Ansichten eines Regenwurms

Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.

Sicherheits-Garantien

Michael Lüders ab der 23. Minute: „Das Problem dieser Sichtweise ist, dass sie völlig ausblendet den westlichen Anteil an dieser Eskalation mit Russland, die es gegeben hat. Ich sage mal so: ohne den Versuch, die Ukraine um jeden Preis in Richtung NATO, in Richtung EU zu bringen, ohne Rücksicht auf die Interessen Russlands und ohne Rücksicht auch auf die Interessen der russisch-sprachigen Bevölkerung, wäre das wahrscheinlich alles so in dieser Form nicht gelaufen.

Es ist ja richtig, dass die russische Politik gegenüber der Ukraine im Wesentlichen darin besteht, vor allem im Osten, die Ukraine zu destabilisieren und dem Land die Möglichkeit zu nehmen, sich zu finden – sofern das möglich ist unter einer Oligarchen-Regierung mit stark rechts-nationalistischem Ausschlag. Aber auf jeden Fall ist die Destabilisierung der Ukraine ein Mittel zum Zweck russischer Politik.

Wer das kritisiert, und zurecht kritisiert, sollte allerdings auch sehen, dass diese russische Politik das Ergebnis ist, eine Reaktion darauf, was der Westen gemacht hat.

Und dieser letzte Truppen-Aufmarsch, den wir gesehen haben, der immer als Argument angeführt wird: 100.000 russische Soldaten an der Grenze zur Ukraine und Gefahr, die Russen könnten einmarschieren – das ist natürlich, nüchtern besehen, ein Akt der Erpressung. Die Russen wollen auf diese Art und Weise den Westen zwingen, mit Russland zu verhandeln. Das kann man und muss man kritisieren.

Man muss allerdings auch die andere Seite der Medaille betrachten: welche Chancen haben denn die Russen, gehört zu werden im Westen? Egal, was Russland sagt, egal, was Russland macht: Russland wird seit Jahren dermaßen dämonisiert in der hiesigen Politik, in den hiesigen Medien, dass auf der Grundlage von Sinn und Verstand und Interessens-Ausgleich eigentlich es nicht möglich ist, hier miteinander ins Benehmen zu kommen. Das weiss die russische Seite auch und deswegen greift sie zu diesem brachialen Mittel.

Wie gesagt: das kann, das muss man kritisieren – aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass dies eine Reaktion ist auf die ständigen Versuche des Westens, in Richtung Russland vorzurücken. Die Ost-Erweiterung der NATO ist ein großer Fehler. Spätestens der Versuch, die Ukraine und Georgien aufzunehmen in die NATO, war zuviel des Guten.“

 

https://www.youtube.com/watch?v=-WAZ8UfGy3s

 

Wir sind Kinderschänder

Gisa Bodenstein: „Mit Spannung war die Vorstellung eines weiteren Missbrauchsgutachtens erwartet worden, diesmal für das Erzbistum München und Freising. Die "Bilanz des Schreckens": 497 Opfer, 65 tatsächliche oder mutmaßliche Täter; in 42 Fällen wird gegen amtierende Würdenträger ermittelt. Bei der gestrigen Vorstellung fanden die Vertreter der beauftragten Kanzlei deutliche Worte.“

https://hpd.de/artikel/muenchner-missbrauchsgutachten-stellt-fehlverhalten-ratzinger-und-marx-fest-20051

 

Hamed Abdel-Samad: „Wann steht der Ex-Papst eigentlich vor Gericht?

Als Kardinal Joseph Ratzinger im Jahr 2005 zum Papst gewählt wurde, titelte die Bild-Zeitung "Wir sind Papst". Viele in Deutschland identifizierten sich mit Benedikt XVI. und fühlten sich stolz, als er zum Papst ernannt wurde. Wo sind all diese Menschen heute und wo ist ihr Stolz? Warum titelt Bild heute nicht "Wir sind Kinderschänder"?

Der höchste Würdenträger der Kirche wusste jahrelang von Vergewaltigungen und Missbrauchsfällen in seinem Bistum. Er schwieg nicht nur über Fälle vor und während seiner Amtszeit in München, sondern vertuschte das Geschehen und verhinderte eine Aufklärung. Wie nennt man das? Komplizenschaft? Mittäterschaft?“

https://hpd.de/artikel/wann-steht-ex-papst-eigentlich-gericht-20053

 

Das Gutachten ist für Außenstehende relativ uninteressant – aber die Tatsache, dass es veröffentlicht wurde, bedeutet einen Wendepunkt der Geschichte.

 

Vorsorgliches Handeln

https://www.youtube.com/watch?v=FQAeEtDCKyI

 

Wenn mensch das Rationale im ganzen Corona-Unfug suchen müsste, gäbe es nur eine Lösung: es handelt sich um ein soziologisches Experiment, wie weit es mit den Menschen getrieben werden kann, bis sie sich zu wehren beginnen.

Quasi über Nacht wird bundesweit der Genesenen-Status von 6 auf 3 Monate verringert und Baden-Württemberg ändert zum Nachteil für die Bürger die Kriterien für seine „Alarmstufen“.

Wer glaubt, dümmer geht es nimmer, wird immer wieder eines Besseren belehrt.

Mensch kann noch so sehr gegen Gesetze und Verordnungen sein, mag sie für Blödsinn halten – aber sie gelten. Wenn aber die eigene Regierung in völliger Willkür diese von einem Moment zum anderen ändert, weil es ihr gerade so passt, dann ist überhaupt keine Verlässlichkeit gegeben – nicht einmal mehr im Negativen.

 

Weil sie damals so waren, wie ihr heute seid

Vor 80 Jahren fand die „Wannsee-Konferenz“ statt. Dort wurde nichts Neues geschaffen, dort wurde nichts Spektakuläres erzeugt – aber sie hat das, was ohnehin schon im Gange war und von vielen Stellen „praktiziert“ wurde, bürokratisch an einer Stelle zusammengefasst: die Tötung von Millionen von Menschen.

Und es stellt sich die Frage: was hat die Bevölkerung gewusst, wie hat sie darauf reagiert?

 

Aufgehende Saat

Die Montagsspaziergänge vom 10. Januar 2022 – ein Überblick

https://www.youtube.com/watch?v=x16oBGFWIB8

 

Letztes Wochenende: „Allein in Hamburg zogen nach Angaben der Polizei rund 14.000 Menschen durch die Innenstadt, Teilnehmer sprachen von bis zu 20.000. „Frieden, Freiheit, Demokratie“ oder „Wir sind die rote Linie“ skandierten einige. Zu größeren Zwischenfällen kam es nicht. Der Hamburger Verfassungsschutz schätzte die Demonstration größtenteils als „noch nicht extremistisch“ ein.

In Frankfurt am Main zählte die Polizei bis zu 8.000 Menschen bei einer angemeldeten Veranstaltung unter dem Motto „Rhein-Main steht auf“. In Düsseldorf waren es – ebenso wie in Freiburg bis zu 6.000 Menschen. An einer Kundgebung in Magdeburg beteiligten sich 5.000 Menschen …“

https://reitschuster.de/post/zunehmender-verdruss-erneut-zehntausende-auf-den-strassen/

 

Letzten Montag: „Rekordbeteiligung bei den Montagsspaziergängen - Protestbewegung wird immer größer

Mit 1.568 auf den Telegramkanälen gemeldeten Spaziergängen und Demonstrationen beteiligten sich hierzulande an diesem Montag so viele Orte wie nie zuvor an den Montagsdemonstrationen. Vor einer Woche waren es noch rund 1.500. Besonders bemerkenswert: Immer mehr Geimpfte mischen sich unter die Maßnahmen-Kritiker.“

https://reitschuster.de/post/rekordbeteiligung-bei-den-montagsspaziergaengen/

 

Um welche Dimensionen es geht, kann mensch erahnen, wenn Landesinnenminister Thomas Strobl sagt, dass in Baden-Württemberg am 03.01.2022 ca. 50.000 Teilnehmer auf den Straßen waren.

https://www.zeit.de/news/2022-01/04/spaziergaenge-gegen-corona-politik-rund-50000-teilnehmer

 

Mensch rechne diese (wohl untertriebene) Zahl auf ganz Deutschland hoch. Und diese Woche waren es noch mal mehr.