich greifen wird. Trotz allem anfänglichen Jubel wird sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter zersetzen.
Wie immer fragt sich der Wurm, wo das herkommt und wo das hinführt.