Vor 100 Jahren starb die vom Wurm überaus geschätzte Helene von Druskowitz in einer Nervenheilanstalt.
Aufmerksame Leser des Wurms werden sich daran erinnern können, dass diese mehrfach im Beitrag über Percy Shelley zitiert wurde.
Unter anderem in der folgenden Passage:
„„Welcher große Dichter der Neuzeit wäre in Deutschland so wenig gekannt wie Shelley? Wird seine Weltflüchtigkeit, sein exzentrischer Idealismus auch stets ein Hinderungsgrund sein, daß Shelley irgendwo oder irgendwann populär werde, so ist der Umstand doch betrübend, daß er, Englands größter Lyriker, der ideale Dichterphilosoph, der freigeistigste und kühnste aller Engländer, selbst den hochgebildeten deutschen Leserklassen fast ein Fremder ist. Die Hauptschuld an diesem auffallenden Mangel an Interesse für den großen Dichter trägt jedoch der Umstand, daß unsere Literaturforscher denselben dem Publikum zu wenig vermittelt haben. Shelley ist von diesen in hohem Grade vernachlässigt worden. Es existiert in Deutschland keine einzige größere Arbeit über ihn. Die wenigen Kenner und Verehrer Shelley’s werden jedoch einräumen, daß wir ihm eine Würdigung schuldig sind, und in Denjenigen, die ihn noch nicht kennen, wird eine solche vielleicht den Wunsch erwecken, ihn kennen zu lernen.
In England selbst ist Shelley’s Stellung eine ganz andere. England ist zur Einsicht gekommen, was es an ihm besessen und was es an ihm verbrochen hat, ja, es wird von dem freisinnigeren Publikum vielleicht kein anderer Dichter des Landes derartig gefeiert wie Shelley.“
Helene von Druskowitz schrieb das in ihrem Buch „Percy Bysshe Shelley“ aus dem Jahr 1884.“