Ein ziviles Verkehrsflugzeug flog auf einer internationalen Route an der Ukraine vorbei und wurde „versehentlich“ von ukrainischem Militär abgeschossen. Die ukrainische Regierung bestritt, damit etwas zu tun zu haben. 8 Tage nach dem Abschuss gab es deutliche Beweise und erst dann gab die Regierung den Fehler zu.
Das war im Oktober 2001. Es handelte sich um eine Maschine der Sibir Air auf dem Weg von Nowosibirsk nach Tel Aviv. 78 Menschen kamen ums Leben. Der Absturz fand über dem Schwarzen Meer statt.
http://www.spiegel.de/panorama/flugzeugabsturz-ukraine-gesteht-den-abschuss-ein-a-162030.html
Diese Woche gab es einen Flugzeugabsturz, bei dem die Absturzursache nicht geklärt ist. Das Zivilflugzeug war auf ca. 10.000 Meter Höhe unterwegs über einem von Rebellen kontrollierten Kriegsgebiet und fiel plötzlich vom Himmel.
Kommentatoren und Experten sind erst mal abwartend und wollen in Ruhe den Sachverhalt untersuchen. Es kann mehrere Gründe dafür geben: das Wetter oder Pilot ist daran schuld, es kann sich um einen technischen Defekt oder um eine Bombe an Bord handeln. Theoretisch könnten auch die Rebellen die Maschine abgeschossen haben. Das gilt aber als unwahrscheinlich, da diese angeblich kein Luftabwehrsystem hätten, das ein Flugzeug in 10.000 Meter Höhe abschießen kann.
Es handelt sich um eine Maschine der Air Algérie auf dem Weg von Ouagadougou (Burkina Faso) nach Algier. 116 Menschen kamen ums Leben. Der Absturz fand über Mali statt.
Für einen Wurm sind Menschen Menschen. Unabhängig von weiteren Aufteilungen wie Geschlecht, Alter oder Nationalität. Da die Menschen selbst ihr Verhalten und ihre Emotionen danach ausrichten, wie ähnlich ihnen andere Menschen sind (116 tote Afrikaner würden nur wenige Europäer interessieren), möchte der Wurm anmerken, dass mehr als die Hälfte der Passagiere Westeuropäer waren, zu einem Großteil Franzosen.
Mensch frage mal seine Mitmenschen, was sie zum Absturz sagen. Und wird feststellen, dass, wenn sie es überhaupt mitbekommen haben, es sie nicht sonderlich interessiert.
Völlig anders sieht es bei dem Absturz der Malaysia Airlines über ukrainischem Gebiet aus, bei dem 298 Menschen ums Leben kamen. Mit Hilfe von Bonifaz Breitmaulfrosch und der Arbeitsgruppe MMM (Macht, Medien, Manipulation) möchte der Wurm auf diesen Fall näher eingehen und unter mehreren Gesichtspunkten betrachten.
Proenglische Separatisten
Die Ukraine und Russland sind für viele quasi „hinten weit, in der Türkei“ und sie können nicht so richtig verstehen, was da vor sich geht. Räumlich gesehen sind Schottland und England auch nicht sehr viel näher, aber viel mehr Menschen haben einen Bezug zu diesen Ländern. Deshalb möchte der Wurm die aktuellen Geschehnisse in diese Länder „übersetzen“. Manches hört sich merkwürdig an und der Vergleich hinkt natürlich, aber einen Versuch ist es wert.
Nach Jahrhunderten Zusammengehörigkeit in einem Staat, hat sich Schottland von England politisch unabhängig gemacht. Das war in der Praxis nicht so einfach, da auf einer großen schottischen Halbinsel die gesamte englische Nordseeflotte liegt. Eine Situation, über die sich weder Schotten noch Engländer freuten, aber irgend wie konnten sich beide einigen.
Schottland war von England in mancherlei Hinsicht abhängig, vor allem in Bereichen der Wirtschaft und da vor allem von billigen Energie-Lieferungen. Die vielen Engländer im Land, vor allem im Süden, fühlten sich zwar weiterhin als Engländer, standen aber loyal zum schottischen Staat und stimmten bei der Abstimmung zur Unabhängigkeit für den neuen Staat.
Nach einigen Jahren der Ruhe gab es immer mehr Unmut in der Bevölkerung, da sich eine gewaltige Korruption in der schottischen Regierung und Wirtschaft breit machte. Dann kam China ins Spiel, das zusammen mit seinen Verbündeten mehr und mehr England militärisch einkreiste. Unter anderem wurden in Irland Raketen stationiert. Das Ziel war klar, aber der Weltöffentlichkeit wurde gesagt, die Raketen seien da zum Schutz vor dem Iran, weil der böse ist und Raketen nach Irland schießen kann. Und China war darauf aus, Schottland aus dem englischen Einflussbereich herauszulösen und sogar ins eigene militärische Lager hinein zu ziehen. Damit wäre England völlig eingekreist gewesen. Wer schon einmal Strategiespiele gespielt hat, wird wissen, welchen Vorteil das chinesische Lager damit gehabt hätte. Allen Beteuerungen zum Trotz nach dem Motto „wir sind friedlich“.
Dazu wurde eine „Orangene Revolution“ entfesselt und eine pro-chinesische Regierung installiert. Das ging aber nicht lange gut, da sich die neue Regierung als noch unfähiger und korrupter als die alte erwies. Mit dem Ergebnis, dass diese bei der nächsten Wahl krachend abgewählt wurde und wieder diejenigen Kräfte „ans Ruder“ kamen, die einen Ausgleich mit England suchten.
Damit wollten sich China und seine Verbündeten nicht abfinden und alleine China investierte ca. 5 Milliarden Dollar in eine neue „Orangene Revolution“. Mit Monate langen Demonstrationen und viel Gewalt gab es schließlich eine neue Regierung, die zu großen Teilen aus extremen schottischen Nationalisten und extremen gewaltbereiten Rechten bestand. Eine der ersten Maßnahmen war, die englische Sprache als Amtssprache abzuschaffen und in weiteren Regelungen und Sprüchen wurde dem Hass auf England und die Engländer Raum eingeräumt. Immer und immer wieder ging durch die Medien, was die bösen Engländern den braven Schotten nicht alles angetan hätten und schottische Widerstandskämpfer der Vergangenheit (aus englischer Sicht Terroristen) wurden gefeiert.
Wie reagieren England und die in Schottland lebenden Engländer darauf? Das erste englische Interesse zielt auf die gefährdete Nordseeflotte. Wenn die schottischen Nationalisten (aus Sicht der Engländer nicht ganz zu Unrecht als „Faschisten“ bezeichnet) und in deren Hintergrund China blöd kommen, gibt es massive Probleme.
Das Problem wird auf eine überraschende Weise „gelöst“: die Halbinsel, auf der die Nordseeflotte liegt, ist eigentlich englisches Gebiet. Aber vor ein paar Jahrzehnten, als ein Schotte Regierungschef in England war, hat er dafür gesorgt, dass diese Halbinsel bei Feierlichkeiten zur mehrhundertjährigen Vereinigung der beiden Länder Schottland zu Verwaltungszwecken „geschenkt“ wurde. Nur hatte dabei kein Mensch daran gedacht, dass sich Schottland einmal von England unabhängig machen wird. Dumm gelaufen.
Die Bewohner dieser Halbinsel, die in der großen Mehrzahl Engländer sind, veranstalten eine Volksabstimmung, in der mit großer Mehrheit der Anschluss an England beschlossen wird.
Bei der schottischen Regierung macht sich immer stärker der Hass auf die Engländer bemerkbar. So wird die „Kapitalistische Partei“ verboten. Mit der Begründung, dass einzelne Mitglieder dieser Partei „proenglische Separatisten“ unterstützen würden und im Parlament noch so ziemlich die einzigen sind, die auf einen Ausgleich im Land und zwischen Schotten und Engländern bedacht sind.
Es kommt, wie es kommen muss: die Engländer in Schottland bewaffnen sich und leisten Widerstand. Der ist relativ einfach, da die schottische Armee in einem desolaten Zustand ist. Ca. 2/3 der Soldaten desertieren bzw. laufen gleich zu den Separatisten über. Entweder wollen sie nicht auf ihre eigenen Landsleute schießen oder sie wollen nicht unter der rechtsextremen Regierung dienen. Aus England kommen auch Soldaten zu Hilfe, die ihren „Brüdern“ helfen wollen. England hält sich offiziell aus dem Konflikt raus. Es kann auch nichts Gegenteiliges bewiesen werden, aber es ist klar, dass England auf die eine oder andere Art und Weise die proenglischen Separatisten unterstützt.
Wer trägt Schuld am Bürgerkrieg in Schottland? Die Chinesen und ihre Verbündeten sagen, das wäre England. England sagt – und das ist sehr viel plausibler -, China ist dafür verantwortlich. Denn die haben ja dafür gesorgt, dass die demokratisch gewählte Regierung von gewalttätigen Rechtsextremen gestürzt wurde und sich hinterher gegenüber den Engländern im Land ziemlich rabiat aufführten.
In dieser Situation stürzt ein niederländisches Flugzeug über Schottland ab. Auch eine Woche danach ist immer noch nicht klar, warum. Zumindest nicht der Weltöffentlichkeit. Aber sofort nach Bekanntwerden heisst es in allen von China gesteuerten Medien, dass die proenglischen Separatisten das Flugzeug abgeschossen hätten und die englische Königin die wahre Schuldige ist.
Gegen die englische Königin lief schon Jahre lang eine von China gesteuerte Kampagne, um sie als schlechten Menschen darzustellen. Auch, wer sich überhaupt nicht für Politik oder Nachrichtensendungen interessiert, weiss, dass die englische Königin ein ganz schlechter Mensch ist.
Die Saat geht auf, die englische Königin schießt jetzt auch noch persönlich unschuldige Menschen ab. In den Medien der chinesisch-hörigen Welt ist nicht von England die Rede, sondern immer von der englischen Königin. Die ganz gewaltig bestraft gehört. Etwa mit Wirtschaftssanktionen. Dass damit nicht die englische Königin bestraft würde, sondern die englische Bevölkerung, interessiert niemanden.
Eine Tochter der Königin lebt seit vielen Jahren in den Niederlanden. Viele Menschen dort meinen, dass diese aus dem Land ausgewiesen werden müsse. Die Tochter kann zwar nichts dazu, aber der Mutter muss es damit „gezeigt“ werden. Die Wohnadresse der Tochter wird veröffentlicht und Einzelne rufen dazu auf, sie umzubringen, falls sie einem über den Weg laufen sollte (etwa mit dem Auto überfahren).
Grob vereinfacht ist dies die Geschichte, die sich gerade abspielte und noch abspielt. Mensch muss nur ein paar Bezeichnungen austauschen: „Schottland“ = Ukraine, „England“ = Russland, „China“ = USA, „englische Königin“ = Wladimir Putin.
Der Wurm hatte sich schon vorher Gedanken zur Ukraine gemacht:
http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/57-boxer-aufstand.html
http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/88-bruch-des-voelkerrechts.html
Falsche Flagge
Ein kleiner Exkurs. Aus „Wikipedia“:
„Der Ausdruck „falsche Flagge“ ist ein nachrichtendienstlicher, politischer und militärischer Begriff, der ursprünglich aus der Seefahrt stammt. Er bezeichnet eine verdeckte Operation, meist des Militärs oder eines Geheimdienstes, die zur Verschleierung der Identität und der Absichten des tatsächlichen Urhebers vorgeblich von einer anderen, dritten Partei durchgeführt wird. Die Aktion wird also zum Schein aktiv einem unbeteiligten Dritten zugeschrieben, wobei dieser eine Einzelperson, eine Organisation, eine religiöse bzw. Volksgruppe oder auch ein Staat sein kann. Der tatsächliche Akteur handelt dabei also unter einer „falschen Flagge“, was typischerweise vom gezielten Einsatz von Desinformation begleitet wird und zum Schutz vor der Entdeckung des wahren Urhebers strengster Geheimhaltung unterliegt.
Bekannt gewordene Operationen hatten unter anderem die gezielte Rufschädigung, die Inszenierung terroristischer Aktivitäten und die Erschaffung von Kriegsgründen zum Ziel. Derartige Aktionen werden in der Regel so angelegt, dass die betreffende Regierung oder auch die Leitung des jeweiligen Geheimdiensts glaubhaft abstreiten kann, etwas damit zu tun zu haben …
Ein weiteres Beispiel war die Operation Northwoods des US-Militärs von 1962, bei der durch selbst inszenierte Terroranschläge vorgeblich kubanischer Terroristen gegen die USA ein Vorwand für die Invasion Kubas geschaffen werden sollte. Sie wurde jedoch wegen des Widerstands von Präsident John F. Kennedy nicht realisiert. Der Plan kam auf Antrag eines Journalisten auf Basis des Freedom of Information Act 1997 an die Öffentlichkeit. Der Journalist und Geheimdienstexperte James Bamford kommentierte dazu:
„Geheimen und lange unter Verschluss gehaltenen Dokumenten zufolge […] machte und verabschiedete der Vereinigte Generalstab Pläne, die vielleicht die schlimmsten waren, die je von einer US-amerikanischen Regierungsinstanz produziert worden sind. Im Namen des Antikommunismus schlugen die Militärs einen geheimen und blutigen Terrorkrieg gegen ihr eigenes Land vor, um die amerikanische Öffentlichkeit für den irrwitzigen Krieg zu gewinnen, den sie gegen Kuba führen wollten“ …
Aus der jüngeren Vergangenheit sind Fälle von so genanntem Staatsterrorismus dokumentiert, bei denen Staaten bzw. deren Geheimdienste unter falscher Flagge Terroranschläge initiierten. Diese wurden dann mittels Desinformation und gefälschter Beweise unerwünschten politischen Gruppierungen angehängt, um diese als Terroristen zu diskreditieren. Gleichzeitig sollte damit ein Klima der Verunsicherung und Angst erzeugt werden, um eine Verschärfung staatlicher Überwachungs- und Antiterrormaßnahmen zu rechtfertigen.
Ein Beispiel war die Inszenierung von Terroranschlägen durch geheimdienstnahe rechtsextremistische Gruppierungen in Italien in den 1970er und 1980er Jahren, für die bewusst fälschlich linksextreme Gruppen verantwortlich gemacht wurden, etwa die Roten Brigaden. Diese Vorgehensweise wird auch als „Strategie der Spannung“ bezeichnet (von der Bezeichnung der Vorgänge in Italien als Strategia della Tensione) und gilt als Staatsterrorismus. Der Historiker Daniele Ganser schrieb über die Hintergründe der Anwendung dieser Strategie in Italien:
„Washington, London und der italienische militärische Geheimdienst befürchteten, dass der Einzug der Kommunisten in die [italienische] Regierung die NATO von innen heraus schwächen könnte. Um dies zu verhindern, wurde das Volk manipuliert: Rechtsextreme Terroristen führten Anschläge aus, diese wurden durch gefälschte Spuren dem politischen Gegner angelastet, worauf das Volk selber nach mehr Polizei, weniger Freiheitsrechten und mehr Überwachung durch die Nachrichtendienste verlangte.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Flagge
Bei diesen und den weiteren im „Wikipedia“-Artikel erwähnten Beispielen handelt es sich nicht um „Verschwörungs-Theorien“, sondern um „Verschwörungs-Praxis“. Es handelt sich um bewiesene Fälle. Dazu kann mensch getrost die Einsätze von Giftgas zählen, die die syrische Regierung im letzten Jahr gegen die eigene Bevölkerung gemacht haben soll: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/34-feinde-syriens.html
Anders ausgedrückt: Unternehmen unter „falscher Flagge“ sind keine Seltenheit, sondern ein gängiges Mittel der Geheimdienste. Genauso wie Lügen. Die zwei berühmtesten Beispiele sind die Brutkastenlüge (1990) und der Besitz von Massenvernichtungswaffen des Irak (2003). Beides Lügen, um die Weltöffentlichkeit zu täuschen und jeweils einen Krieg gegen den Irak führen zu können.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge
http://de.wikipedia.org/wiki/Begr%C3%BCndung_f%C3%BCr_den_Irakkrieg
"Rüdiger Grube, Nachfolger von Hartmut Mehdorn bei der DB, sagte 2009: „2007 wurden nach Angaben der Bahn für vorproduzierte Medienbeiträge, für Blog- und Forenbeiträge, für Leserbriefe und Meinungsumfragen 1,3 Millionen Euro ausgegeben“."
http://de.wikipedia.org/wiki/Medienmanipulation
Wenn schon die „Deutsche Bahn“ jährlich einen Millionen-Beitrag aufwendet, um die öffentliche Meinung für sich zu beeinflussen (und zwar so, dass der Leser, Seher oder Hörer nicht weiss, dass die entsprechenden Beiträge von der Bahn selbst kommen), kann mensch davon ausgehen, dass dies bei anderen Unternehmen ebenfalls zur gängigen Praxis gehört.
Und erst recht bei Staaten und deren Geheimdiensten:
„Um die Öffentlichkeit daran zu erinnern, dass der britische Geheimdienst eher selten im Smoking Martini schlürft wie der Filmheld James Bond, veröffentlichte der Snowden-Vertraute Glenn Greenwald am Montag einen streng geheimen Katalog. Eine Einheit des GCHQ, die Joint Threat Research Intelligence Group (JTRIG), listet darin stolz ihre Fähigkeiten auf.
Dabei geht es nicht bloß um Überwachung oder um das Hacken von Computern. Es geht um Manipulation der öffentlichen Meinung, um Rufmordkampagnen, um Realitätsverzerrung. Um das Fälschen von Online-Abstimmungen und Zugriffszahlen auf Websites. Nur eine kleine Auswahl aus dem Katalog:
◾TRACER FIRE: Ein Office-Dokument, das die Konfiguration und Logdateien eines Rechners ausspäht und an den Geheimdienst zurückschickt.
◾SCRAPHEAP CHALLENGE: Perfektes Fälschen von Blackberry-E-Mails.
◾HAVOK: Klont eine Website in Echtzeit und erlaubt deren Manipulation.
◾GODFATHER: Sammelt öffentliche Daten von Facebook.
◾BIRDSTRIKE: Überwacht Twitter und sammelt Profile.
◾MINIATURE HERO: Überwacht Skype-Gespräche und Chats.
◾CLEAN SWEEP: Fälscht Facebook-Einträge für einzelne Nutzer oder alle Nutzer bestimmter Länder.
◾UNDERPASS: Verändert das Ergebnis von Online-Abstimmungen.“
Mensch sollte sich fragen, wessen Meinung es ist, die er selbst vertritt.
http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/54-schuss-nach-hinten.html
Unredlichkeiten der ukrainischen Regierung?
Die Wurmkinder und die Kinder der übrigen Bewohner des Erdreichs werden gleich von Anfang so erzogen, keine Urteile zu fällen. Zumindest nicht am Anfang. Erst anhören, was der Beschuldigte zu sagen hat. Erst anhören, was andere Beteiligte dazu zu sagen haben. Nie sich von Sympathie oder Antipathie leiten lassen. Sich immer auf die Fakten verlassen. Erst wenn alles klar ist, dann ein Urteil fällen. Und das klappt ganz gut. Umso verwunderlicher ist es, dass die meisten Menschen nicht so verfahren und entsprechend manipulierbar sind. Wenn es zum Beispiel einen gibt, der als unsympathisch dargestellt wird, dann „muss“ das ja der Schuldige sein. Die Fakten interessieren überhaupt nicht. Und das, obwohl es sehr viele Krimis und Justizfilme gibt, die sie gesehen haben, in denen der Anfangsverdacht sich ins Gegenteil verkehrt.
Das ist in diesem Fall des Flugzeug-Absturzes nicht anders. Eine Woche nach dem Absturz gibt es immer noch keine Beweise, nur Vermutungen. Letztendlich gibt es drei Möglichkeiten:
1) das Flugzeug wurde versehentlich abgeschossen. Entweder von prorussischen Separatisten oder von der ukrainischen Armee bzw. deren Verbündeten (rechten antirussischen Milizen, Söldnern). Im Englischen heisst das dann „shit happens“.
2) das Flugzeug wurde absichtlich abgeschossen. Dann stellt sich die Frage: wem nutzt es? Wer sich die Medien-Hysterie der letzten Woche ansieht, kann davon ausgehen, dass es Russland und den prorussischen Separatisten massiv schadet, dagegen der ukrainischen Regierung und ihren westlichen Helfern massiv nutzt.
3) das Flugzeug wurde nicht abgeschossen. Dann ist bislang noch völlig ungeklärt, warum es abgestürzt ist.
Dass Russland oder die prorussischen Separatisten absichtlich das Flugzeug abgeschossen hätten, behauptet kein ernsthafter Mensch. Da aber die russische Regierung die Separatisten unterstützt, wären die überhaupt in der Lage, versehentlich ein Flugzeug abzuschießen. Und deshalb wird der russische Regierungschef gnadenlos nieder gemacht. Dass USA und EU zusammen mit rechtsextremen, faschistischen und Russen hassenden Elementen den Systemwechsel fabriziert haben, das wollen sie nicht sehen.
Auch der Wurm kennt die Absturzursache nicht und wird sich deshalb hüten, ein Urteil zu fällen. Es gibt allerdings starke Zweifel an dem, was die ukrainische Regierung verbreitet. Da die Berichterstattung in den westlichen Medien äußerst einseitig ist, möchte der Wurm hier die Zweifel wider geben:
1) „Wer jemals mit Flugunfalluntersuchungen - auch wie im Fall der schrecklichen Katastrophe auf dem US-Stützpunkt Ramstein - gewesen ist, der kann doch nur auf die dabei grundlegenden mathematischen Berechnungen im Sinne von dargestellten Parabeln verweisen. Danach gibt es nicht nur mathematische Gesetzmäßigkeiten für Flugzeuge in zehn Kilometer Höhe, die durch einen Vorfall in ein Unglück gestürzt werden. Wenn man diese Gesetzmäßigkeiten, die vom Charakter her allgemeingültig sind, hier zugrundelegt, dann liegt die Entfernung zwischen dem Absturzort und dem Punkt in zehn Kilometer Höhe, wo sich das Unglück für die Maschine MH17 eingestellt hatte, fast 100 km westwärts. Alleine schon dieser für eine westliche Regierung zu normalen Zeiten zwingende Darstellung hätte das Gebäude der Schuldzuweisung auch an den russischen Präsidenten Putin erst gar nicht entstehen lassen.“
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42364/1.html
2) „Wie der Washingtoner NSA-»Whistleblower« Wayne Madsen berichtet, führten NATO und die ukrainischen Streitkräfte zehn Tage lang gemeinsame militärische »Übungen« unter dem Codenamen »SEA BREEZE« durch, zu denen auch der Einsatz elektronischer Kriegsführung und elektronischer Aufklärungsflugzeuge wie die Boeing EA-18G Growler und das Boeing E3 Sentry Airborne Warning and Control System (AWACS) gehörte. An SEA BREEZE war laut Madsen auch der Lenkwaffenkreuzer Vella Gulf beteiligt. Vom Schwarzen Meer aus »könnte die Vella Gulf Malyasian Airlines MH17 über das Schwarze Meer und auch jede Rakete, die auf das Flugzeug abgefeuert wurde, verfolgen.« Außerdem waren US-AWACS-Flugzeuge der Elektronischen Aufklärung (ELINT) zur Zeit des Fluges von MH17 über die Ukraine in der Schwarzmeerregion unterwegs. Growler-Flugzeuge können Radarsysteme bei allen Boden-Luft-Bedrohungen stören.
Die NATO-Übung fiel mit dem Abschuss von MH17 am 17. Juli, nur rund 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, zusammen. NATO-Schiffe und Flugzeuge hatten die Regionen Donezk und Luhansk unter völliger Radar- und elektronischer Kontrolle …
Die brennende Frage ist, warum die US-Regierung die genauen Flugbilder des Fluges MH17 vom 17. Juli nicht veröffentlicht hat, um genau zu zeigen, wann die Maschine flog und von wo genau sie getroffen wurde. Könnte es sein, dass sie sie deshalb nicht veröffentlichen, weil sie fürchten, es könne auf die Kriegsfalken in Washington zurückschlagen?
Die US-Behörden verfügen nicht nur über Satellitendaten über den Flug MH17, sondern auch über genaue Bilder der wahrscheinlichen Raketenbatterie, von der aus die Rakete abgeschossen wurde, die MH17 zerstörte. Und die Bilder zeigen klar Soldaten, die … ukrainische Uniformen tragen.
Der preisgekrönte ehemalige Newsweek-Journalist Robert Parry berichtet, er habe von einer zuverlässigen Whistleblower-Quelle erfahren, dass »US-Geheimdienstbehörden über detaillierte Satellitenbilder der mutmaßlichen Raketenbatterie verfügen, von der die verhängnisvolle Rakete abgeschossen wurde, aber die Batterie scheint unter der Kontrolle ukrainischer Regierungstruppen gewesen zu sein, die Uniformen trugen, die wie ukrainische Uniformen aussahen.«"
Tatsächlich hatten die USA behauptet, Beweise zu haben, sie bislang aber noch nicht gezeigt.
3) „Denn gestern hat das russische Militär Gegenbeweise der Weltpresse präsentiert und gesagt, Moskau hat Aufnahmen die zeigen:
- die Ukraine hat Buk-Raketen im Osten stationiert
- die Ukraine verlegte Buk-Raketen in die Nähe der Rebellen am 17. Juli
- Flug MH17 war im Radarbereich der ukrainischen Buk-Stellungen
- Der Kurs von MH17 wurde extra in das Krisengebiet umgelenkt
- ukrainische Kampfjets waren in unmittelbarer Nähe von MH17
- es am Absturztag deutlich mehr Radare als gewöhnlich gab
General Andrei Kartapolov, der Leiter des Operationsdirektorat im Generalstab, erklärte, was sich vor dem Absturz zugetragen hat:
"Es wurde eine Höhenzunahme bei einem ukrainischen Kampfjet festgestellt, eine Su-25, die 3 bis 5 Kilometer von der Boeing enfernt war." Dann stellte Kartapolov die Frage: "Wir möchten, dass Kiew erklärt, warum ein Kampfjet auf fast gleicher Höhe und zur selben Zeit mit dem Passagierflugzeug flog, entlang einer Route die für den zivilen Verkehr vorgesehen ist?" …
Moskau fragt, warum Washington keine Satellitendaten herausgibt? Ich frage, warum die Kiew-Junta nicht die Aufzeichnung des Funkverkehrs zwischen den Fluglotsen und MH17 veröffentlicht? Was haben sie zu verbergen? Könnt ihr euch noch erinnern? Als Flug MH370 verschwand, stand der Funkverkehr zwischen Cockpit und Flugüberwachung schon nach drei Tagen im Internet. Die letzte Nachricht des Piloten war "Good night, Malaysian MH370".
Ich weiss warum, weil der ukrainische Geheimdienst SBU die Aufzeichnung sofort beschlagnahmt hat. Ja, Kiew hat was zu verbergen, denn mit dem Funkverkehr wüssten wir, was genau passiert ist. Zum Beispiel, wir würden die Meldung der Piloten hören, neben ihnen fliegen Kampfflugzeuge, oder die Anweisung vom Kurs abzuweichen.“
http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2014/07/das-lugengebilde-gegen-russland-bricht.html
4) Der als zweiter Beweis geltende Videoclip zeigt vermutlich ein Transportfahrzeug der Volksmiliz, auf dem Buk-Raketen montiert sind. Auch dieser Clip stand zuerst auf der Webseite des »Sicherheitsministeriums« in Kiew. Angeblich ist darauf zu sehen, wie die Volksmiliz nach dem Abschuß von MH 17 ihre Buk-Raketen über die Grenze »zurück« nach Rußland schafft (siehe kurzlink.de/Video-BUK). Tatsächlich wurde das vom Putschregime verbreitete Video weit entfernt von der russischen Grenze, tief in dem von den Kiewer Machthabern kontrollierten Gebiet aufgenommen.
Die erste Szene des Clips zeigt links vor dem Raketentransporter am Straßenrand ein halb von Büschen verdecktes Plakat mit Reklame für einen lokalen Autohändler in Krasnoarmeisk (»Krasnoarmiysk« auf Ukrainisch), ein Ort, der 120 Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt in einem Gebiet, das seit Mai dieses Jahres vom Regime in Kiew kontrolliert wird. Zudem wurde das Konstrukt im Bildhintergrund, das sichtbar wird, sobald der Transporter sich bewegt, als ein Baustofflager in der Gorki-Straße von Krasnoarmeisk identifiziert. Statt einfach die Bilder der eigenen Luftüberwachung vorzulegen, greift der Westen lieber zu solch fabrizierten »Beweisen«.“
ttp://www.jungewelt.de/2014/07-23/054.php
http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2014/07/buk-raketen-wurde-in-krasnoarmiysk.html
http://alles-schallundrauch.blogspot.ch/2014/07/video-mit-raketentransporter-ist-eine.html
5) „Zunächst ist unklar, warum MH17 diesmal auf einer anderen Route – deutlich weiter nördlich als an den vorangegangenen Tagen – unterwegs war.
6) Ebenfalls keine Erklärung konnte die Ukraine bisher dafür geben, warum die ukrainische Flugsicherheit die Piloten anwies, niedriger als von diesen gewünscht zu fliegen. Dies gaben die Malaysia Airlines bekannt.
7) Und schließlich fanden Internet-Blogger heraus, dass ein angeblich vom ukrainischen Geheimdienst abgehörtes und die Rebellen belastendes Telefongespräch schon am Abend vor dem Abschuss abgespeichert worden sein soll. In dem Telefonat berichtet einer der Separatisten über den Abschuss eines zivilen Flugzeugs und über den Fund von bereits rund 200 Leichen. Der schwere Verdacht: Das Telefonat könnte eine Fälschung sein, um den Separatisten zu schaden. Eine Fälschung freilich, die anzufertigen sich nur lohnt, wenn man weiß, dass es zu einer solchen Tragödie kommen wird…“
Nochmal zu 7): „Die meisten Argumente der Obama-Regierung über die Verantwortlichkeit für MH 17 beziehen sich auf Zitate von Vertretern der Regierung in Kiew, als ob diese glaubwürdig wären. Sie haben wiederholt gelogen, seit ihrem von den USA unterstützten Putsch am 22. Februar 2014, der sie illegal an die Macht aus gezogenen Gewehrläufen brachte. Nur Stunden nach Bekanntwerden des Flugzeugabsturzes veröffentlichte der ukrainische Geheimdienst angebliche »Beweise« dafür, dass MH17 durch von Russland ausgebildete Separatisten auf direkten russischen Befehl abgeschossen worden sei. Das 2:23-Minuten-YouTube-Video beweise, dass Militante der Gruppe »Bes« mit einer russischen Luftverteidigungsrakete eine Boeing 777 der Malaysian Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur abgeschossen hätten.
Der ukrainische Geheimdienst präsentierte angeblich abgehörte Gespräche, vor allem zwischen einem pro-russischen Separatisten und seinem Koordinator Vasil Geranin, angeblich ein Oberst der Geheimdienstabteilung des Generalstabs der russischen Streitkräfte. Sie sprechen über den »Abschuss eines Flugzeuges«. Es ist nicht klar, ob es sich um ein Zivilflugzeug oder einen Militärjet handelt, und es könnte sich auch auf den Abschuss einer ukrainischen SU-25 beziehen, die einige Stunden zuvor bei den Kämpfen im Bürgerkrieg abgeschossen worden war. Auf dem YouTube-Clip lässt sich nicht beweisen, ob das Audio nicht einfach zwei Schauspieler in einem Studio waren, die von einem Skript ablasen, das ihnen von Kiew oder der CIA ausgehändigt worden war. Das ganze »Rauchender Colt«-YouTube verschwand aus den Medien, als gewissenhafte IT-Ermittler den Zeit/Datum-Stempel entdeckten, der zeigte, dass das Video am 16.7.2014 um 19.10 Kiewer Zeit online gestellt wurde, einen ganzen Tag VOR dem Abschuss von MH17.“
Wenn es stimmt, dass der ukrainische Geheimdienst plump gefälschte Videos verbreitet (und wg. Beweises der Fälschung wieder zurückgezogen hat), die „beweisen“ sollten, dass prorussische Separatisten das Flugzeug abgeschossen hatten, spricht das überhaupt nicht für das dort herrschende Regime.
Vor allem dann nicht, wenn das eine Video VOR dem Ereignis gespeichert wurde. Dann würde es nämlich sehr nahe liegen, dass die ukrainische Regierung wusste, dass am nächsten Tag ein Flugzeug abgeschossen wird und dass sie dafür verantwortlich ist.
Wem nutzt es?
„Der ukrainische Präsident Poroschenko nutzt die Gelegenheit und bezeichnet den Absturz als "Terroranschlag". Kiew bezichtigt die Separatisten, das Flugzeug abgeschossen zu haben, was diese aber abstreiten und erklären, dass die ukrainischen Streitkräfte das Flugzeug womöglich mit einem russischen Spionageflugzeug verwechselt haben. Die ukrainische Regierung geht wiederum davon aus, dass die Separatisten das Passagierflugzeug entweder mit einer Militärmaschine verwechselt haben oder das Flugzeug als Provokation abgeschossen haben. Letzteres wäre aber wohl sehr unwahrscheinlich, weil höchst unklug, da die Separatisten mit einem negativen Image als "Terroristen" zu kämpfen haben.
Bei dem Vorfall fällt einem natürlich auch der Wendepunkt der Maidanbewegung ein. Die Schüsse auf Aktivisten (und Polizisten) haben die Krise zu einer Klimax geführt. Das Abkommen mit der Janukowitsch-Regierung wurde weggewischt und eine neue Regierung implantiert, die nun von den heiliggesprochenen Märtyrern der "göttlichen Hundert" des Maidan legitimiert bzw. unter Druck gesetzt wird. Noch immer ist nicht aufgeklärt, wer die Scharfschützen gewesen sind. Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Behörden der Post-Janukowitsch-Zeit an einer Aufklärung nicht interessiert sein könnten. Womöglich waren auch militante Maidan-Aktivisten von den so genannten "Selbstverteidigungskräften" daran beteiligt. Auch der Anschlag in Odessa blieb bislang weitgehend unaufgeklärt. Vermutet wird, dass hier aus der Maidan-Bewegung entstandene rechtsnationalistische Milizen, die Kiew offiziell anerkannt hat, eine entscheidende Rolle gespielt haben.
In beiden Fällen haben die USA und die EU wenig oder keinen Druck auf Aufklärung ausgeübt. Man könnte vermuten, dass man lieber das Freund-Feindschema aufrechterhalten wollte. Das könnte auch jetzt wieder durchschlagen, da sowohl die ukrainischen Falken und Extremisten als auch die Separatisten an einer Zuspitzung des Konflikts interessiert sind. Letztere, um doch noch russische Truppen zur Unterstützung und "humanitäre" Hilfe hereinzuziehen, während die ukrainischen Nationalisten auf militärische Unterstützung seitens der Nato hoffen.“
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42299/1.html
„… Dieses großflächige ukrainische Einkreisungsmanöver ist offensichtlich gescheitert. Die Angriffsspitzen der ukrainischen Armee blieben stecken, ohne die Einkreisung vollständig durchführen zu können. Am 16. Juli gingen dann die Milizen der Rebellen zum Gegenangriff über, indem sie die Ortschaft Marinovka angriffen. Den ukrainischen Verbänden, die sich nördlich und östlich dieser Ortschaft befinden, droht nun selber die Einkesslung. Die ukrainische Militärführung sieht sich folglich mit einem schweren militärischen Desaster konfrontiert. Über die verzweifelte Lage der in diesem "südlichen Kessel" ausharrenden Tausenden von Soldaten, die massivem Artilleriebeschuss ausgesetzt sind, berichten inzwischen sogar ukrainische Massenmedien.“
Dieser gut recherchierte Artikel stammt ebenfalls von „Telepolis“. Anbei der Link, indem weiter auf die aktuellen militärischen Hintergründe, die ukrainischen Angriffe aus der Luft und die Luftabwehr der prorussischen Separatisten eingegangen wird:
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42303/1.html
Um einen Satz aus obigem Zitat noch mal herauszustreichen: „Die ukrainische Militärführung sieht sich folglich mit einem schweren militärischen Desaster konfrontiert.“
Da wäre es jetzt gut, wenn ein Ereignis käme, das da helfen würde.
Kriegshetze
Die Reaktion der westlichen Regierungen und deren willfährigen Medien ist nur als zutiefst schäbig und widerlich zu bezeichnen. Da der Wurm weiss, dass die meisten Menschen sich nur kurz konzentrieren können, möchte er auf die Manipulationen und Emotionalisierungen an dieser Stelle nicht eingehen.
Er stellt aber den Link der „Spiegel“-Artikel der letzten Woche hier ein. Wenn sich die Gemüter etwas beruhigt haben, vielleicht klar ist, was da passiert ist, möge mensch einfach mal nachlesen, was da so geschrieben wurde unter dem Vorbehalt, dass zu dieser Zeit keiner genau wissen konnte, was da passiert war.
Und sollte sich selbst fragen: wie sehr wurde emotionalisiert (etwa mit „Kindern“, „Müttern“), wer wird beschuldigt, wie sehr wird auf „Rache“ in der einen oder anderen Form gedrängt (etwa Wirtschaftssanktionen) und wie oft ist von „Putin“ anstatt von „Russland“ die Rede?
http://www.spiegel.de/suche/index.html?suchbegriff=mh17&fromDate=17.07.2014&toDate=24.07.2014
Wer die letzte Woche mit der ganzen Hysterie erleben musste, wird völlig fassungslos gewesen sein und sie nie mehr vergessen.
Noch mal: der Weltöffentlichkeit liegen keine Beweise vor. Mensch vergleiche den Absturz des Flugzeugs über der Ukraine mit dem über Mali in der gleichen Woche. Die Reaktionen könnten kaum unterschiedlicher sein.
Und Mensch vergleiche die Reaktion der westlichen Medien mit folgenden zwei Ereignissen der Vergangenheit. Spätestens dann wird klar, wie extrem hier manipuliert wird.
Im Juli 1988 schoss ein US-Lenkwaffenkreuzer ein Flugzeug der Iran Air über dem Persischen Golf ab. 290 Menschen kamen ums Leben.
Damals schrieb der „Spiegel“: „Amerikas Machtentfaltung am Golf führte fast unausweichlich zum Abschuß jenes Airbus, einer Zivilmaschine, bei dem 290 Menschen umkamen“ …
Dabei forderte das Ende des Flugs IR 655 noch mehr unschuldige Opfer als die Katastrophe des 1983 von den Sowjets abgeschossenen Korea-Jumbos Flug KE 007. Damals war ein Aufschrei des Entsetzens um die Welt gegangen, verdammte Ronald Reagan die "terroristische Tat" der Führer des Reichs des Bösen, bei der 269 Menschen starben, sprach die US-Regierung von "kaltblütigem, geplantem Massenmord".
Nichts dergleichen angesichts der 290 von einer computergesteuerten US-Rakete zerfetzten Passagiere des iranischen Airbus, darunter 66 Kinder unter zwölf Jahren. Sowjetsprecher Gerassimow zierte sich vornehm, man wolle nicht mit gleicher Münze zurückzahlen.“
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529002.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529027.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529013.html
Im Mai 1999 wurde die chinesische Botschaft in Belgrad absichtlich von zielgenauen Raketen der NATO getroffen. Erste dämliche Ausrede: „veralte, ungenaue Karten“. 3 Tote.
https://www.wsws.org/de/articles/1999/12/bots-d07.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/belgrad-nato-treffer-in-chinesischer-botschaft-a-21548.html
Im Gefolge der widerlichen Meinungsmacher der westlichen Medien treten immer offener die widerlichen Kriegshetzer auf:
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42317/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42337/1.html
https://www.wsws.org/de/articles/2014/07/22/mh17-j22.html
Siehe auch den Wurm vom Mai dieses Jahres: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/95-kriegshetzer.html
Wer sich vor der Zukunft so richtig gruseln will, lese hier einen Beitrag von Willy Wimmer, kurz vor dem Absturz am selben Tag veröffentlicht und sehe ihn in einem sehr sehenswerten Gespräch mit Ken Jebsen. Willy Wimmer war Staatssekretär im Verteidigungs-Ministerium, verteidigungspolitischer Sprecher der CDU, Vize-Präsident der OSZE und ist einer von sehr wenigen Menschen, die konservative Werte wie Moral, Anstand, Recht und Gesetz achten und leben. Und offen ihre Meinung sagen. Hut ab!
http://kenfm.de/blog/2014/06/11/wimmer-juni-2014/
„Seit dem Versuch, die Ukraine-Krise wegen der Aufstände in Kiew durch die Außenminister Fabius, Sikorski und Steinmeier zu lösen, zieht es sich bis zu den jüngsten und angeblichen Vereinbarungen zwischen Poroschenko, Putin und Hollande wie ein roter Faden durch die kriegsgefährlich gewordene Ukraine-Krise. Es wird der nachdrückliche Beweis dafür erbracht, dass jeder europäische Lösungsversuch durch den ukrainischen Präsidenten und seine Master in Washington hintertrieben werden. Die europäischen Staaten müssen nicht erst seit den offenen Worten von Frau Nuland aus dem US-Außenministerium erkennen, dass das Drehbuch für das, was in der Ukraine zum offenen Krieg mit Nachbarn führen wird, in Washington und in keiner europäischen Hauptstadt liegt.
Es ging in der Erwartung für das Endspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft völlig unter, dass offenbar von ukrainischen Stellungen Ziele auf russischem Staatsgebiet unter Feuer genommen worden sind. Zufall oder nicht? Aus der Reaktion in Kiew kann jeder entnehmen, dass Vorfälle wie die von diesem Wochenende den dortigen Machthabern völlig egal sind. Folgen haben sie ohnehin nicht zu befürchten. Dafür sorgen andere. Nicht zuletzt der noch im Amt befindliche NATO-Generalsekretär Rasmussen.
Wochenlang hat er die russische Seite aufgefordert, die eigenen Truppen von der russischen Seite der ukrainisch-russischen Grenze abzuziehen. Jetzt wissen wir auch, warum diese Aufforderung erfolgt ist. In einer Zeit, in der sich die eine Hälfte Europas in Ferien befindet und ein weiterer Teil sich mit Fußball beschäftigt, brennt zwischen der Ukraine und Russland die Zündschnur. Von dem Massenmord auf dem Maidan-Platz in Kiew angefangen, wurde diese Lunte für etwas größeres bewusst gelegt.
Dabei spielte es für den Westen und hier vor allem für die grenzenlos willfährige "Qualitätspresse" keine Rolle, aufzuklären, wer die Menschen auf dem Platz erschossen hat, um dem Umsturz die "Krone" aufzusetzen. Bislang konnten die Opfer solcher Massaker davon ausgehen, dass der Westen um ihrer selbst willen die Täter anklagt. Heute ist gewiss, dass westliches Handeln eine Frage der Opportunität ist. Das nennt man gemeinhin "moralische Verkommenheit".
In Kiew und in der Frage, wer sich dort allgemein westlicher Unterstützung erfreut, kann sehr gut festgestellt werden, wie wenig von einer ehemals stolzen "westlichen Wertegemeinschaft" übrig ist. Die Ukraine scheint die Blaupause für weiteres Vorgehen in Europa und darüber hinaus zu werden. Das Vorgehen des ukrainischen Machthabers Poroschenko gegenüber dem Osten seines eigenen Landes (und vor allem der dort lebenden Bevölkerung) hat nichts mehr von dem an sich, wie Schwierigkeiten im eigenen Land beigelegt oder angegangen werden können. Das ist Krieg gegen die eigene Bevölkerung - und zwar mit einer angeblich aus dem Boden gestampften "Nationalgarde", die aus den faschistischen Gruppen, vor allem aus der Westukraine, geschaffen worden ist.
Den Menschen in der Ostukraine wird derart demonstriert, dass jene Kräfte zurückkehren, die in der Vergangenheit millionenfaches Leid nicht nur über diese Landstriche gebracht haben. Europa sollte sich schämen, diesen Gestalten auch nur den Schimmer eines Verständnisses zukommen zu lassen. Das amerikanisch-Kiew-ukrainische Ziel dieses Vorgehens wird auf den offenen Krieg mit Russland aus sein, um letztlich die Ukraine als Bollwerk nutzen zu können - nicht nur gegen Russland. Sollte es gelingen, die Ukraine derart den USA dienstbar zu machen, wird es einen kompletten Riegel unter US-Kontrolle zwischen dem Baltikum über Polen und die Ukraine zum Schwarzen Meer geben. Ein amerikanisches Ziel, das auf dem NATO-Gipfel in Riga 2006 schon einmal angesteuert worden ist.
Da dieser amerikanische Vorstoß am Widerstand der Europäer seinerzeit gescheitert ist, hat jetzt Washington die Daumenschrauben gegenüber den unbotmäßigen Europäern angesetzt: Dann eben Totalkontrolle über die Ukraine ohne die Europäer. Damit können gleich zwei substantielle Ziele in dramatischer Weise umgesetzt werden: Washington schmeißt Russland aus Europa hinaus und bekommt Westeuropa unter Komplett-Kontrolle. Da mag es traditionell noch so gute Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und Deutschland geben.
Washington dreht diesen Hahn in Zukunft ab oder Moskau kriecht zu Kreuze und liefert nicht nur das russische Erdgas und Erdöl amerikanischer Kontrolle aus, wie es zu Zeiten von Yukos fast gelungen wäre. Die Grenzverletzungen durch ukrainische Einheiten an der russisch/ukrainischen Grenze sind der Vorgeschmack dafür, wie hoch das "Preisschild" ausfallen dürfte.“
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42283/1.html