„Auf der Flöte groß und bieder
Spielt der Dadaiste wieder,
da am Fluß die Grille zirpt
Und der Mond die Nacht umwirbt,
Tandaradei.
Ach, die Seele ist so trocken
Und der Kopf ist ganz verwirrt,
Oben, wo die Wolken hocken,
Grausiges Gevögel schwirrt,
Tandaradei.
Ja, ich spiele ein Adagio
Für die Braut, die nun schon tot ist,
Nenn es Wehmut, nenn es Quatsch,- O
Mensch, du irrst so lang du Brot ißt,
Tandaradei.
In die Geisterwelt entschwebt sie,
Nähernd sich der Morgenröte,
An den großen Gletschern klebt sie
Wie ein Reim vom alten Goethe.
Tandaradei.
Dadaistisch sei dies Liedlein,
Das ich Euch zum besten gebe,
Auf zwei Flügeln wie ein Flieglein
Steig es langsam in die Schwebe.
Tandaradei.
Denk an Tzara denk an Arpen,
An den großen Huelsenbeck!“
Das war die „Dada-Schalmei“ von Richard Huelsenbeck, einem der führenden Dadaisten. Der Dadaismus ist offiziell im Februar 1916 entstanden und erhielt seinen Namen im April 1916, also vor 100 Jahren.
Dem entsprechend werden 100 Jahre Dada in der Kunstwelt und seine Folgen gefeiert. Der Wurm ist sich jedoch ziemlich sicher, dass es so ziemlich alle diese Folgen auch ohne den Dadaismus gegeben hätte. Bei aller Sympathie und allen Denkanstößen war der offizielle Dadaismus dann doch eine Enttäuschung.