Babylon Berlin

 

 

Nachdem sie bereits vor einem Jahr im Bezahlsender Sky zu sehen war, ist die mit Abstand teuerste deutsche Fernsehserie jetzt auch im frei zugänglichen öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu begutachten.

Für den unbedarften Zuschauer, der nicht denken, sich aber gut unterhalten will, ist das eine schöne Sache. Für einen denkenden Wurm stellenweise ein Ärgernis.

 

Literarische Vorlage

 

Die literarische Vorlage bildet „Der nasse Fisch“ von Volker Kutscher. Bei diesem (wie bei den Fortsetzungs-Romanen) handelt es sich um eine Art Regional-Krimi, der vor 90 Jahren spielt. Nicht mehr, nicht weniger. Der Erfolg der Serie hat auch damit zu tun, dass es sich um das Berlin Ende der 1920er, Anfang 1930er Jahre handelt – ein Ort und eine Zeit, die die meisten Menschen faszinieren.

Wer das Buch gelesen hat, wird vieles in der Fernseh-Serie wieder erkennen – vieles aber auch nicht. Mit Ausnahme des dramatischen Schlusses liest sich das Buch halbwegs realistisch und gut recherchiert.

Es gibt eine eigene Seite für die Gereon-Rath-Krimis:

„Willkommen in der Welt von Gereon Rath. Sein Beruf: Kriminalkommissar. Sein Arbeitsplatz: das Polizeipräsidium am Berliner Alexanderplatz. Sein Dienstantritt: März 1929.

Gereon Rath ist der Held mehrerer Romane und muss sich als solcher und in seiner Eigenschaft als Kriminalkommissar im Berlin der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre mit Verbrechen und Verbrechern aller Art herumschlagen. Fünf Romane sind bislang erschienen, Der nasse Fisch (2007), Der stumme Tod (2009), Goldstein (2010), Die Akte Vaterland (2012), Märzgefallene (2014) und Lunapark (2016), sie spielen in den Jahren 1929 bis 1934. Am 30.10.2018 erscheint Marlow, der siebte Band der Reihe, der im Jahr 1935 spielt.

Den gebürtigen Kölner Gereon Rath, einen bekennenden Rheinpreußen, hat es unfreiwillig an die Spree verschlagen, nach Vorfällen in seiner Heimatstadt, über die er ungern redet und noch weniger gern nachdenkt. Er hat einen Menschen getötet, und das verfolgt ihn bis in seine Träume.

Der Kriminalkommissar fremdelt anfangs gewaltig mit der unfreundlichen, kalten und hektischen Viermillionenstadt Berlin und ist gleichzeitig fasziniert von ihr - eine Haltung, die er mit vielen Rheinpreußen teilt. Aber so langsam lebt er sich ein in einer Stadt, die jeden ihrer Neubürger mit offenen Armen willkommen heißt - aber auch mit geballten Fäusten, wie Rath es einmal einem Kollegen gegenüber formuliert. Im Polizeipräsidium am Alex, von den dort arbeitenden Beamten einfach die Burg genannt, arbeitet der Kommissar aus Köln in der Inspektion A, der legendären Mordinspektion unter Kriminalrat Ernst Gennat, einem der bekanntesten Kriminalisten seiner Zeit, dessen Spitzname „Buddha" nicht nur auf Gennats stoische Ruhe anspielt, sondern auch auf dessen imposanten Körperumfang.

Hier ist nun ein wenig mehr zu erfahren über Kriminalkommissar Gereon Rath und seine Welt, über seine Freunde und über seine Feinde, über die Stadt, in der er lebt, und die Stadt, aus der er kommt, aber auch über seinen Autor und dessen Recherchematerialien. Die Informationen über den Kommissar und seine Welt, das Berlin der dreißiger Jahre, werden laufend ergänzt und aktualisiert.“

https://www.gereonrath.de/

 

Der nasse Fisch

 

„Berlin im Jahr 1929: eine Weltstadt im Rausch und voller sozialer und politischer Spannungen. Kriminalkommissar Gereon Rath hat es aus seiner Heimatstadt Köln in die deutsche Metropole verschlagen.Nach einem tödlichen Zwischenfall am Rhein versucht er im Sittendezernat der Reichshauptstadt einen Neuanfang. Fasziniert von der vibrierenden Atmosphäre der amerikanischsten Stadt Europas, entnervt von den Razzien in Nachtclubs und Bordellen, zieht es Rath in die Mordinspektion unter dem legendären Kriminalisten Ernst Gennat, genannt Buddha, die angesehenste Inspektion im Polizeipräsidium am Alexanderplatz, deren Ermittler von der Presse wie Stars behandelt werden. Und so nutzt der Neue aus Köln die erste sich bietende Gelegenheit, um wieder als Mordermittler tätig zu werden.

Im Landwehrkanal wird eine Leiche gefunden, ein Toter ohne Identität, der Spuren bestialischer Folterung trägt. Die Mordkommission soll dem unter politischem Druck stehenden Polizeipräsidenten Ergebnisse liefern, doch sie kommt nicht voran. Ungefragt schaltet Rath sich ein und ermittelt auf eigene Faust, entdeckt eine Verbindung zu einem Kreis oppositioneller Exilrussen, die mit geschmuggeltem Gold Waffen kaufen wollen, um einen Putsch vorzubereiten. Auch andere Gruppen sind hinter dem Gold und den Waffen her. Rath bekommt es mit Paramilitärs und dem organisierten Verbrechen zu tun. Er verliebt sich in Charly, eine Stenotypistin in der Mordkommission, und missbraucht ihr Insiderwissen für seine einsamen Ermittlungen. Dabei verstrickt er sich immer tiefer in den Fall - bis er schließlich selbst ins Visier der Ermittler gerät. Rath muss sich entscheiden: Will er Karriere machen? Oder will er die Wahrheit ans Licht bringen?

Der nasse Fisch erzählt von einem einsamen und zu allem entschlossenen Kommissar und liefert das Porträt einer Metropole, die in ihrer Rastlosigkeit, Buntheit und Vergnügungssucht erstaunlich modern und gegenwärtig wirkt - und deren Schicksal vorgezeichnet ist.“

https://www.gereonrath.de/die-buecher.html

 

Die Fernseh-Serie

 

Dazu gib es gleich zwei Seiten: die eigentliche Film-Seite https://www.babylon-berlin.com/de/uebersicht-babylon/ und die Seite der ARD https://www.daserste.de/unterhaltung/serie/babylon-berlin/index.html , wo mensch sich noch und nöcher informieren kann.

Im Episoden-Guide kann mensch sich Kritiken zu den einzelnen Episoden ansehen https://www.serienjunkies.de/babylon-berlin/alle-serien-staffeln.html .

Nicht nur das Titellied ist berauschend, auch die anderen 33 Musikstücke passen wunderbar zum Film und zur Zeit. Wer jeweils für 30 Sekunden rein hören möchte, kann das hier tun: https://www.amazon.de/Babylon-Berlin-Music-Original-TV/dp/B076J18BXV/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1540299767&sr=8-5&keywords=babylon+berlin

 

Bigger than Life

 

Die Verfilmung hat einige Schwachstellen in der Machart. Unter anderem, dass wichtige Handlungs-Stränge einige Folgen lang nicht mehr vorkommen, oder komplett ins Leere führen.

Die Bewohner des Erdreichs sind ja geduldig und haben die Hoffnung, dass spätestens in der letzten Folge die offenen Fragen beantwortet werden.

Aber das scheint erst gar nicht die Absicht der Filmemacher gewesen zu sein: der Zuschauer soll beeindruckt sein und sich nicht mit unnötigen Fragen befassen – mit dem Konzept „bigger than life – größer als das Leben“ sind ja die meisten glücklich und zufrieden.

Das fängt schon damit an, dass der Held der Geschichte Kriegs-geschädigt ist, das „Kriegszittern“ hat und Morphium schlucken muss, damit er sich beruhigt. Das gibt schöne und dramatische Bilder – kommt aber im Buch gar nicht vor. Da damals zu jung, war Gereon Rath erst gar nicht im Krieg. Dementsprechend wurde er auch nicht andauernd vom Krieg und dem Tod bzw. Verschwinden seines Bruders heimgesucht, was im Film mehrfach erwähnt wird. In der letzten Szene des Films gesteht sich Gereon Rath ein, dass er seinen Bruder im Stich gelassen und damit Schuld an dessen Tod hat, ihm der Psychologe jedoch erklärt, dass er sein Bruder sei.

Die Co-Heldin der Geschichte stammt im Film aus dem Arbeiter-Milieu und um ihre Familie zu versorgen, arbeitet sie als Gelegenheits-Prostituierte. Beides kommt im Buch nicht vor, sorgt aber auch hier für schöne Bilder.

Es gibt sehr viele Szenen, die einen Wurm zweifeln lassen, ob das denn überhaupt sein könne und einige, die überhaupt nicht so sein können. Unter anderem, als gehörlose Eltern das Radio laut aufdrehen, so dass der Sohn nicht schlafen kann. Sie hören eh nichts, wissen noch nicht mal, dass sie das Radio angeschaltet haben und lassen sich dann vom Sohn per Zeichensprache erzählen, was da gerade gespielt wird.

Ein einfacher Arbeiter bei der Eisenbahn ist gleichzeitig Leibwächter des Ober-Kriminellen. Dieser Ober-Kriminelle, der sich kurz vorher mit Gereon Rath ein Duell auf Leben und Tod geliefert hat, hält ihn vor dem Polizei-Hauptquartier auf und drückt ihm einen Zettel ihn die Hand, wo drauf steht, dass er in einer bestimmten Nacht eine bestimmte Radio-Frequenz einschalten soll. Dann rauscht er wieder ab. Im Radio wird dann ein Vortrag des Psychologen über Kriegstraumata gezeigt – was aber keinerlei Folgen für den Fortgang der Serie hat.

Nach der Lösung eines Falles gehen Gereon Rath und sein Kollege in einem Nachtclub feiern. Gereon Rath bekommt ein Betäubungsmittel in sein Getränk, erwacht in stark drogiertem Zustand, sieht seine Pistole offen auf dem Tisch liegen, nimmt diese und flüchtet (bzw. torkelt davon). Der Auftrags-Mörder hinter ihm her, der stark drogierte Gereon Rath erschießt und verbuddelt ihn im offen herum liegenden Flüssig-Beton. - Was mit dem Kollegen im Nachtclub passiert ist, weiss keiner und es wird auch nicht danach gefragt.

Als der böse Auftrags-Mörder noch am Leben war, hatte dieser Gereon Raths Apotheker eine Substanz in die Hand gedrückt, die dieser ihm anstatt des Morphiums gegeben hat. Starke Szene, der Zuschauer wartet auf die Auswirkungen – und nichts passiert.

Neben den vielen anderen Dingen, die zweifelhaft waren, waren das Sachen, die völlig unlogisch waren und so nicht sein konnten.

Dazu kommen maßlose Übertreibungen.

In einer Geheim-Mission werden Gereon Rath und ein Fotograf in die Sowjetunion geflogen, um dort Beweise für deutsche Wiederbewaffnung zu machen. Mal davon abgesehen, dass diese Aktion aus mehrerlei Hinsicht absurd ist (obwohl es geheime deutsche Flieger-Übungen in der Sowjetunion tatsächlich gab), wird dem ganzen noch die Krone aufgesetzt, indem der Fotograf sich aus dem Flugzeug beugen muss, um gute Bilder machen zu können (also nur an den Füßen festgehalten wird, der Rest des Körpers ist an der freien Luft). Dazu werden die beiden Helden auch noch von der sowjetischen Luftabwehr beschossen. Dramatische Bilder – aber völlig hanebüchen.

Die komplette letzte Folge ist maßlos übertrieben: eine sich mehrere Minuten unter Wasser befindliche (also ertrunkene) Frau wird dramatisch wieder zum Leben erweckt und der Showdown im bzw. auf dem Zug ist vollkommen unglaubwürdig – aber spannend und sorgt für schöne Bilder.

Es macht einen Unterschied, ob eine Geschichte komplett erfunden ist oder sich an tatsächlichen Geschehnissen orientiert. Dass diesem geschichtslosen Volk verdeutlicht wird, dass es einen „Blutmai“ oder Bestrebungen rechter Kreise, die Weimarer Republik zu zerstören, gegeben hat, ist noch gut dargestellt. Dazu gibt es jedoch Erfindungen und vor allem Halbwahrheiten, die die gesamte Geschichte wieder unglaubwürdig machen: die ohnehin nicht stimmende Adenauer-Porno-Verschwörung, das frei erfundene Attentat auf Gustav Stresemann und Aristide Briand, der Gold-Zug für Leo Trotzkis Putsch-Absichten in der Sowjetunion. Die Sachen könnte wurm ja noch irgendwie durchgehen lassen – aber nicht die Geschichte mit den Flugzeugen.

Aus „Wikipedia“: „Der Weltbühne-Prozess (häufig auch Weltbühnenprozess) war eines der spektakulärsten Strafverfahren gegen militärkritische Presseorgane und Journalisten in der Weimarer Republik. In dem Prozess wurden der Herausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbühne, Carl von Ossietzky, sowie der Journalist Walter Kreiser wegen Landesverrats und Verrats militärischer Geheimnisse angeklagt und im November 1931 vom IV. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig zu je 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Wegen des brisanten Themas des heimlichen Aufbaus einer deutschen Luftwaffe und des mit Anklage und Urteil intendierten Angriffs auf die Pressefreiheit erregte der Prozess im In- und Ausland großes Aufsehen. Eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor bundesdeutschen Gerichten scheiterte 1992. Der Prozess gilt als Musterbeispiel politischer Justiz in der Weimarer Republik.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltb%C3%BChne-Prozess

Der Name Carl von Ossietzky ist auch heute noch vielen bekannt. Und seien es nur die vielen Schulen oder Straßen, die nach ihm benannt sind. Sein Name wird ihn der Fernsehserie erst gar nicht erwähnt. Wozu auch? Es geht ja nicht darum, wahrheitsgetreu eine Geschichte zu erzählen, sondern den Zuschauern ein gutes Gefühl zu geben.

Wie schon eingangs erwähnt: der unbedarfte Zuschauer, dem alles egal ist, wird seine Freude an „Babylon Berlin“ haben. Für den denkenden Zuschauer handelt es sich um ein Ärgernis. „Babylon Berlin“ hätte richtig gut sein können. Schade drum.

 

Publikums-Geschmack

 

Hervorragende Auflagen oder Zuschauerzahlen können darauf hindeuten, dass etwas richtig gut ist. Manchmal kann es sich auch um das genaue Gegenteil handeln.

Aus einem früheren Beitrag des Wurms über „Der Medicus“ von Noah Gordon und dessen Verfilmung: „Bei einem seriösen Autoren bei einem seriösen Verlag mit einem seriösen Lektorat und einem seriösen Übersetzer hätte es eine schöne Geschichte geben können. Es ist aber sehr fraglich, ob das Publikum das gewollt hätte. Es ist ja auch so zufrieden.

Mensch könnte sagen: lass‘ sie doch, wenn sie glücklich damit sind. Dennoch ist dieses Buch aus mehreren Gründen ein Ärgernis: Durch die vielen Fehler werden die Sachen, die tatsächlich stimmen, völlig entwertet. Und da der Wurm vielseitig interessiert ist, hätte ihn schon das Eine oder Andere interessiert.

Seriöse Schriftsteller, die sich große Mühe bei ihren Nachforschungen geben, werden sich durch die bloße Existenz dieses Unfugs und den großen Erfolg verarscht vorkommen.

Jetzt ist nichts dagegen einzuwenden, wenn sich jemand zur Entspannung seichte Lektüre vornimmt. Das ist ja in Ordnung. Das Problem ist, dass die meisten das für richtige Literatur halten und allen Ernstes das so glauben, wie es geschrieben steht. Und meinen, jetzt wüssten sie Bescheid und sich als was Besseres fühlen als jene, die den „Medicus“ nicht gelesen haben …

Der Film ist eine treffende Umsetzung des Buches: außer den Namen der Hauptpersonen hat der Film so gut wie nichts mit dem Buch zu tun, ist dafür aber genauso wenig stimmig und genau so haarsträubend …

Dies sind nur einige wenige Beispiele dafür, wie es in dem Film zugeht. Große Beschwerden der Leserschaft sind bislang ausgeblieben. Wozu auch – ist ja eh alles egal. Herz, Schmerz, Erotik und Exotik, das wollen die Menschen haben. Und das bekommen sie auch. Wer bislang noch nicht wusste, mit wem er es zu tun hat, braucht nur den „Medicus“ zu lesen. Dann wird er es wissen.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/51-seichtgebiete.html

Dass für die meisten Menschen Emotion alles ist und sie die dazugehörige Realität überhaupt nicht interessiert, zeigt sich am besten am Beispiel Draculas. Ebenfalls aus einem früheren Beitrag des Wurms:

„Weg von der Realität, hin zur Fiktion: Für seine Vampir-Geschichte nahm sich Bram Stoker Vlad III. Draculea, Fürst der Walachei, zum historischen Vorbild, nannte ihn „Dracula“ und machte aus ihm einen Grafen in Siebenbürgen. Ein anderer Name für Siebenbürgen lautet „Land jenseits der Wälder“, auf Latein Transsilvania. Auch ansonsten ist Bram Stoker recht schlampig mit Geschichte, Volkskunde, Landschaft und Geographie umgegangen. Er war nie in der Gegend, die er beschrieben hat. Da, wo im Roman die „Dracula“-Burg sein soll (am Tihuta-Pass), gibt es gar keine Burg.

Und jetzt kommt genau der Punkt, der uns Erdbewohner fassungslos macht, uns am Menschen zweifeln und manchmal sogar verzweifeln lässt: Bei Bran steht eine Burg, die die rumänische Regierung vor Jahrzehnten zur „Dracula-Burg“ auserwählt hat. Eine Burg, die weder historisch noch literarisch irgend etwas mit Dracula zu tun hat. Sieht aber gut aus, hat gute Verkehrsverbindungen und auch sonst eine gute Infrastruktur. Hierher werden sensationslüsterne Touristen gekarrt, damit die sich ihrem „Dracula“-Bedürfnis hingeben können.

Die meisten wissen, dass das mit Dracula nicht das Geringste zu tun hat – aber die Emotion, die Emotion! Mensch kann sich soo gut vorstellen, dass ER hier gewesen sein könnte! Nun könnte wurm ja sagen: Lass‘ sie doch. Wenn die Menschen unbedingt einen Ort brauchen, um an Dracula zu denken, sollen sie ihn halt haben.

Nun fliegt aber Hugo Habicht gern in der Welt herum und hat uns erzählt, dass es mehrere Stätten gibt, an denen mensch noch heute auf Draculas Spuren wandeln könnte, wenn er denn wollte. An erster Stelle ist das die Residenz der Fürsten der Walachei mit Namen Targoviste. Die Anlage ist zwar größtenteils eine (wenn auch gut aussehende) Ruine, aber es gibt einen vollständig erhaltenen Turm, der zu Draculas Zeiten erbaut wurde und in dem es eine kleine Dracula-Ausstellung zu sehen gibt. Und ganz in der Nähe steht ein Dracula-Denkmal.

Eine sehr große, sehr schöne und sehr gut erhaltene Burg ist die von Hunedoara, die gern für internationale Filme gebraucht wird. Hier war Dracula eine längere Zeit und mensch kann nach einem Besuch dieser Burg mit Recht von sich behaupten, in Draculas Fußstapfen getreten zu sein.

Wie uns Hugo Habicht allerdings versichert, interessieren sich die westlichen Touristen nicht im geringsten weder für diese beiden noch für weitere authentische Dracula-Orte. Dafür gehen sie alle auf eine Burg, die überhaupt nichts mit Dracula zu tun hat.

Auf den Punkt gebracht: Offensichtlich interessieren sich Menschen nicht im Geringsten für Tatsachen oder Wahrheiten. Dafür aber extrem für Emotionen. Kein Wunder, dass mensch sie so einfach an den Emotionen „packen“ kann und sie so extrem einfach manipulierbar sind.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/27-vampire-auf-dem-englischen-koenigsthron.html

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm