https://www.youtube.com/watch?v=-njJ6RXTNrY
Obwohl es jeder wusste oder zumindest wissen konnte, bestritt der politisch-mediale Komplex das Offensichtliche: US-Präsident Joe Biden ist dement. Nach einem Fernseh-Duell mit Donald Trump ist es nun offiziell und weiss es die ganze Welt.
Offensichtlich dement
April 2022: spätestens seit diesen Aufnahmen weiss jeder, der es wissen will, dass Joe Biden dement ist.
https://www.youtube.com/watch?v=_59agcnLAj4
April 2024: „US-Präsident Joe Biden hat Ärger mit Papua-Neuguinea: Er erzählte kürzlich eine Anekdote, dass angeblich ein Onkel von ihm während des zweiten Weltkriegs von Kannibalen verspeist worden wäre. "Er wurde über Neuguinea abgeschossen, und man hat seine Leiche nie gefunden, weil es in diesem Teil von Neuguinea wirklich viele Kannibalen gab", sagte Biden am vergangenen Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt. Die Geschichte entpuppte sich als Legende …
Das Weiße Haus ruderte bereits kurz nach dem Wahlkampfauftritt Bidens zurück: Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre erklärte, dass Bidens Onkel Ambrose Finnegan 1944 bei einem Flugzeugabsturz vor Neuguinea gestorben sei. Nach Angaben der für Nachforschungen zu vermissten Soldaten zuständigen Abteilung im Pentagon hatte das Flugzeug einen Motorschaden und musste im Pazifischen Ozean vor der Küste der Insel notlanden. Die Maschine sei hart auf der Meeresoberfläche aufgeschlagen. Ein Erkundungsflug am nächsten Tag habe keinerlei Spuren des vermissten Flugzeugs oder der drei Besatzungsmitglieder mehr entdeckt. Ein Verdacht auf Kannibalismus wird in den offiziellen Kriegsberichten zu dem Fall nicht erwähnt …
Zuletzt hatte Biden wiederholt mit Bemerkungen für Aufregung gesorgt. So hatte der 81-Jährige den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl mit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel und außerdem den verstorbenen französischen Staatschef François Mitterrand mit Amtsinhaber Emmanuel Macron verwechselt. Bedenken wegen seines hohen Alters hat Biden aber stets zurückgewiesen.“
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/biden-kontroverse-papua-neuguinea-kannibalismus-100.html
https://www.youtube.com/watch?v=mo8cGvk3jvg
Juni 2024: Auch bei freundlicher Interpretation wirkt Joe Biden beim G7-Gipfel in Italien verwirrt:
https://www.youtube.com/watch?v=s1qfb4mZR9o
Joe Biden irrt in der Gegend umher, begrüßt bei Partei-Veranstaltungen Menschen, die seit Jahren tot sind, verwechselt alle möglichen Leute miteinander, liest bzw. spricht die Regie-Anweisungen, die auf dem Teleprompter stehen bzw. aus dem Ohrstöpsel kommen.
Hoss und Hopf geben dazu einen Überblick:
https://www.youtube.com/watch?v=aTvepuyo7IQ
Die Debatte
Branko Marcetic: „Es lässt sich viel über die TV-Debatte zwischen Joe Biden und Donald Trump in der vergangenen Woche sagen. So gab es ein deprimierendes Schauspiel, in dem jeder Kandidat versuchte, den jeweils anderen rechts zu überholen, beispielsweise bei Fragen, wer die Migration mehr einschränkt, wer China gegenüber härter auftritt oder wer die Staatskassen weniger belastet. Man könnte auch den Mangel an echten Ideen erwähnen, wie das Leben der Arbeiterinnen und Arbeiter in den USA verbessert werden soll. Und natürlich könnte man darüber sprechen, wie peinlich es war, den beiden Kandidaten für das mächtigste Amt der Welt dabei zuzusehen, wie sie sich über ihre Golf-Handicaps streiten.
Es gab außerdem die erwartete Flut an absurden Lügen und erschreckendem Rassismus seitens Trump, wie beispielsweise seine Behauptung, dass »wir derzeit die größte Anzahl von Terroristen haben, die in unser Land kommen«. Er attackierte Biden unter anderem mit der Aussage, letzterer sei »wie ein Palästinenser geworden«, freilich »ein sehr schlechter Palästinenser; ein schwacher«.
Aber seien wir ehrlich: Es gibt nichts, worüber man mehr sprechen sollte (und nichts, worüber alle mehr reden wollen), als über den alarmierend desaströsen Auftritt von Präsident Joe Biden in der Debatte und über die Reaktion der Medien und des demokratischen Establishments auf diesen Auftritt …
Die amerikanische Öffentlichkeit hatte in der vergangenen Woche die Chance, sich selbst davon zu überzeugen. Das Ergebnis ist, dass aus einer lange schwelenden Sorge ein Flächenbrand geworden ist. Man kann den Moment, in dem Biden die Debatte verlor, fast genau auf Minute elf in der Diskussion eingrenzen, als er auf die Frage antwortete, warum die Superreichen weiterhin so wenig Steuern zahlen, wo doch die Staatsverschuldung so hoch ist. In der Szene – die jedem bekannt vorkommen dürfte, der sich frühere Videoaufnahmen von Auftritten des Präsidenten ohne Skript angesehen hat – endete eine zunächst anständig erscheinende Antwort (mit ein paar Stolperern) darin, dass Biden offenbar vergaß, was er überhaupt sagen wollte, abschweifte und letztendlich Nonsens von sich gab. Trump freute das Gestammel und sein wirres Ende sichtlich.
Und es wurde nicht besser. Als er über seine jüngste Verordnung zur Aushöhlung des Asylrechts sprach, prahlte Biden mit dem Rückgang der Migration und gelobte, er werde »so lange weitermachen, bis wir das totale Verbot der – die totale Initiative im Verhältnis zu dem, was wir mit mehr Grenzschutz und mehr Asylbeamten tun werden«. Trumps Reaktion darauf: »Ich weiß bei bestem Willen nicht, was er am Ende des Satzes gesagt hat. Ich glaube, er weiß selbst nicht, was er da gesagt hat.«
Auf eine Frage zur amerikanischen Sozialversicherung – eine große Schwachstelle für Trump, der im März angekündigt hatte, die Programme drastisch zu kürzen – beendete der amtierende Präsident seine Antwort nach nur knapp 40 Sekunden und musste von den Moderatoren regelrecht gedrängt werden (»Sie haben noch 82 Sekunden Zeit«), seine Antwort zu ergänzen und den naheliegenden Angriff auf Trump zu starten.
Bidens Patzer waren besonders eklatant beim Thema Schwangerschaftsabbruch, einem der wenigen Punkte, bei denen er eigentlich einen klaren Vorteil haben sollte. Als er über seine grundsätzliche Unterstützung für Roe v. Wade sprach, sagte Biden, es gebe »drei Trimester« – ein Verweis auf drei Stadien einer Schwangerschaft, was natürlich wenig Bezug zu Gerichtsentscheidungen hat – wobei das dritte Trimester »zwischen der Frau und dem Staat« ausgetragen und entschieden werde. Umgehend betonte er dann doch, dass Politiker keine Entscheidungen über die Gesundheit von Frauen treffen sollten. Biden kritisierte die Grausamkeit von Trumps Vorstoß, den Bundesstaaten die Entscheidung über die jeweilige Abtreibungspolitik zu überlassen, erwähnte dabei aber unerklärlicherweise den Fall einer Frau, die von einem Einwanderer ohne Papiere getötet wurde, und Trumps Teilnahme an ihrer Beerdigung.
Der Tiefpunkt war wohl, als Trump die absolut lächerliche Behauptung aufstellte, dass Ärztinnen und Ärzte in demokratisch regierten Staaten »das Leben des Babys [...] sogar nach der Geburt nehmen« und »das Baby im neunten Monat aus dem Mutterleib reißen und es töten« dürften. Biden antwortete darauf lediglich: »Nur wenn das Leben der Frau in Gefahr ist, wenn sie sterben würde – das ist der einzige Umstand, unter dem [das] passieren kann.« Damit erweckte er den Eindruck, dass an Trumps unglaublicher Lüge tatsächlich etwas dran sein könnte.
Dies ist nicht einmal eine annähernd vollständige Liste der Dinge, die am Donnerstag für Biden schief gelaufen sind. Was auch immer man vom Präsidenten hält: es war anstrengend und schmerzhaft, ihm zuzusehen. Es hat wenig Sinn, alle seine schlechtesten Momente vom Donnerstagabend noch einmal Revue passieren zu lassen. Der Versuch des Wahlkampfteams, Bidens desaströses Auftreten auf eine Erkältung zu schieben, wird niemanden überzeugen, vor allem nicht, da die Reporterin Nancy Cordes gegenüber CBS erklärte, ihre erste Nachfrage zu Bidens Performance sei zunächst mit einer Dreiviertelstunde »Funkstille« beantwortet worden, bevor das Weiße Haus und das Wahlkampfteam der Demokraten sie zeitgleich mit der Erkältungs-Ausrede abspeisten.“
https://www.jacobin.de/artikel/us-demokraten-joe-biden-donald-trump-tv-duell-debatte
Sebastian Thormann: „Es begann bereits mit einer seltsamen Stimmung im Studio, als in der Nacht auf Freitag deutscher Zeit Donald Trump und Joe Biden wieder aufeinandertrafen. Denn im CNN-Studio herrschte völlige Stille: Ein Publikum war hier nicht erlaubt. Eine der vielen Bedingungen von Präsident Joe Bidens Kampagne, überhaupt eine Debatte mit Trump stattfinden zu lassen.
Ebenso stellte der Sender gleich vor Beginn klar, dass es diesmal anders als bei anderen Debatten keine Unterbrechungen des jeweils anderen geben darf: Wenn der eine sprach, war der andere Kandidat stumm gestellt. Dabei sind gerade solche schnellen Comebacks und das Bespielen des Publikums Trumps Stärke. Aber der hatte trotzdem zugesagt – was sich im Nachhinein als trotzdem richtig für ihn herausstellte.
Mit seiner Herausforderung an Biden, den Präsidenten „anytime, anywhere“ (zu Deutsch: zu jeder Zeit, an jedem Ort) zu debattieren, hatte er jede eigenen Bedingungen zuvor aufgegeben und nur darauf gehofft, dass sich Biden in so einem Duell selbst bloßstellt. Damit setzte er diesen Abend ganz auf das Richtige.
Denn schon wenige Sekunden, nachdem der Präsident angefangen hatte zu sprechen, war der Unterschied zu hören: Bidens Stimme war heiser und schwach, immer wieder verhaspelte er sich und liefert sich schon nach in den ersten rund 10 Minuten einen Aussetzer. Mehr als 60 Sekunden lang stotterte er vor sich hin, verlor mehrfach den Faden, bis ihn Moderator Jake Tapper mit „Danke Mr. President“ erlöste.
Trump dagegen war ganz der Altbekannte, voller Energie. Unter ihm gab es die „Greatest Economy“ aller Zeiten, brüstete er sich gleich zu Beginn und hämmerte auf Bidens Wirtschaftsbilanz ein. Bei ihm spürte man praktisch keinen Unterschied zu seinem Auftreten vor vier Jahren. Dass es unter ihm massive Steuersenkungen gab, wofür Biden ihn gerade attackieren wollte (!), bejahte er stolz. „Mehr Steuereinnahmen, mit weniger Steuern“, seien das gewesen.
Das erste große Thema, mit dem Biden dann versuchte in die Offensive zu gehen, war Abtreibung. Dort drehte sich alles um das Dobbs-Urteil, getrieben von Trump-ernannten Richtern, das Abtreibungspolitik wieder an die US-Bundesstaaten zurückgab. Hier gab sich Trump gemäßigt, verwies darauf, dass er bei Abtreibungsverboten für Ausnahmen bei Inzest, Vergewaltigungen und Gefahr für das Leben der Mutter war und das Urteil die Entscheidung nun lediglich wieder zurück „zur Abstimmung des Volkes“ in den Bundesstaaten bringen würde – „manche liberaler, manche konservativer“.
Richtig absurd, wurde es dann, als Biden sich in seinem Part zur Abtreibungsdebatte auf einmal verirrte und den Weg zur Einwanderungspolitik fand, Donald Trumps Lieblingsthema an diesem Abend. Immer wieder bereits davor und danach kam er darauf zurück, wie schlecht es um die Grenzsicherheit stehe und wie viele Millionen Illegale unter Biden ins Land geströmt sind.
Der behauptete gar, es stehe beim Thema illegale Einwanderung besser als zum Zeitpunkt, als er das Amt von Trump übernommen habe – nach so ziemlich allen Zahlen eine absurde Behauptung. Zudem verwies er darauf, dass die Grenzschützer seine Wiederwahl unterstützt hätten. „Um es klar zu sagen: Wir haben Biden nie unterstützt und werden das auch nie tun“, twitterte die Gewerkschaft der Grenzbeamten Minuten später.
Biden schloss dann ab mit einem weiteren Verhaspler: „Wir werden weiterhin einen totalen Bann, äh, die totale Initiative relativ dazu, was wir mit mehr Grenzschützern und Asylbeamten“ – und das war’s. Trumps eiskalter Konter: „Ich weiß wirklich nicht, was er am Ende dieses Satzes gesagt hat, und ich glaube auch nicht, dass er weiß, was er gesagt hat.“
Seine Haltung zur Migrationspolitik war denkbar simpel: „Wir hatten die sicherste Grenze in der Geschichte des Landes, er hätte sie nur so lassen müssen.“ Stattdessen habe Biden das Gegenteil getan und immer mehr Migranten hereingelassen, die jetzt unschuldige Amerikaner töten würden. „Biden Migrant Crime“, nannte er das.
Im Netz häufte sich seitdem schon das Entsetzen über Bidens Auftritt. „Das ist Territorium für den 25. Zusatzartikel“, twitterte Sarah Isgur, eine Kommentatorin für den Sender ABC, in Anspielung auf den Verfassungsartikel, der eine Entfernung des Präsidenten aus Amtsunfähigkeit ermöglicht. In Online-Wettmärkte brachen Bidens Siegeschancen bereits massiv ein. Der republikanische Senator Josh Hawley räumte derweil mit Sorgen auf, dass Biden auf Medikamenten und Drogen eine bessere Performance als sonst liefern könnte – solche Vorwürfe kamen im Vorfeld aus seiner Partei: „Ich muss dem Biden-Wahlkampfteam zugutehalten, dass sie ihn definitiv nicht unter Drogen gesetzt haben…“
In der Debatte drehte es sich dann um Außenpolitik: Hier war die Argumentation schnell klar. Biden warnte vor einem NATO-Austritt Trumps, der beharrte darauf, alle Mitgliedsstaaten müssten ihren fairen Anteil an Verteidigungsausgaben erfüllen und verwies auf die Kriege rund um die Welt. Putin hätte unter ihm „niemals die Ukraine angegriffen“, erklärte der Ex-Präsident. Bidens Chaos-Abzug aus Afghanistan habe ihn dazu bestärkt, anzugreifen. „Kein General“ sei für das Debakel gefeuert worden, schimpfte er. „Die ganze Welt brennt unter ihm“, so Trump über Bidens Bilanz.
Angesprochen auf Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg, meinte Trump, Putins aktuelle Bedingungen seien „nicht akzeptabel“, dennoch werde er es anders als Biden schaffen, den Krieg zu beenden: Wenn er gewählt wird, würde es einen Waffenstillstand geben, noch bevor er als designierter Präsident tatsächlich das Amt antrete, so Trump. Beim Thema Israel verwies Biden darauf, dass er den Gaza-Krieg schnell beenden wolle, während Trump über Israel meinte: „Lass sie ihren Job fertig machen“ und die Hamas eliminieren. Biden verhalte sich bei dem Thema „wie ein Palästinenser“, so der Ex-Präsident.
Nächstes kontroverses Thema war dann alles rund um Demokratie, politische Gewalt und politische Strafverfolgung. Hier nahmen sich die Moderatoren Trump kritisch vor – Stichpunkt Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021. Trump aber verbrachte damit nicht viel Zeit, verwies auf seinen Aufruf damals, „friedlich und patriotisch“ zu demonstrieren und erklärte stattdessen, am 6. Januar wenige Wochen vor Amtsübergabe, hatten „wir eine großartige Grenze, großartige Wirtschaft, niedrigste Steuern, die geringste Regulierung aller Zeiten und wir wurden auf der ganzen Welt respektiert“. Mit Biden habe sich all das geändert.
Der sei kriminell, nicht er, der zu Unrecht verfolgt werde, so Trump. Biden pochte derweil darauf, dass Trump der einzige „verurteilte Straftäter“ auf der Bühne sei. Angesprochen darauf, ob Trump Biden bei einem Sieg als Rache juristisch verfolgen würde, erklärte der Ex-Präsident: „Meine Rache wird mein Erfolg sein.“
Würde Trump das Ergebnis akzeptieren, wenn er verliere? Ja, wenn die Wahl „fair“ sei, meint er. Und gibt sich erstaunlich bescheiden: Er müsse ja gar nicht US-Präsident sein. „Ich wünschte, [Biden] wäre ein großartiger Präsident, denn dann wäre ich jetzt nicht hier. Ich wäre an einem meiner Lieblingsorte und würde mich amüsieren. Ich stünde nicht unter Anklage, weil ich nicht sein Gegner wäre. […] Der einzige Grund, warum ich hier bin, ist, dass er als Präsident so schlecht ist, dass ich Amerika wieder großartig machen werde.“
Bei Biden gibt es derweil immer wieder Aussetzer. Mehrfach noch in dieser Debatte wird er 20, 30, 40 Sekunden lang völlig den Faden verlieren. Als die beiden über Umweltpolitik sprechen, rutscht Biden für mehrere Sätze ab und erzählt etwas über die Förderung historisch schwarzer Universitäten. Als er nach der ersten Werbepause zu wirtschaftlicher Ungleichheit gefragt wird, stammelt der Präsident wieder für fast eine Minute vor sich hin. Im Netz werden dabei auch aus seiner eigenen Partei bereits die ersten Rufe laut, ihn als Kandidaten auszutauschen. „Ich wünschte, Biden würde über seine Leistung in der Debatte nachdenken und dann seine Entscheidung bekannt geben, aus dem Rennen auszusteigen und die Wahl des demokratischen Kandidaten dem Parteitag zu überlassen“, so New York Times-Kolumnist Nicholas Kristhof.
Andrew Yang, einer seiner innerparteilichen Konkurrenten der letzten Wahl twitterte: „Schauen Sie, ich habe 2020 siebenmal mit Joe debattiert. 2024 ist er ein anderer Typ #tauschtJoeAus“. Selbst ihm sehr wohlgesonnene Journalisten wie AP-Reporterin Seung Min Kim lassen durchblicken, wie schlecht es hier für ihn läuft: „In der ersten halben Stunde der Debatte gibt ein krächzender Biden weitschweifige Antworten, während Trump energisch und mit Unwahrheiten kontert“, beschreibt sie die Debatte.
Als es dann ganz konkret zu einer Frage bezüglich seiner Gesundheit geht, meint Biden als stärkstes Argument ausgerechnet: „Schauen Sie auf meine Bilanz!“ Seine tägliche Politik würde zeigen, wie fit er ist, meint der Präsident – und hat dann ausgerechnet in dieser Antwort schon wieder einen 20-sekündigen Verhaspler.
Als es dann zum Ende kommt und es darum geht zu formulieren, warum man den jeweiligen Kandidaten wählen soll, verweist Biden auf seine Politik der letzten Jahre und dass Trump ja der schlechteste US-Präsident aller Zeiten gewesen sei. Das hätten immerhin mehrere Historiker so eingeschätzt.
„Wenn ich die nächsten vier Jahre bekomme, werde ich der beste Präsident!“, kontert Trump hingegen. „Wir haben das Militär wieder aufgebaut, wir haben die größte Steuersenkung der Geschichte bekommen, die größte Regulierungskürzung der Geschichte“, resümiert Trump über seine Amtszeit vor vier Jahren. Dort wolle er anknüpfen.
Nachdem die Lichter ausgehen und die Debatte vorbei ist, ist eines der ersten Bilder, was durch das Netz geht, das von Kaliforniens Gouverneur und Biden-Parteifreund Gavin Newsom, der vor Ort in Atlanta war, umgeben von einer riesigen Menge an Journalisten. Newsom positionierte sich im letzten Jahr als innerparteilicher Favorit, sollte Biden nicht nochmal antreten. Gekommen war er vermeintlich als loyaler Unterstützer, er verlässt das Gelände nun als möglicher Ersatz für den Präsidenten.
Denn – und das ist auch eine Besonderheit dieser Debatte – all das fand noch vor den Parteitagen der Republikaner und Demokraten statt. Jetzt gäbe es noch die Chance in gut einem Monat einen anderen Kandidaten an Stelle von Joe Biden aufzustellen – er müsste sich allerdings freiwillig zurückziehen. Noch am Abend gehen entsprechende Gerüchte herum, dass nach dieser katastrophalen Debatte, der Druck auf ihn wächs,t diesen Schritt zu gehen. CNN selbst berichtet „hochrangige Demokraten“ erwägen nun, nach der Debatte, „ins Weiße Haus zu gehen“, um Biden zum Rückzug von der Kandidatur aufzufordern. Das sagt eigentlich alles darüber aus, wie das Duell für den amtierenden Präsidenten lief.“
Nach der Debatte
Marc Drewello: „US-Präsident Joe Biden versucht, seinen kläglichen Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump als einmaligen Ausrutscher zu verkaufen. Doch sein wirres Reden hört nicht auf.
Zu alt! Geistig und körperlich nicht mehr fit genug! Die Zweifel an der Amtstauglichkeit von Joe Biden wollen nicht verstummen. Dabei hat der US-Präsident in den knapp zwei Wochen seit seiner desaströsen Debatte mit Donald Trump mit aller Kraft versucht, den verheerenden Eindruck, den er hinterlassen hat, als Ausnahmefall darzustellen.
"Ich hatte keinen guten Abend, aber Trump auch nicht", relativierte der 81-Jährige auf einer Wahlkampfveranstaltung seinen kläglichen Auftritt.
"Ich hatte einen schlechten Abend", sagte Biden in einem Radiointerview.
"Ich war erschöpft" und "ich hatte einfach eine schlechte Nacht", erklärte der Demokrat im Gespräch mit ABC-Moderator George Stephanopoulos.
"Seht Euch meine Karriere an, ich hatte nicht viele solcher Nächte", stellte er bei einem Überraschungsanruf in der MSNBC-Sendung "Morning Joe" klar.
Das mag stimmen, aber an jedem anderen Tag seiner langen Karriere war Biden jünger als jetzt.
Zur Erinnerung: In seinen 35 Minuten und 41 Sekunden Redezeit während des TV-Duells verwechselte der älteste US-Präsident aller Zeiten Milliardäre mit Billionären und Millionen mit Milliarden, er behauptete, dass viele junge Frauen von ihren "Ehepartnern, Brüdern und Schwestern" vergewaltigt werden und sorgte mit diesem wirren Bandwurmsatz für fassungsloses Kopfschütteln:
"Wir wären in der Lage, dafür zu sorgen, dass all die Dinge, die wir tun müssen – Kinderbetreuung, Altenpflege, dafür sorgen, dass wir unser Gesundheitssystem weiter stärken, dafür sorgen, dass wir in der Lage sind, jeder einzelnen Person ... Anspruch haben auf ... für das, was ich mit dem ..., dem Covid ... Entschuldigung, ähm, mit dem Umgang mit ... allem, was wir zu tun haben ..."
Bidens Aussage, er habe bei der bislang wichtigsten Veranstaltung seines Wahlkampfes lediglich "einen schlechten Abend" gehabt, wäre überzeugender, wenn er bei seinen Versuchen, den schlechten Eindruck zu korrigieren, nicht die gleichen Fehler wie in der Debatte wiederholen würde.
Während seines Anrufes bei "Morning Joe" wollte Moderatorin Mika Brzezinski vom Präsidenten wissen: "Wie können Sie das amerikanische Volk davon überzeugen, dass Sie nicht noch einmal eine Nacht wie die in Atlanta erleben werden?"
Biden antwortete mit dem Hinweis auf seine Karriere und dem konfusen Satz: "Tatsache ist, wie kann man sicherstellen, dass man morgen auf dem Weg zur, Sie wissen schon, Arbeit ist? Das Alter, das Alter war nicht, wissen Sie, die Idee, dass ich zu alt bin."
Im Sender ABC fragte Stephanopoulos den 81-Jährigen: "Haben Sie sich die Debatte danach jemals angesehen?"
"Ich glaube nicht, dass ich das tat, nein", entgegnete Biden, als sei er sich nicht sicher.
Und im Radiointerview verkündete der mächtigste Mann der Welt, als wäre er eine schwarze Frau:
"Ich bin stolz auf mich als, wie gesagt, die erste Vizepräsidentin, erste schwarze Frau, die mit einem schwarzen Präsidenten zusammenarbeitet, stolz auf die erste schwarze Frau im Obersten Gerichtshof. Es gibt einfach so viel, was wir tun können, denn gemeinsam können wir – es gibt nichts. Sehen Sie, dies sind die Vereinigten Staaten von Amerika."
Mittlerweile machen sich die Vorbehalte wegen Bidens Alter auch in den Umfragen immer stärker bemerkbar. Nach den jüngsten Zahlen von Montag liegt der Amtsinhaber in allen sechs für die Erhebungen ausgewählten Schlüsselstaaten sowie landesweit hinter Trump.
Biden ist dennoch "fest entschlossen", im Rennen um das Weiße Haus zu bleiben. "Es ist Zeit, dass wir zusammenkommen, als vereinte Partei voranschreiten und Donald Trump besiegen", mahnte er am Montag in einem Brief an die Demokraten im Kongress. "Ich würde mich nicht erneut bewerben, wenn ich nicht absolut glauben würde, dass ich die beste Person bin, um Donald Trump 2024 zu schlagen."
Wenn auch die Wählerschaft und die Demokraten das glauben sollen, muss Biden noch deutlich bessere Überzeugungsarbeit leisten.“
„US-Präsident Joe Biden hat mit seinem schwachen Auftritt beim TV-Duell mit Donald Trump für Panik und Entsetzen bei den Demokraten gesorgt. Aus Bidens Umfeld wird nun eine Erklärung für das Debakel geliefert: Offenbar hängt die Leistungsfähigkeit des Präsidenten stark von seiner Tagesform ab. Zwischen 10 und 16 Uhr sei Biden demnach zuverlässig, wach und engagiert, sagten seine Mitarbeiter gegenüber der US-Nachrichten-Website Axios. Außerhalb dieses Zeitraums oder generell auf Auslandsreisen sei es wahrscheinlicher, dass Biden verbale Fehler mache und müde werde. Die 90-minütige TV-Debatte gegen Trump begann um 21 Uhr – eine Zeit, zu der Biden offenbar keine „Höchstleistungen“ mehr abrufen kann. Im Duell wirkte der Präsident senil und verwirrt, starrte mit offenem Mund ins Leere und lieferte unverständliche, verschlungene Antworten mit heiserer Stimme.
Bidens Team unternimmt große Anstrengungen, um die Schwächen des Präsidenten zu kaschieren. So wird großer Wert auf Details wie Bidens Schlafgewohnheiten, Spaziergänge und sorgfältig inszenierte Auftritte gelegt. Das TV-Duell am Donnerstag machte den Bemühungen des Weißen Hauses demnach einen Strich durch die Rechnung. Nach dem desaströsen Auftritt filmten Kameras, wie First Lady Jill Biden ihrem Mann behutsam half, die Stufen am Podium hinunterzusteigen.
Trotz der Kritik gibt sich Biden kämpferisch: „Ich verspreche Ihnen, dass wir diese Wahl gewinnen werden“, sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung. Auch sein Wahlkampfteam betont, die TV-Debatte werde keinen Einfluss auf das knappe Rennen haben. Allerdings mehren sich in den Reihen der Demokraten die Forderungen nach einem Rückzug Bidens aus dem Rennen um die Präsidentschaft. Einige Kommentatoren sehen den 81-Jährigen nicht mehr in der Lage, Trump herauszufordern. Ob er den strapaziösen Wahlkampf gegen den 78-jährigen Trump tatsächlich durchhält, bleibt mehr als fraglich. Bidens Kampfansage klingt angesichts seiner offensichtlichen Schwächen eher wie verzweifelte Durchhalteparolen.“
Sebastian Thormann: „Der politisch-mediale Sturm, den US-Präsident Joe Bidens desaströse Debatten-Performance losgetreten hat, nimmt kein Ende: Galt es zuvor als eine Art rechte Verschwörungstheorie, Bidens mentalen Zustand zu thematisieren, scheinen jetzt alle Dämme gebrochen zu sein. Der Präsident bekommt heftigen Gegenwind – selbst aus Ecken, die ihm sonst wohlgesonnen sind.
Vier große Zeitungen des Landes haben ihn inzwischen offen zum Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft aufgefordert: neben der New York Times auch das Wall Street Journal, der Chicago Tribune und die im südlichen Swing State Georgia einflussreiche Atlanta Journal-Constitution.
Wie sehr seine Kampagne inzwischen parteiintern in die Defensive geraten ist, zeigt auch eine Telefonkonferenz mit Großspendern, über die NBC berichtete. Dort sprach Bidens Kampagnen-Chefin, Julie Chávez Rodríguez, auch ein Szenario durch, in dem Biden seine Kandidatur aufgeben würde. Dies würde bedeuten, dass die hunderten Millionen an bisherigen Spendengeldern aus rechtlichen Gründen nur Vizepräsidentin Kamala Harris zur Verfügung stehen würden, wenn sie Biden ersetzt und keinem anderen Demokraten.
Allein das, so Rodríguez, mache ein Auswechseln des Kandidaten der Demokraten praktisch unmöglich – ganz davon abgesehen, dass Biden und sein Team weiter vehement dagegen seien. Bei Bidens wichtigsten finanziellen Unterstützern kam all das nicht gerade gut an, so NBC: „Viele Teilnehmer [der Telefonkonferenz] haben Angst“, hieß es von einem der Beteiligten. „Es gab einige harte Kommentare von den Teilnehmern des Telefonats. Einige waren verärgert, dass sie nur die Talking Points der Kampagne hören.“ Es sei sogar so weit gekommen, dass einige der Großspender ihr Geld zurückverlangt hätten.
Joe Biden zog sich derweil am Sonntag auf den präsidialen Feriensitz Camp David zurück, um mit seiner Familie die Zukunft seiner Kampagne zu besprechen. Laut Politico drängten ihn seine Frau Jill und sein Problem-Sohn Hunter dort weiterzumachen und die Kampagne fortzusetzen. Sie sehen die Schuld für die TV-Katastrophe bei anderen: Drei ranghohe Berater – Anita Dunn, Bob Bauer und Ex-Stabschef Ron Klain – hätten ihn schlecht vorbereitet. Die CNN-Moderatoren Jake Tapper und Dana Bash hätten Trump nicht genug entgegengehalten, das Make-Up-Team des Senders, hätte ihn schlecht aussehen lassen …
Die Krise in seiner Wahlkampagne geht damit jedenfalls weiter – und auch wenn man öffentlich alle Überlegungen zum Rückzug aus dem Rennen dementiert, ist längst klar, dass dies intern hitzig diskutiert wird. Auch wenn die Alternativen zu ihm aus verschiedenen Gründen, finanziell oder politisch (im Falle Harris), ebenfalls große Probleme mit sich bringen.“
Mediale Lügen
Boris Reitschuster: „„Es war eine der schwärzesten Stunden in der Geschichte der USA. Die ganze Welt konnte live sehen, dass der US- Präsident eine Marionette ist, unfähig zu stehen, geschweige denn zu entscheiden“, schrieb mir ein ausländischer Freund, der seit langem der Meinung ist, dass im Hintergrund Ex-Präsident Barack Obama und sein Team die Strippen ziehen.
Biden, der formell mächtigste Mann der Welt, der den Atomkoffer kontrolliert, wirkte so, dass man Angst hätte, ihm eine Streichholzschachtel anzuvertrauen. Geschweige denn, ihn alleine über eine Straße gehen zu lassen. Der 81-Jährige verhaspelte sich immer wieder, verlor den roten Faden, wirkte regelrecht desorientiert. Die Anzeichen von Demenz waren nicht zu übersehen. Die „woken“ US-Medien versuchten, Ausschnitte so zusammenzuschneiden, dass der Verfall Bidens nicht allzu offensichtlich wurde. Doch auch diese Beschönigung konnte den desaströsen Gesamteindruck nicht verschleiern.
„Bloßgestellt: Joe Biden von CNN aller Welt als dementes Wrack vorgeführt“, titelt das Portal „Sciencefiles“ sehr treffend …
„Es war ein Desaster für Joe Biden“, schreibt selbst Ulf Poschardt in der stets sehr amerikafreundlichen „Welt“. Das Blatt ist damit eine Ausnahme. Denn die meisten der großen deutschen Medien, die seit vielen Jahren unter Trump-Hysterie leiden, spielen das Debakel herunter oder bringen es allenfalls im Kleingedruckten unter „ferner liefen“.
Besonders erschreckend: Der Zerfall von Biden ist seit Jahren wahrnehmbar. Ich habe hier auf meiner Seite regelmäßig über seine unglaublichen Aussetzer berichtet. Doch die woke US-Presse übte sich ebenso in Verdrängung wie die rot-grünen deutschen Medien.
„Biden und Trump liefern sich scharfes Wortgefecht“ – so lautet die Schlagzeile der Tagesschau. So blind sind nicht mal die linken US-Medien. „In den sehr Demokraten-nahen Medien wie etwa ‚New York Times‘, MSNBC, ‚Washington Post‘ oder CNN fallen die Kommentatoren aus allen Wolken – und man fragt sich, ob sie sich in den vergangenen Wochen und Monaten in einer Art rosafarbener Verklärungswolke bewegt haben. Sie haben nicht gesehen, wie gebrechlich und fragil der mächtigste Mann der Welt geworden ist“, schreibt Poschardt.
Zutreffender wäre: Sie haben es nicht sehen wollen und verdrängt. „Die Medien waren zu oft blind in der Verklärung von Biden – und blind vor Wut, was Trump betrifft. Das rächt sich jetzt“, diagnostiziert der „Welt“-Kollege zutreffend.
Die große Frage ist: Werden die Demokraten jetzt, auf den letzten Metern, noch einmal das Pferd wechseln?
Besonders dramatisch für Deutschland: Die hierzulande bestimmenden politischen Kräfte haben ganz auf Bidens Demokraten gesetzt. Wenn Trump, wie es sich jetzt abzeichnet, das Rennen macht, fehlt ihnen der Draht zu ihm und seinem Team ebenso wie ein Plan B. Jahrelang haben sie dem Republikaner nicht nur die kalte Schulter gezeigt, sondern bei jeder Gelegenheit versucht, ihn zu demütigen. Trump ist dafür bekannt, für solche Demütigungen ein langes Gedächtnis zu haben.“
https://reitschuster.de/post/biden-blamiert-sich-in-debatte-mit-trump-bis-auf-die-knochen/
https://www.youtube.com/watch?v=ycVjBXLB-Wk
https://www.youtube.com/watch?v=JtJF5IGBBas
Branko Marcetic: „Seit Monaten müssen Biden, seine Partei und seine Berater auf die wachsende Sorge der Öffentlichkeit über den Gesundheitszustand des Präsidenten reagieren. Es gab mehrere Interviews und Auftritte, in denen er abschweifte, Dinge durcheinanderbrachte und seine Aussagen inkohärent wurden. Hinzu kommt seine auffällige Abwesenheit bei nicht-gescripteten Medienauftritten. Aus der Partei heißt es dazu meist, die allgemeine Öffentlichkeit sehe nicht die volle Wahrheit. Viele Videos seien gefälscht, manipuliert oder aus dem Zusammenhang gerissen. Hinter verschlossenen Türen trete Biden hingegen scharfsinnig, brillant und prägnant auf.
»Ich habe viel Zeit mit Joe Biden verbracht«, betonte Joe Scarborough von MSNBC noch vor drei Monaten. »Ich habe ihn unterschätzt, als ich sagte, er sei scharfsinnig. Denn er ist weit mehr als scharfsinnig. Ich denke sogar, dass er intellektuell und analytisch heute besser ist als je zuvor.«
Die amerikanische Öffentlichkeit hatte in der vergangenen Woche die Chance, sich selbst davon zu überzeugen. Das Ergebnis ist, dass aus einer lange schwelenden Sorge ein Flächenbrand geworden ist …
Dies ist nicht einmal eine annähernd vollständige Liste der Dinge, die am Donnerstag für Biden schief gelaufen sind. Was auch immer man vom Präsidenten hält: es war anstrengend und schmerzhaft, ihm zuzusehen. Es hat wenig Sinn, alle seine schlechtesten Momente vom Donnerstagabend noch einmal Revue passieren zu lassen. Der Versuch des Wahlkampfteams, Bidens desaströses Auftreten auf eine Erkältung zu schieben, wird niemanden überzeugen, vor allem nicht, da die Reporterin Nancy Cordes gegenüber CBS erklärte, ihre erste Nachfrage zu Bidens Performance sei zunächst mit einer Dreiviertelstunde »Funkstille« beantwortet worden, bevor das Weiße Haus und das Wahlkampfteam der Demokraten sie zeitgleich mit der Erkältung-Ausrede abspeisten.
Viel bedeutender ist, dass die katastrophale Leistung offenbar das inoffizielle Tabu unter liberalen Kommentatoren und loyalen Apparatschiks der Partei gebrochen hat, Bidens Schwächen öffentlich einzugestehen. Die Einschätzung seitens der Medien war vernichtend. »Es gibt eine tiefe, weit verbreitete und sehr dynamische Panik in der Demokratischen Partei«, meinte beispielsweise John King von CNN. »Diese begann schon Minuten nach der Debatte einzusetzen und hält bis jetzt an. [Diese Panik] betrifft die Parteistrategie, sie findet sich bei gewählten Funktionären und bei den Geldgebern.«
Der ehemalige Redenschreiber und Berater von Barack Obama, Ben Rhodes, schrieb auf X, ehemals Twitter: »Den Leuten weismachen zu wollen, dass sie nicht gesehen hätten, was sie offensichtlich gesehen haben, ist nicht der richtige Weg, darauf zu reagieren.«
»Das größte Problem bei dieser Wahl sind die Bedenken der Wähler [...] wegen seines Alters. Und die wurden heute Abend noch verstärkt«, so der ehemalige Obama-Wahlkampfleiter David Plouffe. Biden und Trump schienen »vom gefühlten Alter her etwa dreißig Jahre auseinander zu liegen«.
Chuck Todd von NBC fügte hinzu: »Letztendlich sieht Joe Biden genauso aus wie die Karikatur, die die konservativen Medien von ihm gemalt haben [...] Es gab heute Abend keine [online geposteten] Clips, richtig? Das war echt – ihr habt es mit euren eigenen Augen gesehen.«
»Er konnte es einfach nicht besser«, fasste Chris Wallace auf CNN zusammen. Er erinnerte an die sechs Tage Vorbereitung auf die Debatte, die dann in diesem Auftritt Bidens mündeten: »Davon kann man sich nicht wieder erholen.«
Joy Reid von MSNBC räumte ein, Bidens Partei glaube »nach heute Abend nicht mehr« daran, dass er Trump schlagen kann. Ein demokratischer Kongressabgeordneter, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen auf dem Capitol Hill das TV-Event verfolgte, erzählte gegenüber CNN, Bidens verworrene Antwort zur Staatsverschuldung habe für betretenes Schweigen im Saal gesorgt und in ihm »die Lust geschürt, von einer Brücke zu springen«. Ein CNN-Kommentator sagte, er erhalte SMS von »führenden Demokraten in den ganzen Vereinigten Staaten«, die sich Sorgen machten, man werde die Wahl wegen des amtierenden Präsidenten verlieren …
Um es klar zu sagen: Die Demokraten und die Meinungsmacher haben nicht wegen einer einzigen schlechten Leistung im TV-Duell mit dem Präsidenten gebrochen. Sie debattieren schon seit Jahren das, was wir am Donnerstagabend beobachten konnten, und machten sich stets Sorgen – nur haben sie das bisher hinter verschlossenen Türen getan, ohne dem Rest der amerikanischen Bevölkerung zu sagen, was sie beobachten und wissen. Wenn Bidens Probleme dann öffentlich angesprochen wurden, hatten sie schnell die Reihen geschlossen und abgewiegelt. Seit vergangener Woche ist es für sie aber unmöglich, sich weiterhin zu verstellen und die Realität zu leugnen.“
https://www.jacobin.de/artikel/us-demokraten-joe-biden-donald-trump-tv-duell-debatte
Von langer Hand geplant
Boris Reitschuster: „Wir leben in Zeiten, in denen die Halbwertszeit von Verschwörungstheorien oft kürzer ist als die Abstände zwischen zwei Versprechern und Aussetzern von US-Präsident Joe Biden.
Der 81-Jährige redete sich in der TV-Debatte mit seinem Herausforderer und Vorgänger Donald Trump in der Nacht auf Freitag regelrecht um Kopf und Kragen.
Biden wirkte wie ein Tattergreis, der nicht mehr ganz Herr seiner Sinne ist und gegen die Demenz ankämpfte.
Selbst im eigenen Lager herrschte nach dem Auftritt Bidens helle Aufregung.
Und sofort wurden Vermutungen der Art laut, die heute schnell als Verschwörungstheorie diffamiert werden – aber deswegen noch lange keine sein müssen.
Die große Frage: Warum haben die Demokraten diesmal auf ein TV-Duell so lange vor der Wahl gedrängt? Dass die erste Debatte noch vor dem Nominierungsparteitag stattfindet, ist absolut ungewöhnlich.
Hätte die Entlarvung danach stattgefunden, wäre Bidens katastrophaler Zustand erst später für eine breite Öffentlichkeit sichtbar geworden, hätten die Demokraten ihn nicht mehr gegen einen anderen Kandidaten auswechseln können.
Daher wird nun im Internet viel spekuliert, die eigene Partei habe den offenbar verwirrten alten Mann, den Kritiker seit langem für eine Marionette von Ex-Präsident Barack Obama halten, absichtlich ins offene Messer der TV-Debatte laufen lassen – um dann noch schnell das Pferd zu wechseln im Präsidentschaftsrennen.
Diese Spekulationen haben nun zusätzliche Nahrung erhalten durch einen Leitartikel in der „New York Times“, dem Zentralorgan der Linken und „Woken“ in den USA. In dem Beitrag des zweifachen Pulitzer-Preisträgers Nicholas Kristof wird Biden zum Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen aufgefordert.
So weit, so gut. Doch es gibt Indizien, die darauf hindeuten, dass der Leitartikel mit dem Titel „Präsident Biden, ich habe genug gesehen“ offenbar schon vorgefertigt war, bevor die Debatte startete: „Die URL“, also die Internet-Adresse, „weist darauf hin, dass er zumindest teilweise vorgefertigt und am 25. Juni hochgeladen wurde“, schreibt das Portal SCNR.
SCNR hat Autor Kristof kontaktiert und ihn gefragt, ob er den Artikel vor der Debatte geschrieben hat. Bislang erhielt es keine Antwort.
Weiter heißt es in dem Artikel dort: „Dass die Graue Lady“ – wie die New York Times genannt wird – „einen Artikel fertig hat, in dem sie den Rücktritt des Präsidenten fordert, könnte Theorien Glaubwürdigkeit verleihen, dass es konzertierte Bemühungen gibt, Biden als Kandidaten zu ersetzen.“
Der Artikel Kristofs begann mit den Worten: „Präsident Biden ist ein guter Mann, der eine lange Karriere im öffentlichen Dienst mit einer erfolgreichen Amtszeit als Präsident krönte. Aber ich hoffe, dass er seine Leistung bei der Debatte am Donnerstagabend noch einmal Revue passieren lässt und aus dem Rennen aussteigt, sodass die Wahl eines demokratischen Kandidaten auf den Parteitag im August verschoben wird.“
Kristof fuhr fort: „Nach der Debatte ist es schwer, das Gefühl zu vermeiden, dass Bidens Verbleib im Rennen die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Trump im Januar ins Weiße Haus einzieht.“
Der Autor räumte ein, es möge unfair sein, so etwas zu sagen – doch Bidens Alter und sein Verhalten würden sein hohes Alter in den Vordergrund stellen und Wähler abschrecken.
„Biden kann dies lösen, indem er aus dem Rennen aussteigt“, schrieb Kristof. „Es bleibt keine Zeit, neue Vorwahlen abzuhalten, aber er könnte die Wahl eines Nachfolgers auf den Parteitag der Demokraten in Chicago verschieben. Die Demokratische Partei hat einige prominente Persönlichkeiten, die meiner Meinung nach in einer guten Position wären, um Trump im November zu besiegen, darunter Gouverneurin Gretchen Whitmer aus Michigan, Senator Sherrod Brown aus Ohio und Gina Raimondo, die Handelsministerin. Und es gibt noch viele andere.“
Der Artikel endete mit den Worten: „Mein Telefon ist vollgestopft mit Textnachrichten von Leuten, die, wie einer es ausdrückte, sagten: ‚Lieber Gott. Was sollen wir tun?‘ Ein anderer, ebenfalls ein Fan von Biden, schrieb: ‚Wir müssen unbedingt die Pferde wechseln.‘ Aber die Demokraten haben gezögert, dies laut auszusprechen und Biden zu untergraben. Also wird es an Joe und Jill Biden liegen, diese Entscheidung selbst zu treffen.“
Es werde „eine schmerzhafte Entscheidung“ sein, so der Autor an Biden gerichtet: „Aber, Herr Präsident, eine Möglichkeit, Ihrem Land im Jahr 2024 zu dienen, besteht darin, Ihren Rücktritt anzukündigen und die Delegierten aufzufordern, Sie zu ersetzen, denn das ist der sicherste Weg für unsere Nation.““
Das Ende
Joe Biden wird gezwungen, seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur, vielleicht auch auf den Rest seiner Präsidentschaft, bekannt zu geben.
Der politisch-mediale Komplex hat bislang nicht die Frage gestellt und wird sie auch nicht stellen, wer die letzten zumindest 2 Jahre die Geschäfte des Präsidenten geführt hat.
Dass Joe Biden seit Längerem geistig nicht mehr voll zurechnungsfähig ist, wissen zumindest diejenigen, die mit ihm näher zu tun haben.
Das wirft kein gutes Licht auf den Staat und ein merkwürdiges Licht auf die Demokratische Partei, die innerparteiliche Vorwahlen verhindert hat. Interne Diskussionen und Streitereien konnten so vermieden werden und der neue Kandidat wird von den Partei-Oberen untereinander ausgekungelt.
Sollte Joe Biden weiter Präsident bleiben und Vize-Präsidentin Kamala Harris Präsidentschafts-Kandidatin der Demokraten werden, wäre es denkbar, dass er freiwillig oder unfreiwillig den Weg freimacht, damit Kamala Harris als amtierende Präsidentin in die Wahlen gehen kann.
Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm
Das Böse verlachen
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