Auferstanden von den Toten

Der russische, aber Russland-kritische Journalist Arkadi Babtschenko wird in Kiew erschossen.

Ohne den geringsten Beweis gibt der westliche politisch-mediale Komplex der russischen Regierung die Schuld.

Dumm nur, dass Arkadi Babtschenko einen Tag nach seinem inszenierten Tod vom ukrainischen Geheimdienst äußerst lebendig vorgeführt wird.

 

Arkadi Babtschenko: sich selbst hassender Russe

 

Die Sorte von Mensch, die wohl am häufigsten für Geheimdienste oder als V-Menschen für die Polizei tätig sind, sind gescheiterte Existenzen auf der Suche nach sich selbst, die dringend Geld brauchen.

Olga Katsaros: „Was die Gleichgeschalteten verschwiegen haben, dass Babtschenko auch Poroschenko-kritisch ist. Schön nachzulesen auf seinem Blog und dass seine Freunde beim Rechten Sektor zu finden sind …

Babtschenko floh. Mit der Legende, er sei vom FSB bedroht, landete er zuerst in Tschechien. Doch irgendwie klappte es dort mit dem Geldverdienen nicht. Die Legende allein reichte nicht. Dann ging er nach Israel. Auch dort kam er nicht in den Genuss eines russischen Oppositionellen, der allein dafür von Israel bezahlt werden musste. Sein letztes mögliches Ziel wurde die Ukraine, denn dort konnte er ohne Sprachbarrieren mit Russophobie endlich Kohle machen. Zwar nicht besonders viel, doch besser als gar nichts. Er war bereits vorher in der Ukraine, bevor er aus Russland floh …

Babtschenko nennt Russen „das Volk mit Chromosomen-Anomalie“; die Staatschefs der Russen können Affen sein, auch dann bleiben Russen patriotisch.

Kein Wort in seinem Blog über Jelzin und Gorbatschow und dass Russen den Verrat von Gorbatschow und die Zeiten unter Jelzin nie vergessen werden.

Babtschenko verhöhnt das Alexander-Ensemble, das beim Absturz der Maschine, die nach Syrien flog, ums Leben gekommen ist. Es ist schwer, das zu übersetzen. Dieser Blog-Beitrag ist, wie die meisten, vom Russenhass zerfressen.

Babtschenko träumt davon, in einem Abrams-Panzer sitzend, Moskau zu erobern. Vorher wünscht er sich in einem Blog-Beitrag, dass Russland in 10 Teile zerfällt und alle diese 10 Teile sich blutig bekriegen und dass Russen so arm werden, dass sie Hundefleisch mit der Beilage aus Gras von der Wiese fressen. Und dann kommt er mit einem Abrams-Panzer, alle Russen würden ihn mit Blumen begrüßen. Und er würde seinen US-Gürtel von der Hose abmachen und die Russen sollen ihre Hosen runterlassen und er würde sie alle verprügeln und sie danach fragen: „Wem gehört die Krim?“"

https://propagandaschau.wordpress.com/2018/06/02/hintergruende-zur-babtschenko-farce-die-man-in-ard-und-zdf-sicher-nicht-erfahren-wird/

Philipp Laiko: „Im Dezember 2016 hatte die Reaktion Babtschenkos auf die Tu-154-Katastrophe in Sotschi für großes Aufsehen gesorgt. Damals kamen alle Insassen ums Leben – Besatzungsmitglieder, Mitglieder des Alexandrow-Ensembles, Journalisten. Das Flugzeug war auf dem Weg zum russischen Stützpunkt Hmeimim in Syrien abgestürzt.

Ich habe weder Mitleid noch Erbarmen. Ich drücke den Verwandten und Angehörigen nicht mein Beileid aus … Ich habe nur ein Gefühl – scheiß drauf“, schrieb Babtschenko.

Später änderte er sein Posting. Er fügte hinzu, dass Beileidsworte an Angehörige russischer Verunglückter in der Ukraine nicht verstanden würden. Die Drohungen, die er bei seiner Abreise erwähnte, stammen offenbar aus dieser Zeit.“

https://de.sputniknews.com/kommentare/20180530320946509-putin-mord-babtschenko-mord-reaktion/

Rainer Rupp: „Auf seiner Facebook-Seite hat Babtschenko etliche bemerkenswerte Posts zur Völkerverständigung hinterlassen, die ihn offensichtlich zum Liebling der westlichen Qualitätsmedien gemacht haben; z. B. "möchte (Babtschenko) nach wie vor eines Tages auf Putins Grab tanzen und ein Selfie mit einem amerikanischen Abrahams-Panzer auf Moskaus Prachtstraße Twerskaja machen." Oder Ende März dieses Jahres nach dem Großbrand in der russischen Stadt Kemerowo postete der "Journalist" Babtschenko: "Russen, bei euch soll es jeden Tag und in jeder Stadt brennen!" 37 Menschen, darunter auch viele Kinder, waren bei dem Brand in einem Einkaufszentrum der sibirischen Stadt Kemerowo ums Leben gekommen. Viele stürzten sich offenbar aus den Fenstern.

Diese Äußerungen dürften ziemlich genau das charakterliche Profil dieses "Ausnahmejournalisten" Babtschenko widerspiegeln. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen scheint, Opfer von Tragödien zu verhöhnen, zu sein. Kein Wunder also, dass gegen ihn im Internet viele Drohungen kursieren. Aber dass sich russische Geheimdienste mit einem solch durchgeknallten Russenhasser beschäftigen, kann ziemlich sicher ausgeschlossen werden. Nur westliche Medien und Politiker stellen sich mit dem Psychopathen Babtschenko und seinen ukrainischen Helfern auf dieselbe Stufe und bezeichnen ihn als "Journalisten", der er ganz bestimmt nicht ist.

Aber mit dem Attribut "Putin-Kritiker" lässt sich Babtschenko von den Meinungsmultiplikatoren der westlichen Unwertegesellschaft hervorragend vermarkten. Mit der Verleihung des neuen Dissidententitels "Putin-Kritiker" wird jeder noch so unbedeutende und / oder gefühlskalte Hetzer in den Augen der westlichen Öffentlichkeit "geadelt" und als Vertreter des wahren Willens der russischen Volkes präsentiert. "Putin-Kritiker", egal wie skurril oder abscheulich (man denke nur an Pussy Riot) sie sind, sind die von unseren Qualitätsjournalisten viel gesuchte wichtige Zutaten für die tägliche Giftmischung, mit der unsere Konzern- und Regierungsmedien ihre Hörer, Zuschauer und Leser berieseln.“

https://deutsch.rt.com/meinung/70919-babachenko-wahnsinniger-gehts-nicht-mehr/

 

Ukrainischer Geheimdienst

 

„Der vom Westen ausgehende Propagandakrieg gegen Russland, der spätestens seit 2014 wieder auf vollen Touren läuft, wird – für jedermann ersichtlich und doch in den Medien weitgehend ignoriert – maßgeblich („Russiagate“, Hacker, Skripal, …) von anglo-ameri­ka­nischen Geheimdiensten und ihren diversen Filialen in der „freien“ Welt betrieben.

So ist es alles andere als verwunderlich, dass auch die neueste „Babtschenko“-Schmierenkomödie in Kiew von einer CIA-Klitsche in Szene gesetzt wurde. Dass der ukrainische SBU Wiederholungstäter ist, zeigt ein Blick in unser Archiv.

Vor 4 Jahren präsentierte der ukrainische Geheimdienst kurz vor dem für das neue Kiewer Regime und seine westlichen Hintermänner höchst unangenehmen Referendum über die Autonomie der abtrünnigen Regionen Donezk und Luhansk ein Video über die angebliche Verhaftung dreier Wahlfälscher.

Wer sich die Bilder anschaut, wird bemerken, wie die Identität der „Verbrecher“ mit Plastiktüten und geschicktem Videoschnitt gezielt verschleiert wurde. Die Vorstellung, der mittlerweile von der CIA instruierte Geheimdienst wolle die Identität dieser „auf frischer Tat ertappten, pro-russischen Verbrecher“ schützen, ist ziemlich absurd, weshalb es kaum Zweifel geben kann, dass es sich bei den vermeintlichen „Tätern“, die dort am Boden liegen, selbst um SBU-Agenten handelt.

Die Inszenierung von den „Wahlfälschern“ reihte sich am 13.05.2014 in den tagesthemen nahtlos in einen Bericht ein, in dem es nur darum ging, das Referendum mit allen Mitteln zu diskreditieren. Selbst die gläsernen Wahlurnen wurden damals – obwohl auch in westeuropäischen Ländern Standard – von den verlogenen Propagandisten in ARD und ZDF skandalisiert.

Die SBU-Inszenierung samt gefälschter Wahlzettel diente offensichtlich dazu, das Referendum im Donbass schon im Vorfeld zu diskreditieren.

Würde es sich bei der „Verhaftung“ nicht um ein inszeniertes Schauspiel handeln, wären die Täter wohl eher genüsslich vorgeführt und später in einem Prozess medienwirksam abgeurteilt wurden. Tatsächlich aber hat man nach diesem Tag nie mehr etwas von diesem „Fall“ gehört oder gesehen – und auch das ist ein Merkmal der antirussischen Kampagne und dürfte im Fall Babtschenko ähnlich laufen.

Das Originalvideo wurde einen Tag vor dem Referendum auf YouTube eingestellt.

Wären russische Medien etwas mehr auf Zack, dann hätten sie längst recherchiert, was denn mit den angeblichen „Wahlfälschern“ geschehen ist. Dass man Prozessakten oder -beteiligte findet, ist im Falle einer SBU-Inszenierung ausgeschlossen.“

https://propagandaschau.wordpress.com/2018/06/01/fall-babtschenko-der-ukrainische-geheimdienst-sbu-ist-wiederholungstaeter/

Rainer Rupp: „Von den beiden angeblich vom Kreml - wenn nicht gar von Putin persönlich - beauftragten "Killern" in dem gefakten Mord an dem angeblichen "Journalisten" Babtschenko hat als Fakt zumindest einer für den ukrainischen Geheimdienst gearbeitet. Nach anfänglichem Leugnen hat die ukrainische Spionageabwehr dies für einen der Festgenommenen, angeblichen "Attentäter" bereits eingeräumt.

Jedoch ist kaum zu erwarten, dass diese Umstände bei den tollwütigen Russenhassern in unseren deutschen Qualitätsmedien ernsthafte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der offiziellen Geschichte der ukrainischen Regierung wecken werden. Zu gierig hatten sie sich auf die gefakte "Ermordung" Babtschenkos gestürzt, um weitere Kübel mit ihrem üblichen Dreck über den russischen Präsidenten und seinem "Schreckensregime" auszuschütten. Jetzt Zweifel am ukrainischen Narrativ zu zeigen, käme nämlich dem Eingeständnis ihrer eigenen Unfähigkeit gleich …

Selbst das Szenario eines Hollywood B- oder C-Spionagefilms ist logischer durchdacht als diese Räubergeschichte. Aber es wird noch besser, denn inzwischen hat sich herausgestellt, dass der festgenommene angebliche Auftragskiller Oleksiy Tsimbalyuk ein ausgesprochener Russenhasser ist, der für die ukrainische Spionageabwehr gearbeitet hat, was die Ukraine zunächst geleugnet, später aber unter der Last der Beweise eingestanden hat.  Auch der Mann, der den angeblichen Auftragsmord an Tsimbalyuk vermittelt haben soll, Boris L. German, 50 Jahre alt, behauptet, er arbeite für die ukrainische Spionageabwehr, was die Behörden bisher noch leugnen.

Man kann der New York Times viel vorwerfen, aber ganz bestimmt nicht, dass sie zugunsten Russlands Partei ergreifen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Aber die Babtschenko-Geschichte ist selbst für das Flaggschiff der Anti-Russland-Propaganda der US-amerikanischen Medien zu offensichtlich unglaubwürdig. U. a. berichtet das Blatt am Samstag, dass der angeblich angeheuerte "Killer" Tsimbalyuk ein Russland hassender, ehemaliger ukrainischer Priester ist, der im Januar 2017 in einer zehnminütigen Dokumentation auftritt, in der er die Ermordung von Mitgliedern der von Russland unterstützten Milizen in der Ostukraine als "Akt der Gnade" bezeichnet. Facebook-Bilder zeigen auch Tsimbalyuk in Uniform der faschistischen Gruppierung "Rechter Sektor". Warum ausgerechnet ein solcher Russenhasser wie Tsimbalyuk einen Mordauftrag gegen einen Putin-Kritiker entgegennehmen soll, scheint auch der New York Times (NYT) als sehr weit hergeholt. Sie schreibt:

„Angesichts einer solch starken und öffentlich erklärten Feindschaft gegenüber Russland ist es zumindest merkwürdig zu sagen, dass ausgerechnet Herr Tsimbalyuk ausgewählt werden würde, um einen Auftragsmord gegen einen prominenten Kremlkritiker durchzuführen."“

https://deutsch.rt.com/meinung/70919-babachenko-wahnsinniger-gehts-nicht-mehr/

Pierre Lévy: „Ein Detail wurde jedoch kaum kommentiert: Die inneren Sicherheitskräfte der Ukraine "genießen" die Unterstützung und Ausbildung durch eine permanente Mission, die von der Europäischen Union nach Kiew geschickt wurde und EUAM Ukraine genannt wird. Sie "berät" insbesondere den SBU.

Also dürfte es zwei Möglichkeiten geben: Entweder haben sich die mittelmäßig begabten ukrainischen Gauner der (doch recht engen) Kontrolle ihrer Mentoren aus der EU entzogen, oder letztere waren eingeweiht und haben sie machen lassen (oder sogar ein bisschen geholfen). Auf jeden Fall muss die Kiewer Spionageabwehr ihre Trophäe mit den Paten aus Brüssel teilen.

Wohl zum großen Leidwesen von Donald Tusk, dem Präsidenten des Europarates. Als dieser Regierungschef in Polen war, zählte er nämlich zu den treuesten Unterstützern Kiews. Nach diesem Eklat muss Herr Tusk nun wahrscheinlich den bitteren Ausspruch wiederholen, den er kürzlich auf Donald Trump gemünzt von sich gab: "Wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde mehr."“

https://deutsch.rt.com/meinung/70835-inszenierter-mord-in-kiew-rolle-eu-ausbildung-geheimdienst-ukraine-sbu/

 

Medien in der Ukraine

 

Wolfgang Bittner: „Kennen Sie die Namen Oles Busina oder Pawel Scheremet? Wahrscheinlich nicht, obgleich die beiden Journalisten spektakulär in Kiew ermordet wurden – Ersterer durch einen Schuss aus einem fahrenden Wagen, Letzterer durch eine Autobombe. Doch anders als das inszenierte „Mordopfer“ Arkadi Babtschenko waren Busina und Schermet nicht anti-russisch, sondern berichteten auch kritisch über die ukrainische Regierung. In unseren Medien langt dies dann nur für eine Kurzmeldung im hinteren Teil …

Ohnehin fehlt es an einer Aufklärung über die prekäre Situation der ukrainischen Bevölkerung, die tatsächlichen maroden Verhältnisse in der Kiewer Ukraine und die verbrecherische Politik des Kriegsherrn Poroschenko mit seinen Kumpanen. Fragwürdige oder falsche Erklärungen des Kiewer Regimes werden seit dem Staatsstreich von westlichen Medien unbeanstandet übernommen und über Geschehnisse, die nicht ins Bild passen, wird nicht oder unzureichend berichtet.

So gab es nur kurze Meldungen über die Morde an den regierungskritischen ukrainischen Journalisten Oles Busina und Pawel Scheremet. Keine Proteste der Bundesregierung, Steinmeiers, der EU oder des Europarats. Keine Forderungen nach unverzüglicher Aufklärung. Zur „Liquidierung“ Businas am 16. April 2015 bekannte sich eine „Ukrainische Aufstandsarmee“; verdächtigte Rechtsradikale wurden nach kurzer Inhaftierung wieder freigelassen. Der am 20. Juli 2016 durch eine Autobombe getötete Scheremet hatte kurz vor seiner Ermordung veröffentlicht, dass rechte Freiwilligenbataillone Gerichtsverhandlungen gegen korrupte Geschäftsleute verhinderten.

Dass der in ukrainischer und russischer Sprache sendende Fernsehkanal „Inter“ am 4. September 2016 mit Molotow-Cocktails in Brand gesetzt wurde, weil er unter anderem Programme mit russischen Schlagerstars gebracht hatte, war nicht der Rede wert, obwohl die Mitarbeiter nur knapp mit dem Leben davonkamen; niemand wurde zur Rechenschaft gezogen. Ebenso wenig wurden die Morde auf dem Maidan und in Odessa aufgeklärt. Von wem auch? In den Führungspositionen von Polizei, Geheimdienst und Innenministerium sitzen Nationalisten und Mörder.

Nur beiläufig erfuhr die Öffentlichkeit von einer Serie mysteriöser Todesfälle ukrainischer Oppositioneller. Mindestens sieben der Opfer – ehemalige hohe Amtsträger, Funktionäre und Politiker – waren Mitglieder der „Partei der Regionen“, der auch der gestürzte Ministerpräsident Janukowitsch angehörte. Mehrere von ihnen haben angeblich Selbstmord begangen, so der ehemalige Vorsitzende des Regionalrates in Kharkow, Nicholai Sergienko; der ehemalige Bürgermeister von Melitopol, Sergei Walter; der Polizeichef von Melitopol, Sergey Bordyuga und der ehemalige Abgeordnete Stanislaw Melnik. Der frühere Parlamentsabgeordnete Oleg Kalaschnikow wurde in seinem Kiewer Haus mit Schusswunden tot aufgefunden; der ehemalige Leiter des staatlichen Grundstücksfonds, Michael Chechetow, stürzte am 27. Februar 2015 aus einem Fenster seiner Wohnung; am 12. März wurde der ehemalige Gouverneur von Zaporozhzhye, Alexander Peklushenko, mit einem Genickschuss tot aufgefunden. Obwohl es keine Abschiedsbriefe gab und die Umstände auf Mord schließen ließen, war die offizielle Version des ukrainischen Innenministeriums bei Chechetow und der Kriminalpolizei bei Peklushenko „Selbstmord“.

Skandale, Korruption, Provokationen und Verbrechen. Die Kiewer Ukraine wird offensichtlich unter Protektion der USA von einer Ansammlung von korrupten Politikern, verbrecherischen Nationalisten und Mördern beherrscht. Dennoch investieren EU und IWF weiterhin Milliarden in diesen maroden Staat, in dem sich unter den gegebenen Umständen nichts ändern wird. Die bodenlose Niederträchtigkeit der Inszenierung eines Journalistenmords, der sofort Russland angelastet wurde, ist nur eine von vielen Ungeheuerlichkeiten, mit denen in letzter Zeit Politik gemacht wurde. Sie wird bald von anderen Hetz- und Wahnsinnsattacken gegen Russland überdeckt werden. Zwar sind die europäischen Politiker und Medien etwas vorsichtiger geworden, nachdem sich das Verhältnis zu den USA abgekühlt hat. Aber der böse Feind steht nach wie vor im Osten, weswegen die Sanktionen beibehalten werden und auch die Bundeswehr massiv aufgerüstet wird. Das verlangen die Freunde in der Ukraine und jenseits des Atlantiks von der Berliner Regierung.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=44213

Malte Daniljuk: „Einklagbare Menschenrechte existieren nicht, vielerorts üben rechtsradikale Milizen eine Gewaltherrschaft aus, aus dem Sozialstaat wird Kleinholz gemacht, das Sagen haben der IWF und die internationalen Geldgeber, die mit vielen Milliarden das Überleben der Poroschenko-Regierung sichern. Gegenüber Telepolis beschreibt die ukrainische Journalistin und Politologin Olga Semchenko die Situation mit sachlichen Worten:

Seit 2014 stehen so gut wie alle unabhängigen Medien in der Ukraine, die eine alternative Sichtweise auf das Geschehen im eigenen Land anbieten, unter Druck. Für diese verwendet die Regierung in der Regel einen "Dreierschlag": Sie initiiert Durchsuchungen und eröffnet Strafverfahren gegen Journalisten, es kommt zu Angriffen regierungsloyaler rechtsextremer Organisationen und schließlich entscheidet die Rundfunkaufsicht in Form des "Nationalen Rates für Fernsehen und Rundfunk", Geldstrafen oder sogar den Lizenzentzug zu verhängen, wie dies im Fall des Rundfunks Westi Ukraina geschehen ist.

Olga Semchenko leitet als Direktorin die Media Holding Westi Ukraina, eine der letzten unabhängigen Medienanstalten. Immer wieder durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft deren Räumlichkeiten, Mitarbeiter wurden bedroht und verprügelt. Sie vergleicht die Mediensituation in der Ukraine mit einem "abgebrannten Feld". Die Reste regierungskritischer Medien würden von der Regierung als "Unkraut und etwas Überflüssiges" dargestellt. Diese Erfahrung teilen in der Ukraine viele andere.

Der Journalist und Friedensaktivist Ruslan Kotsaba berichtet, erst unter der Regierung Poroschenko hätten "reale Einschränkungen der Meinungsfreiheit" begonnen. Man könne sich nur noch im Internet Werturteile erlauben oder vollwertige journalistische Untersuchungen zur Korruption in der Staatsmacht veröffentlichen. Die Staatsmacht lasse Journalisten und Blogger demonstrativ verhaften, die Selbstzensur hat Einzug gehalten.

Die Staatsmacht schüchtert kritisch eingestellte Journalisten wie uns nicht nur mit Strafverfolgungsorganen oder Regulatoren ein, sondern hetzt auf objektiv berichtende Journalisten paramilitärisch organisierte Neonazis. Diese blockieren Fernsehsender sowie Redaktionen oppositioneller Medien und drohen uns mit körperlicher Gewalt. Ich zum Beispiel kann deswegen meinen Beruf nicht in vollem Umfang ausüben, denn ich wurde mehrmals von Rechtsextremen angegriffen.

Ruslan Kotsaba rief im Jahr 2015 auf, den Krieg in der Ostukraine zu beenden und die Mobilmachungswelle zu boykottieren. Daraufhin überzog ihn die Staatsanwaltschaft mit Prozessen wegen Hochverrat. Insgesamt verbrachte er bisher 524 Tage in ukrainischen Gefängnissen. Erst am vergangenen Montag sprach ihn ein Richter endgültig frei. Gegenüber Telepolis berichtet Kotsaba, die Regierung wolle "Loyalität und Gehorsam ausnahmslos aller ukrainischen Medien" erreichen. Leider sei sie damit erfolgreich: "Auf dem medialen Feld sind fast keine wirklich oppositionellen Medien übriggeblieben."

Das Schicksal ihrer ukrainischen Kollegen interessiert den deutschen Mainstream wenig …

Doch egal ob die ukrainische Regierung Redaktionen durchsuchen lässt, den Internet-Zugang zu Nachrichtenseiten und sozialen Medien sperren lässt oder Rechtsradikale tagelang einen Fernsehsender belagern, so geschehen erst im Dezember 2017 bei NewsOne, in Deutschland und der EU will man diese Zustände bisher nicht zur Kenntnis nehmen. Die Fraktion Die Linke hat für den 11. Juni zahlreiche Politiker, Journalisten und Bürgerrechtsaktivisten zu einer Konferenz in den Bundestag eingeladen, darunter auch Ruslan Kotsaba und Olga Semchenko.

Ihre wichtigste Forderung: "Wir wünschen uns die Gründung einer unabhängigen Kommission des EU-Parlaments für Meinungsfreiheit in der Ukraine", so Olga Semchenko. Man solle in Deutschland nicht nur die offizielle Position der ukrainischen Behörden wahrnehmen, sondern auch die Stimme von Vertretern derjenigen Medien hören, welche systematisch unter dem Druck der ukrainischen Staatsmacht stehen. Auch Ruslan Kotsaba wünscht sich von den Regierungen der EU-Staaten "ein konsequentes und uneingeschränktes Monitoring bezüglich der Meinungsfreiheit in der Ukraine". Er geht davon aus, dass die westlichen Geldgeber in der Lage wären, unabhängige Journalisten zu schützen.“

https://www.heise.de/tp/features/Medien-in-der-Ukraine-Die-Schock-Strategie-4062116.html

„Tragödie oder Farce? Die Liste aus 47 Journalisten und Bloggern, die laut ukrainischem Geheimdienst SBU von Russland ermordet werden sollen, stößt selbst bei Betroffenen auf Häme und Unglauben. Dennoch könnten die politischen Folgen weitreichend sein.

Was bleibt nach der denkwürdigen Inszenierung des ukrainischen Geheimdienstes SBU mit dem vorgetäuschten Mord am russischstämmigen Blogger und Politaktivisten Arkadi Babtschenko am 31. Mai? Nicht nur Erinnerung an eine absurde Show, die den Chef des ukrainischen Geheimdienstes Wassili Grizak und den Staatsanwalt Jurij Luzenko zu einer ausführlichen Erklärung gegenüber Vertretern der EU, des Europarates, der G7, Australiens und Norwegens hinter verschlossenen Türen veranlasste. Es bleibt eine Liste aus zunächst 30, danach 47 und seit kurzem bereits 60 (laut dem angeblichen auf Babtschenko angesetzten Auftragskiller Alexei Zimbaljuk) Journalisten und sonstigen Personen des öffentlichen Lebens, die russische Geheimdienste angeblich töten wollen.

Zum ersten Mal erwähnte Luzenko diese Liste am 31. Mai während des gemeinsamen Presseauftritts mit Arkadi Babtschenko und Wassili Grizak. Es ging zunächst um 30 Personen, "die russische Geheimdienste vernichten wollen". Am nächsten Tag verkündete er auf seinem Facebook-Account die Existenz einer erweiterten Liste von 47 Personen. Laut Angaben des ukrainischen Portals strana.ua unter Verweis auf eine Quelle des Mediums beim SBU hat der angebliche Verbindungsmann beim Mordkomplott gegen Babtschenko Boris German diese am 21. Mai seinem Kurator bei der Spionageabwehr zugespielt. Er habe die Todesliste wiederum von seinem Moskauer Bekannten Wjatcheslaw Piwowarnik, einem ehemaligen ukrainischen Staatsbürger, bekommen. Er solle im Namen einer gewissen Putin-Stiftung handeln, so German. Er habe gedacht, er beteilige sich an einer Spezialoperation, die russische Maulwürfe bei ukrainischen Geheimdiensten entlarven sollen.

Das Portal strana.ua hat die "Todesliste" am 5. Juni veröffentlicht. Die Echtheit der Liste hat der SBU nicht bestritten, denn dieser hatte daraufhin eine strafrechtliche Vorermittlung über die Veröffentlichung der Liste eingeleitet. Auf der Liste stehen u.a. die Namen der bekannten russischen Emigranten Jewgeni Kisseljow, Matwej Ganapolski und Ajder Muzhdabajew sowie viele Vertreter ukrainischer Mainstreammedien, einige weniger bekannte Blogger und bekanntere Schriftsteller wie Jurij Wynnytschuk und Jurij Andruchowytsch.

Viele dieser Menschen vertreten äußerst russlandkritische Positionen, manche wiederum schreiben kritisch über die Geschäfte des ukrainischen Präsidenten und nichts über Russland. Der ukrainische Exiljournalist Maxim Rawreba kennt viele der Personen auf der Liste persönlich. Es handele sich ausschließlich um Vertreter der prowestlichen elitären Szene, die sich seit Anfang der 1990er-Jahre über Jahrzehnte hinweg in der Ukraine durch den mühevollen Einsatz der westlichen journalistischen NGOs herausgebildet hat. Besonders prominente Journalisten haben direkte Kontakte ins US-Außenministerium oder zu regierungsnahen Gremien wie Atlantic Council und könnten Petro Poroschenko ungehindert der Korruption bezichtigen.

Jetzt werden sie vom SBU vorgeladen, und ihnen werden Personenschutz und Kontaktdaten bis hinauf zu Poroschenko angeboten. Damit könnte der ukrainische Präsident, so Rawreba in seinem Blog bei Riafan.ru, im bevorstehenden Wahljahr eine bessere Kontrolle über die journalistische Prominenz erlangen. Die Umfragewerte des amtierenden Präsidenten befinden sich bereits seit Jahren im Sinkflug und liegen zurzeit vielen Erhebungen zufolge im einstelligen Bereich.

Diese Meinung bestätigt der Chefredakteur eines ukrainischen Mediums im Gespräch mit RT, der jedoch nicht namentlich genannt werden wollte.

Auf dieser Liste gibt es Menschen, die über den Waffenmarkt und die Machenschaften im Umfeld des Präsidenten Petro Poroschenko schreiben, dagegen keinen einzigen Artikel über Russland und dessen Präsidenten. Warum sollte dann die russische Seite ihren Mord in Auftrag geben? Man hat viele Kritiker der Russischen Föderation auf die Liste gesetzt, aber nicht sie sind das Hauptziel. Ukrainische Sicherheitskräfte bekommen damit eine schöne Gelegenheit, Gespräche abzuhören und den Schriftverkehr der Journalisten mitzulesen. Es wird dann schwieriger, in dieser Situation Resonanzartikel zu schreiben.

Bislang nahmen von den 17 vorgeladenen Journalisten nur sieben den Personenschutz in Anspruch. Viele verweigern den Behördenbesuch und vermuten dahinter eine Farce. Die "Todesliste" ist in der Ukraine sogar zum Objekt von Häme und Spott geworden. So fragt sich der Jurist Andrij Portnow auf Facebook:

Wissen sie nicht, warum die Verbrecher neben dem Namen eines Journalisten noch das Geburtsjahr und den Vatersnamen geschrieben haben? (…) Damit sie vor der Tötung die Daten mit dem Pass der Opfer abgleichen können? (…) Oder weil die dummen Clowns vom SBU diese Liste selbst geschrieben haben?

Einige Frauen auf der Liste bedauern die Offenlegung ihres Alters, wie etwa die Bloggerin Aljona Jachno. Der Journalist Wjatscheslaw Tschetilo schreibt, er sei neidisch auf Putin, denn der kenne viele Personen, die er selbst nicht kenne. Die anderen fragen sich, warum der Name Babtschenko auf der Liste fehlt. Der 66-Jährige ukrainischsprachige Schriftssteller Jurij Wynnytschuk, dessen Name aufgelistet ist, kommentiert ironisch:

Warum ist von Journalisten die Rede? Darunter gibt es auch drei Schriftsteller. Also, wenn Sie mich unterwegs in der Stadt sehen, kommen Sie mir nicht zu nahe, weil die Leibwächter Ihnen die Laune schön verderben können.

Mit der Listen-Affäre haben sich die ukrainischen Behörden wieder ins Knie geschossen. Während der Coup in der Ukraine auf fehlende Akzeptanz stieß, reagiert der Westen auf die Affäre mit skeptischem Schweigen. In Russland hat man für die Aktion erwartungsgemäß nur Häme übrig. Wie der stellvertretende Dekan der Fakultät für Weltwirtschaft der Moskauer Higher School of Economics Andrej Susdalzew im RT-Gespräch sagte, erinnere diese Liste eher an einen "schlechten Witz":

Wenn man sich sogar vorstellen kann, dass es eine Verschwörung gegen 47 Menschen gibt, wie sollen sie beseitigt werden? Alle auf einmal, oder innerhalb eines Jahres? Oder zwei? Man müsste 150 Killer nach Kiew entsenden, was natürlich völliger Schwachsinn ist. Diese Liste ist in der Ukraine entstanden, und es ist eine Ehre, auf ihr zu stehen. Es ist von einem antirussischen Komplott die Rede, und dieses dient dazu, den Stellenwert bestimmter Personen und des SBU zu erhöhen. Letzterer will damit auch seine Bedeutung demonstrieren.

Ob Farce oder Witz, die Protagonisten der "Liste der 47" befürchten, dass nun tatsächlich Angriffe auf die aufgelisteten Personen möglich sind, um die "Echtheit" des Dokuments zu beweisen.

Obwohl niemand dem SBU glaubt, denke ich trotzdem darüber nach, den Job als Journalist aufzugeben. Es ist zu gefährlich geworden", sagte einer der RT-Gesprächspartner in Kiew. 

https://deutsch.rt.com/europa/71328-babtschenko-gate-wem-nuetzt-kiews-todesliste/

Nachtrag: Ulrich Heyden: „Immer dann, wenn in der Ukraine ein kritischer Journalist oder Andersdenkender von Rechtsradikalen oder Ultranationalisten überfallen oder getötet wird, wenn die Redaktionsräume kritischer Websites wie Strana.ua oder dem Internet-Portal Timer in Odessa von Geheimdienstbeamten durchsucht werden, wenn ukrainische Journalisten wegen Landesverrat verhaftet werden, wie am 15. Mai Kirill Wischinski, der Büroleiter der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti in Kiew, und vor ihm - im August 2017 - der ukrainische Journalist Wasili Murawizki , schweigen die großen deutschen Medien oder berichteten nur am Rande …

Woher das plötzliche Interesse an toten Journalisten?

Was steckte hinter dem plötzlichen Interesse deutscher Medien für tote Journalisten in der Ukraine? War es die Sorge um das Leben kritischer Journalisten? Ich glaube nicht. Der Hauptgrund war, dass man wieder Russland als angeblichen heimlichen Drahtzieher in den Fokus stellen konnte.

Diese Wertung mag einigen gewagt erscheinen. Doch wo waren die Schlagzeilen in den deutschen Medien, als im April 2015 der Russland-freundliche Journalist Oles Busina in Kiew direkt vor seinem Haus - vermutlich von Rechtsradikalen - niedergeschossen wurde? Wo waren die Schlagzeilen in Deutschland als im Juli 2016 der liberale Kiewer Journalist Pawel Scheremet mit einer Autobombe getötet wurde? Beide Morde wurden bis heute nicht aufgeklärt.

Warum berichteten die großen deutschen Medien nicht oder nur am Rande, als die kritischen ukrainischen Fernsehsender NewsOne und Inter 2016 und 2017 von ukrainischen Ultranationalisten tagelang belagert wurden. Beim Russland-freundlichen Kanal Inter fackelten die Ultranationalisten sogar einen kompletten Redaktionsraum ab. Wenn es so etwas in Russland gegeben hätte, dann hätten die deutschen Medien sicher breit berichtet.

Welche große deutsche Zeitung berichtet über den Fall Kotsaba? Keine Einzige. Welches große deutsche Medium berichtete, dass die Massaker auf dem Maidan und in Odessa 2014 immer noch nicht aufgeklärt und immer noch Niemand verurteilt wurde? Welches große deutsche Medium berichtet über meinen Film "Lauffeuer" zu den Brandangriffen auf das Gewerkschaftshaus von Odessa. Kein einziges. Es ist der einzige deutschsprachige Film, der die politischen Hintergründe des Brandanschlages ausleuchtet.

Deutschland hat etwas zu verbergen. Die deutsche Elite ist heimlich verbunden mit der Regierung in Kiew. Man will ihr nicht durch negative Berichte schaden. Anders kann ich mir dieses schon vier Jahren andauernde Schweigen nicht erklären.

Dieses Schweigen hat katastrophale Folgen für die Glaubwürdigkeit der deutschen Demokratie. Und eben dieses Schweigen ist einer Gründe, warum die Volksparteien in Deutschland massiv an Vertrauen verloren haben.

Wenn die deutschen Medien sich an journalistische Standards halten würden, dann würden sie auch die ukrainischen Regierungskritiker und kritische ukrainische Journalisten zu Wort kommen lassen. Diese berichten über die gewalttätigen Ausschreitungen rechtsradikaler und nationalistischer Kräfte, die Rentner überfallen, die das russische St. Georgs-Band tragen, sie berichten darüber wie Ultranationalisten ukrainische Gerichte besetzen, wenn ihnen Richtersprüche nicht passen, so geschehen im November 2015 in Odessa.

Die kritischen ukrainischen Journalisten berichteten auch darüber, dass das Stadtparlament in der südukrainischen Stadt Tscherkassk im Januar 2018 von Ultranationalisten der "Nationalen Bürgerwehr" besetzt wurde. Der Vorfall erinnerte mich an den Terror der SA und der NDSDAP gegen Sozialdemokraten, Kommunisten und andere Oppositionelle vor dem Machtantritt Hitlers.

Angst um den Bestand des Lügengebäudes

Als der Journalist und Putin-Kritiker Arkadi Babtschenko einen Tag nach seinem offiziell verkündeten Tod quicklebendig vor die Fernsehkameras trat, herrschte in deutschen Redaktionsstuben Panik. Vier Jahre lang hatte man treu und brav die Pressemeldungen der ukrainischen Regierung zitiert und als Meinung der Ukrainer ausgegeben. Und nun hatte die ukrainische Regierung mit einer für alle Welt durchschaubaren Provokation ihre Glaubwürdigkeit und auch die Glaubwürdigkeit ihrer Nachbeter im Westen zunichte gemacht.

Die Verzweiflung der Journalisten in den großen deutschen Medien war deutlich zu spüren. Und die Verzweiflung wurde wieder in sinnlosen Attacken gegen Russland gelenkt. Sabine Adler vom Deutschlandfunk beschuldigte die ukrainische Regierung "russischer Methoden". Wortreich warnten deutsche Kommentatoren, dass der Fake-Mord in Kiew Moskau nützt.

Das schöne Bild einer Ukraine, die sich nach einer Volksrevolution der demokratischen Staatengemeinschaft in Europa anschließt, bekommt immer mehr Risse. Was 2014 noch unmöglich war, dass der kritische ukrainische Video-Blogger Anatoli Schari in deutschen Medien ohne Schmäh erwähnt wird, zeigt dass die blinde Kiew-Hörigkeit in den deutschen Medien zu wackeln beginnt. Schari hatte aufgedeckt, dass ein Konsul im ukrainischen Konsulat in Hamburg auf seiner Facebook-Seite über lange Zeit faschistisches Gedankengut propagierte. Kiew sah sich gezwungen, den Spitzenbeamten abzuberufen.

Doch eine Kursänderung hin zu einem fairen Journalismus in Deutschland, der beide Seite in der Ukraine zu Wort kommen lässt, Machthaber und Kritiker, ist nicht in Sicht. Zuviel steht auf dem Spiel. Die Post-Maidan-Regierung in Kiew mit ihrer anti-russischen Politik ist für Deutschland nach wie vor ein Wunschpartner. Dass diese Regierung hochgradig korrupt ist, darüber wird zwar berichtet, aber wenn es darum geht, sich die gerade erst dem russischen Einflussbereich entrissene Ukraine zu sichern, will man sich mit Kleinigkeiten nicht aufhalten, so die unausgesprochene Devise der deutschen politischen Klasse.

Kultur-Vernichtung in der Ukraine

Die deutsche Elite hat aus der Ukraine einen heiligen Ort gemacht, wo es zwar Fehler gibt, das neue System aber auf dem richtigen Weg ist und nichts wirklich Demokratie-gefährdendes passiert. Dass die ukrainische Regierung russische soziale Netzwerke mit Millionen ukrainischen Nutzern abschalten lässt, Friedensmärsche von russisch-orthodoxen Gläubigen durch Kiew verbietet, russischen Sängern und Sängerinnen Auftrittsverbot erteilt, die Schriftsteller Tolstoi und Dostojewski wegen "imperialer Sichtweisen" aus den Schulen verbannt, dass nach dem neuen ukrainischen Lehrplan in Schulen ab der 4. Klasse nur noch auf Ukrainisch unterrichtet werden soll - obwohl 40 Prozent der Bevölkerung russischsprachig sind - ist für die großen deutschen Medien kein Thema.

Man muss schon die österreichische Tageszeitung "Der Standard" lesen, um eine kritische Gesamtdarstellung über das Verdrängen der russischen Sprache aus der Ukraine zu lesen.

Deutschland sieht sich gerne als Land, dass seine eigene diktatorische Vergangenheit aufgearbeitet hat und stolz ist auf seine großen kulturellen Leistungen. Das Schweigen zu der Unterdrückung der russischen Kultur in der Ukraine passt da so gar nicht ins Bild. Es weckt böse Erinnerungen an das Deutsche Reich, dass nach dem Ersten Weltkrieg schon einmal erfolglos versuchte, die Ukraine dem russischen Einflussbereich zu entreißen.

Das Verhalten Deutschlands gegenüber der Ukraine ist betrügerisch. Erst hat man der ukrainischen Bevölkerung mit einem Rieseneinsatz von Politikern und Medien Hoffnungen auf eine Verbesserung des Lebens gemacht, wenn sich die Ukraine der EU anschließt. Als sich dann nach dem Maidan zeigte, dass sich die Lebenssituation für die Menschen verschlechterte und nationalistische Horden auf den Straßen jeden Protest gewaltsam unterdrückten, haben die deutschen Medien einfach nicht darüber berichtet und so getan, als ob es das alles nicht gibt. Im Zweifel war es "die russische Propaganda". Die Aussicht auf einen baldigen EU-Beitritt, zogen führende westliche Politiker schon kurz nach dem Maidan zurück.

Antisemitismus, Roma-Verfolgung und "Rassenkunde"

Deutschland ist der mächtigste Staat in Europa. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist häufig bei Angela Merkel zu Gast. Dass die Kanzlerin die Verfolgung von Andersdenkenden in der Ukraine bei Treffen mit Poroschenko mit anspricht, darauf braucht man nicht zu hoffen. Wenn wenigsten die deutschen Medien den Bruch von Menschenrechten und die Einschüchterung von Journalisten in der Ukraine zu einem Thema machen würden, wäre das eine große Unterstützung für die Andersdenkenden in der Ukraine. Doch die Realität lehrt uns, dass wir auch darauf nicht hoffen dürfen. Die Leitlinie in den deutschen Chefredaktionen lautet anscheinend: Bedingungslose Solidarität mit der Regierung in Kiew.

Während deutsche Medien und Politiker gegen deutsche Kritiker der ukrainischen Regierung mit dem Vorwurf des Antisemitismus schnell bei der Hand sind, ist für die großen deutschen Medien der wachsende Antisemitismus in der Ukraine kein Thema.

Warum schwiegen die deutschen Medien, als im April 2017 in Kiew das direkt neben der Synagoge gelegene Theater Bel'etage das Stück "Holocaust Cabaret" auf die Bühne brachte? In dem Schauspiel geht es um den ukrainischen KZ-Wächter John Demjanjuk, der angeblich unter fragwürdigen Anschuldigungen verurteilt wurde. Der Oberste Rabbi der Ukraine, Mosche Asman, protestierte. Die deutschen Medien schwiegen auch als am diesjährigen Hitler-Geburtstag eine Roma-Siedlung in einem Kiewer Park von Rechtsradikalen abgebrannt wurde.

Im November 2016 erklärte der ukrainische Kultusminister Jewgeni Nischuk in einer Fernseh-Talkshow, bestimmte Gebiete in der Zentral- und Ost-Ukraine seien "genetisch unrein". Gemeint waren die Gebiete mit einem hohen Anteil russischsprachiger Bevölkerung. Nach Protesten entschuldigte sich Nischuk. Er sei falsch verstanden worden. Kein deutsches Medium berichtete darüber.

Im April 2017 erklärte Oleg Skripka, Sänger der bekannten ukrainischen Rock-Gruppe Wopli Widopljasowa, man müsse alle Menschen, die wegen "einem niedrigeren Intelligenz-Quotienten" kein Ukrainisch lernen können, "in ein Ghetto sperren", denn diese Menschen seien "sozial gefährlich". Nach Protesten entschuldigte sich der Sänger. Seine Äußerung sei "ironisch" gemeint gewesen. Wieder schwiegen die deutschen Medien.

Einreiseverbote für westliche Journalisten

Nicht nur russische Journalisten sind von Ausweisungen aus der Ukraine betroffen, auch Journalisten aus der EU. Keine einzige Regierung in der EU protestierte gegen diese offensichtliche Zensur. Auch Brüssel schwieg.

Ich selbst bekam am 30. April 2016 im Flughafen von Odessa ein fünfjähriges Einreiseverbot. Ich hätte Donezk von Russland aus besucht, hieß es zur Begründung.

Der Berliner Journalist und ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift "Europa Express" Saadi Isakow bekam im April 2016 auf dem Flughafen von Odessa ein fünfjähriges Einreiseverbot. Isakow hatte weder Donezk noch die Krim besucht. Er hatte allerdings kritische Artikel über den Machtwechsel in der Ukraine und das Massaker in Odessa geschrieben. Das deutsche Außenministerium weigerte sich trotz mehrmaliger Bitte von Isakow, sich für ihn einzusetzen. Die einzige "Hilfe" bestand darin, dass das deutsche Außenamt dem Journalisten eine Liste mit Kiewer Rechtsanwälten schickte, an die er sich ja wenden könne.

Durch die Solidarität von Journalisten-Verbänden konnte die Aufhebung des gegen die spanischen Journalisten Antonio Pampliega und Angel Sastre am 24. August 2017 auf dem Kiewer Flughafen Borispol verhängte dreijährige Einreiseverbot erreicht werden. Der ukrainische Geheimdienst erklärte, die beiden Journalisten würden "falsche Geschichten" schreiben und behaupten, "die ukrainische Armee schieße auf friedliche ukrainische Städte und Dörfer". Die beiden Journalisten sind in Spanien bekannt, weil sie sich ein Jahr lang in der Gefangenschaft der Terroristen von der Al-Nusra-Front befanden.

Am 1. Mai 2018 bekamen auf den Flughäfen von Odessa und Kiew-Borispol gleich zwei Journalisten eine fünfjährige Einreisesperre: der mit internationalen Preisen ausgezeichnete italienische Fotojournalist Giorgio Bianchi, der im Donbass Fotoreportagen gemacht hatte, und der tschechische Journalist Jan Richetski, der kritisch aus Lugansk, Odessa und Transkarpatien berichtet hatte. Richetski schrieb mir: "Es ist lustig, dass die Ukraine Mitglied der EU werden will. Ukrainer brauchen heute kein Visum für die EU, aber ich kann nicht in die Ukraine. So fühle ich mich wie ein Bürger der EU zweiter Klasse. Und warum? Weil ich meine Arbeite mache."

Deutschland steht abseits

Das wichtigste Massenmedium - der Film - ist in Deutschland besonders von der stillschweigenden Informationsblockade über die Ukraine betroffen. Kritische Filme über das Massaker von Odessa und die 100 Toten, die von Scharfschützen auf dem Maidan erschossen wurden, werden weder im deutschen Fernsehen noch in deutschen Kinos gezeigt.

Dabei gibt es Werke von namhaften Regisseuren. In den USA gibt es den Film von Oliver Stone "Ukraine on Fire", der zumindest einen Platz im deutschen Fernseh-Nachtprogramm verdient hätte.

In Italien zeigte Canale 5 den Film "Guerra in Ucraina", in dem mutmaßliche Scharfschützen aus Georgien über ihren Einsatz auf dem Maidan berichten.

In Frankreich zeigte der Canale+ den Film "Les masques de la révolution". Thema des Films ist die Rolle von Nazis und Ultranationalisten auf dem Maidan und beim Brand im Gewerkschaftshaus von Odessa.

Nur in Deutschland, das sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump, zum Fackelträger von Demokratie und Freiheit weltweit erklärte, wollen die Fernsehsender partout keine Filme zum Scharfschützen-Einsatz auf dem Maidan und zum Massaker in Odessa zeigen.

Die Rolle der alternativen Medien

Der Film "Lauffeuer" , den ich 2015 zusammen mit dem Berliner Video-Kollektiv "Leftvision" machte, wurde von den großen deutschen Medien zwar totgeschwiegen. Der Film wurde aber auf vielen kleinen Veranstaltungen in Deutschland, Russland und anderen Staaten Europas gezeigt. Im Internet hatte der mit Spenden finanzierte Film, den wir in vier Sprachen übersetzten, sehr gute Zugriffszahlen.

Je stärker die Regierung in Kiew die kritischen Medien im eigenen Land unterdrückt, desto stärker muss die kritische Öffentlichkeit in Europa alternative Informationsportale, kritische Filmprojekte sowie Journalisten und Andersdenkende in der Ukraine unterstützen.“

https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Medien-zur-Ukraine-Angst-vor-der-Wahrheit-4080012.html?seite=all

Siehe auch http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/156-lauffeuer.html

 

Politisch-medialer Komplex

 

Ausgesuchte Reaktionen üblicher Verdächtiger

 

Deutscher Journalisten-Verband: „Prominenter regierungskritischer Journalist #ArkadiBabtschenko in Kiew erschossen - Spätestens jetzt sollen die EU-Staaten ernsthaft über einen Boykott der #WM2018 nachdenken“

 

Julian Röpcke, BILD: „Putins Regime mordet

und mordet

und mordet.

Warum?

Weil es weiß, daß es am Ende wie immer straffrei ausgeht und am Ende doch alles bekommt, was es will.

Der FIFAWorldCup und NordStream2 sind nur zwei Beispiele von unzähligen.

Ruhe in Frieden, Arkadi Babtschenko.“

 

Julian Hans, Süddeutsche Zeitung: „Mir wird jetzt schon wieder übel, wenn ich daran denke, dass wir in den nächsten Wochen wieder zig Versionen zu hören bekommen, warum dieser Mord allen genutzt hat – Kiew, ukrainischen Nationalisten, den Briten, den Amis – nur das Naheliegende kann’s nicht gewesen sein.“

 

Boris Reitschuster, früher FOCUS: „Wir werden wohl nie erfahren, wer die Täter waren. Aber: ich sehe eine ganz klare politische Verantwortung beim System Putin, wenn man solchen Hass schürt auf Kritiker, wenn man sie de facto für vogelfrei erklärt.“

http://spiegelkabinett-blog.blogspot.com/2018/06/die-burleske-von-kiew-ein-lehrstuck.html

Freeman: „Auch die üblichen vom Westen gekauften Pseudo-Oppositionellen sind in Moskau aus ihren Löchern gekrochen und haben sofort ihre Lügen verbreitet, wie Garry Kasparow:

"Mord. Das ist normales Geschäft für Putin in der Ukraine, in UK, in USA, während Macron TOTALES Geschäft mit Putin in St. Petersburg macht. Nach 298 Ermordeten auf MH17, warum sollte Putin sich Sorgen machen. Ruhe in Frieden"“

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2018/05/kiew-der-gefalschte-mord-babtschenko.html

Bryan MacDonald: „Innerhalb weniger Stunden nach der ukrainischen Aktion unter falscher Flagge waren die üblichen Verdächtigen schnell dabei, ihre Agenden voranzutreiben. Der ehemalige Lobbyist des Legatum-Instituts, Anton Schechowzow, fragte sogleich, ob westliche Beamte zur Weltmeisterschaft reisen würden, um "dem Mörder die Hand zu schütteln, die mit frischem Blut überzogen ist".

Garri Kasparow, der dabei mit Schlamm nach Emmanuel Macron warf, beschrieb es als "business as usual für Putin in der Ukraine".

Joe Bidens "russische Hand", Michael Carpenter, schleuderte ebenfalls Dreck in Richtung des französischen Präsidenten.

Aber die vielleicht schlechteste Herangehensweise kam vom "Russland-Sicherheitsexperten" Mark Galeotti, eine Koryphäe des US-Staatssenders RFE/RL, der bei der Moscow Times auftauchte, um über "Russlands dunkle Macht" zu schreiben und darüber, wie der Kreml "eine Politik des Absegnens freiberuflicher Morde in seinem Namen angenommen hat".

Dabei handelt es sich um Boulevard-Unsinn niedrigsten Niveaus: in der Tat, gruselig.“

https://deutsch.rt.com/meinung/70764-tod-und-auferstehung-in-kiew/

 

Positiv ausgedrückt: naive Trottel

 

Paul Schreyer: „Die „Wiederauferstehung“ des Journalisten Arkadi Babtschenko in der Ukraine hat viele Kollegen im Mainstream kalt erwischt – und offenbart ein Grundproblem: Medien halten die Stellungnahmen staatlicher Behörden des eigenen Landes und befreundeter Länder in der Regel für hinreichend seriös, um sie ungeprüft zu verbreiten.

Es sollte eigentlich kein großes Geheimnis sein: Regierungen und ihre Behörden lügen die Öffentlichkeit gelegentlich an, vor allem dann, wenn es um die Durchsetzung einer Politik geht, die hoch umstritten und demokratisch schwach oder gar nicht legitimiert ist – aber auch sonst, wenn es irgendwie in den eigenen Kram passt oder notwendig erscheint. Diese Banalität entdeckt ein maßgeblicher Teil des etablierten Journalismus allerdings gerade ganz neu. So meint der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Frank Überall, zum Fall Babtschenko:

„Es ist gefährlich, in einer Welt zu leben, wo die Behörden, wo die Politik die Bürger und die Öffentlichkeit dreist belügen.“

Ja schau an, möchte man da ironisch anmerken, wer hätte es gedacht? Diese verrückte Welt ist doch tatsächlich ein gefährlicher Ort. Da wird man gelegentlich angelogen, gerne auch mal organisiert und von ganz oben! Den DJV, wohlgemerkt ein Verband professioneller Journalisten, scheint das ernsthaft zu überraschen …

Das Problem sitzt offenbar tief. Sehr tief. Es rührt auch an das eigene Verständnis vom Staat, das (Nicht-)Wissen über Strukturen des Tiefenstaats – sowie, nicht zuletzt, das Selbstbild der Medien. Denn ein Journalismus, der die „Feinde“ der heimischen Regierung häufiger und schärfer kritisiert als die eigenen Autoritäten, der ist, zumindest aus demokratischer Sicht, weitgehend verzichtbar.“

https://paulschreyer.wordpress.com/2018/05/31/fall-babtschenko-journalismus-trifft-behoerdenglaeubigkeit/

Tobias Riegel: „Diese unwürdigen Äußerungen zu einer nicht einmal begonnenen Mord-Ermittlung wurden aber noch vom Deutschen Journalistenverband (DJV) in den Schatten gestellt. Die mehr noch als alle Privatmedien zu besonderer Neutralität verpflichtete Branchenvertretung positionierte sich mit einem forschen Tweet eindeutig auf einer Seite der Info-Kriegs-Front ...

Es ist nicht das erste Mal, dass der DJV mit offenen antirussischen Ressentiments auffällt. Besonders aggressiv geht der Verband gegen das russische Auslandsmedium RT vor. Diese (laut DJV) „Reporter des Kreml-treuen Propagandakanals RT“ haben auch dann kein Mitgefühl verdient, wenn sie zusammengeschlagen werden. Und das, obwohl der DJV verpflichtet wäre, die Interessen der zum Teil deutschen Mitarbeiter von RT ebenso zu schützen wie jene von „Bild“- oder „Spiegel“-Redakteuren. Auch um Entspannung bemühte Politiker wie Matthias Platzeck werden vom DJV diffamiert, wenn sie es wagen, der „Putin treuen Propagandaschleuder RT“ Interviews zu geben. Es ist überraschend, dass nicht noch mehr Journalisten dem hier beschriebenen Beispiel folgen und einem Verband, der seine Verpflichtung zu Neutralität und Distanz mit Füßen tritt, den Rücken kehren.

Den endgültigen journalistischen Offenbarungseid leistete nun zusätzlich zum infamen WM-Boykott-Tweet des DJV aber der DJV-Vorsitzende Frank Überall: „Es ist gefährlich, in einer Welt zu leben, wo die Behörden, wo die Politik die Bürger und die Öffentlichkeit dreist belügen“, sagte er, nachdem Babtschenko wieder aufgetaucht war. Und: „In dem Moment, wo wir unseren Regierungsvertretern nicht mehr trauen können, wird es für eine Demokratie sehr gefährlich.“ Dieses journalistische Selbstverständnis, das offensichtlich von grundsätzlich die Wahrheit sagenden Behörden ausgeht, zieht einem in seiner Naivität fast die Schuhe aus. Es ist nicht „gefährlich“ in einer solchen Welt zu leben – von einer solchen Welt auszugehen, ist zwingende Voraussetzung für den Beruf des Journalisten.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=44210

Marcus Klöckner: „Der russische Journalist Arkadi Babtschenko ist tot. Der russische Journalist Arkadi Babtschenko ist nicht tot. Der russische Journalist Arkadi Babtschenko ist … ja was eigentlich? Wer sich als Mediennutzer auf die Berichterstattung zum angeblichen Mord an Babtschenko in den vergangenen Tagen verlassen hat, war verlassen. Der Umgang von Journalisten mit dem Fall Babtschenko ist ein Lehrstück, das zeigt: Große, reputierte Medien liefern eine Berichterstattung ab, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Diese Feststellung ist weitreichend. Sie zeigt: Mediennutzer müssen alles, was Medien berichten, kritisch hinterfragen.

Als die „Nachricht“ (Desinformation?) vom angeblichen Mord an dem russischen Journalisten Arkadi Babtschenko in das Mediensystem eingespeist wurde, passierte, worauf man hätte wetten können: Journalistische Distanz? Zurückhaltung? Kritische Recherchen? Fehlanzeige. Stattdessen war eine Berichterstattung zu beobachten, die mustergültig aufzeigt, wie Medien in der Lage sind, fiktionale Wirklichkeiten zu konstruieren und diese dem Mediennutzer als Realität zu verkaufen. Und, noch schlimmer: Die erschaffene fiktionale Wirklichkeit dient dann als Basis, auf der die konstruierte Wirklichkeit weiter aufgebaut wird …

Die Feststellung führt zu der Erkenntnis, dass Mediennutzer grundsätzlich die Berichterstattung in den Medien hinterfragen müssen. Dies gilt insbesondere auch und gerade bei einer Berichterstattung, die scheinbar kaum einen vernünftigen Zweifel daran zulässt, dass sie auch falsch sein könnte. Die Berichterstattung zu Babtschenko hat diesen Zweifel nicht zugelassen. Wer sich die Artikel und Beiträge zu der angeblichen Ermordung Babtschenkos anschaut, wird schnell feststellen, dass hier Journalisten den Anspruch erheben, zu sagen, was ist. Die „Berichte“ geben vor, „die Wirklichkeit“ abzubilden. Da gibt es keinen Raum für Zweifel. Man stelle sich vor, wie die Reaktion der Medien ausgefallen wäre, wenn jemand Zweifel an der Ermordung Babtschenkos angemeldet und von einer möglichen Inszenierung des Geheimdienstes gesprochen hätte …

Nicht zu Unrecht werfen Medienkritiker Journalisten eine regelrechte Autoritätshörigkeit vor. Immer wieder ist zu beobachten, wie Medien regelrecht an den Lippen der Behörden hängen und oft, sehr oft, wird die Wirklichkeit und Wahrheit der Behörden auch zur Wirklichkeit und Wahrheit der Medien. In vielen Fällen mag dies auch völlig korrekt sein. In vielen Fällen mögen Behörden auch tatsächlich korrekt informieren. Aber der Fall Babtschenko zeigt in aller Deutlichkeit, wie einfach es ist, eine komplette Medienlandschaft – wohlgemerkt: länderübergreifend – wie an einem Ring durch die Manege zu ziehen und vorzuführen, wenn diese es sich zu leicht macht und den Behörden allzu schnell Glauben schenkt …

Der Zustand der Medien ist, man muss es leider sagen, desolat. Er ist so desolat, dass auch dieser Vorfall nicht zu einer Rückbesinnung und der Einhaltung journalistischer Qualitätsstandards führen wird. Diese Einschätzung ist gerade auch im Nachgang zum Fall Babtschenko zu beobachten. So wie zunächst aufgrund von Behördenangaben berichtet wurde, dass Babtschenko tot ist, so berichten Medien nun, dass er lebt. Schließlich: Er war doch auf einer Pressekonferenz zu sehen und zu hören. Aber: War er das wirklich? Oder war es ein geheimgehaltener Zwillingsbruder, ein Klon, ein perfekter Doppelgänger? Haben Journalisten DNA von Babtschenko auf der Pressekonferenz entnommen und können sie nun wirklich hundertprozentig sicher sein? Was, wenn vielleicht schon heute die Behörden in der Ukraine von einer doppelten Täuschung berichten werden, die notwendig war, um an die Hintermänner des angeblichen Mordkomplotts heranzukommen? Gewiss, das ist eine ironische Zuspitzung. Aber der Fall Babtschenko zeigt, dass wir uns fragen müssen: Was wissen Medien tatsächlich?“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=44227

 

Negativ ausgedrückt: tollwütige Russland-Hasser

 

Ulrich Teusch: „Deutschlands Mainstream-Journalisten lassen sich in zwei Gruppen (A und B) einteilen: Gruppe A hasst Putin, Gruppe B hasst Putin wirklich. Für den normalen Medienkonsumenten sind die beiden Gruppen natürlich nicht unterscheidbar. Nur intime Kenner der Szene sind in der Lage, die Nuancen wahrzunehmen …

Aber freue sich niemand zu früh! Vielleicht ist Ina Rucks Ankündigung ja auch nur das Resultat einer momentanen und leicht erklärbaren Verunsicherung. Denn immerhin kam es für die Propaganda-Kompagnen (A und B) in den letzten Wochen wirklich knüppeldick. Sage und schreibe drei Kreml-Opfer sind auf wundersame Weise wieder auferstanden. Erst die Skripals, und jetzt Babtschenko.

Keine Frage, solche Schläge muss man erst mal verkraften. Man muss sich neu sortieren. Keine einfache Sache. Zumal da ja auch noch die Leser, Hörer und Zuschauer sind, deren Gutgläubigkeit man nicht nach Belieben und ungestraft überstrapazieren darf.

Doch selbst wenn Ina Ruck tatsächlich neue Wege beschreiten sollte, ist kaum anzunehmen, dass die wirklichen Putin-Hasser aus Gruppe B ihr folgen werden. Im Gegenteil, die werden einfach so weitermachen wie bisher. Und sie werden erst damit aufhören, wenn sie dazu gezwungen werden, wenn sie also ihren schönen Mainstream-Karren krachend gegen die Wand gefahren haben.

Anders gesagt: Diese Leute (aus Gruppe B) wissen zwar, was sie tun, aber sie wissen noch nicht, dass sie damit scheitern werden. Das Portal „Moon of Alabama“ brachte es gestern sehr schön auf den Punkt: „Their propaganda ‚killings‘ will – in the end – kill their propaganda.““

https://augenaufunddurch.net/2018/05/31/ina-gibt-sich-einen-ruck/

Rainer Rupp: „Von den beiden angeblich vom Kreml - wenn nicht gar von Putin persönlich - beauftragten "Killern" in dem gefakten Mord an dem angeblichen "Journalisten" Babtschenko hat als Fakt zumindest einer für den ukrainischen Geheimdienst gearbeitet. Nach anfänglichem Leugnen hat die ukrainische Spionageabwehr dies für einen der Festgenommenen, angeblichen "Attentäter" bereits eingeräumt.

Jedoch ist kaum zu erwarten, dass diese Umstände bei den tollwütigen Russenhassern in unseren deutschen Qualitätsmedien ernsthafte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der offiziellen Geschichte der ukrainischen Regierung wecken werden. Zu gierig hatten sie sich auf die gefakte "Ermordung" Babtschenkos gestürzt, um weitere Kübel mit ihrem üblichen Dreck über den russischen Präsidenten und seinem "Schreckensregime" auszuschütten. Jetzt Zweifel am ukrainischen Narrativ zu zeigen, käme nämlich dem Eingeständnis ihrer eigenen Unfähigkeit gleich …

Deutsche "Qualitätsmedien" tun sich mit dieser Erkenntnis der NYT noch schwer. Auch hat man bisher vergeblich auf eine scharfe diplomatische Demarche Berlins an die Adresse Kiews gewartet. Bundespräsident Steinmeier und Außenminister Maas wurden nämlich von der ukrainischen Regierung wie am Nasenring vorgeführt: Während ihre ukrainischen Amtskollegen sehr wohl wussten, dass kein Mord geschehen war, ließen sie zu, dass die Deutschen die angeblich von Russen bestellte Mordtat lautstark verurteilten. Einen größeren diplomatischen Affront kann man sich kaum vorstellen. Bis jetzt herrscht jedoch Schweigen im Berliner Wald …

Diese Äußerungen dürften ziemlich genau das charakterliche Profil dieses "Ausnahmejournalisten" Babtschenko widerspiegeln. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen scheint, Opfer von Tragödien zu verhöhnen, zu sein. Kein Wunder also, dass gegen ihn im Internet viele Drohungen kursieren. Aber dass sich russische Geheimdienste mit einem solch durchgeknallten Russenhasser beschäftigen, kann ziemlich sicher ausgeschlossen werden. Nur westliche Medien und Politiker stellen sich mit dem Psychopathen Babtschenko und seinen ukrainischen Helfern auf dieselbe Stufe und bezeichnen ihn als "Journalisten", der er ganz bestimmt nicht ist.

Aber mit dem Attribut "Putin-Kritiker" lässt sich Babtschenko von den Meinungsmultiplikatoren der westlichen Unwertegesellschaft hervorragend vermarkten. Mit der Verleihung des neuen Dissidententitels "Putin-Kritiker" wird jeder noch so unbedeutende und / oder gefühlskalte Hetzer in den Augen der westlichen Öffentlichkeit "geadelt" und als Vertreter des wahren Willens des russischen Volkes präsentiert. "Putin-Kritiker", egal wie skurril oder abscheulich ( man denke nur an Pussy Riot) sie sind, sie sind die von unseren Qualitätsjournalisten viel gesuchte wichtige Zutaten für die tägliche Giftmischung, mit der unsere Konzern- und Regierungsmedien ihre Hörer, Zuschauer und Leser berieseln.“

https://deutsch.rt.com/meinung/70919-babachenko-wahnsinniger-gehts-nicht-mehr/

 

Kampagnen gegen Russland

 

Tobias Riegel: „Spätestens die Kampagnen zu angeblichen Giftgas-Angriffen oder zum Fall Skripal haben die bislang nicht gekannte Entschlossenheit einiger Politiker und Redakteure verdeutlicht, auch groteske Narrative mit der Macht der Wiederholung zu etablieren. Kaum ein Monat vergeht ohne spektakuläre Prüfungen der Medienkompetenz der Bürger und Redakteure, ohne Beleidigungen der Intelligenz und ohne die Beugung juristischer Prinzipien durch aggressive Verdachts-Berichterstattung. Erfahrungsgemäß wäre es im Fall Babtschenko mutmaßlich so weitergegangen wie im Fall Skripal, beim „russischen Staatsdoping“ oder bei den Maidan-Schüssen: Nach gehöriger medialer Vorverurteilung Russlands wäre die Berichterstattung jäh abgebrochen und der Fall – unaufgeklärt – im kollektiven Gedächtnis geparkt worden. Vorher wäre möglicherweise versucht worden, das Fehlen von Beweisen, Motiv und Plausibilität durch die schiere Masse an ähnlich lautenden Berichten zu verdecken. Doch dann platzt in dieses mutmaßliche Vorhaben das quicklebendige „Mordopfer“ Babtschenko und stellt einmal mehr eine ganze Branche bloß.

Interessant ist, dass die Kampagnen zum Zeitpunkt der schnellen Auflösung noch nicht richtig angefahren waren. Viele Journalisten hatten sich zwar schon für moralische Appelle gegen Russland warmgelaufen, aber „Putin war es“ hatte die „Bild“-Zeitung in ihrem relativ zurückhaltenden Bericht noch nicht gerufen, auch wenn die Zeitung, wie andere Medien, kaum andere Mord-Motive zuließ als „Kreml-Kritik“.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=44210

Bryan MacDonald: „Das Narrativ der Ukraine in den letzten Jahren war, dass man Moskau nicht glauben kann, ob es nun um die schreckliche MH17-Katastrophe, die Wiedereingliederung der Krim nach Russland oder die angebliche Einmischung in Wahlen im Ausland geht. Jetzt aber hat Kiew uns mitgeteilt, dass der Mann, von dem sie behauptet hatten, dass er ermordet wurde, tatsächlich lebt und sein Tod vorgetäuscht bzw. inszeniert wurde, um die Russen hereinzulegen. Außer natürlich, dass der angebliche Täter, der die Tat hätte durchführen sollen, den sie verhaftet haben, Ukrainer ist.

Außerdem war die Täuschung nicht auf die Polizei und den SBU (Nachfolgerdienst des KGB in der Ukraine) beschränkt. Denn selbst der ukrainische Premierminister Wolodymyr Hrojsman beschuldigte den Kreml öffentlich, eine gezielte Ermordung von Babtschenko unter Berufung auf die "totalitäre Maschine" durchgeführt zu haben. Auch sein Botschafter in Österreich beschrieb den Vorfall als "feigen" Mord an einem "Putin-Gegner".

https://deutsch.rt.com/meinung/70764-tod-und-auferstehung-in-kiew/

 

Reaktionen aus den USA

 

Andre Damon: „Der Starreporter der New York Times, Andrew Higgins, erklärte: „Die Ermordung des Journalisten Arkadi Babtschenko, eines ehemaligen Kriegsberichterstatters, der mit seiner scharfen kritischen Berichterstattung die russischen Nationalisten in Rage brachte, ist der jüngste in einer Serie oftmals tödlicher Angriffe auf unerschrockene Gegner von Präsident Wladimir W. Putin, sowohl innerhalb als auch außerhalb Russlands.“

Higgins, der 2014 eine auf gefälschten Fotos basierte Story über einen Vorstoß russischer Soldaten in die Ukraine zurückziehen musste, stellte den Mord in eine lange Reihe von angeblichen Verbrechen des Putin-Regimes, darunter die Vergiftung von Sergei und Julia Skripal Anfang dieses Jahres und der Abschuss des Fluges MH17 über der Ukraine 2014.

Die Times und andere große Zeitungen verwendeten bei der Berichterstattung ihr übliches Drehbuch: Sobald ein prominenter Kritiker des Kremls im Ausland stirbt oder verletzt wird, wird sofort Moskau beschuldigt. Jeder Versuch Russlands, diese Behauptungen zu bestreiten oder gar die Anschuldigungen anzufechten, wird als weiterer Beweis für ein bösartiges Komplott des Kremls angesehen.

Doch auf dem Höhepunkt des internationalen Aufruhrs über den Mord geschah das Unerwartete: Der Journalist Babtschenko tauchte auf einer Pressekonferenz der ukrainischen Polizei quicklebendig wieder auf und gab bekannt, dass er seinen eigenen Tod nur inszeniert hatte …

Die amerikanische Presse aber reagierte auf die Auferstehung Babtschenkos, indem sie nach anderen Anschuldigungen gegen den Kreml suchte. Typisch war der Leitartikel der New York Times vom Donnerstag mit dem Titel „Whatever It Was, We Didn‘t Do It“.

„Nachdem am Dienstag aus Kiew die Nachricht eingetroffen war, dass ein russischer Journalist, der Wladimir Putin kritisiert hatte, erschossen wurde, lief die Leugnungsmaschinerie des Kremls bald auf Hochtouren“, schrieb die Times und beschwerte sich bitterlich, dass der Kreml die Frechheit besaß, die Beteiligung an einem Mord abzustreiten, den es nie gegeben hatte.

Mit anderen Worten, die Times versuchte, auf die „Leugnungsmaschine“ des Kremls abzulenken, anstatt zuzugeben, was der Vorfall über die Lügen der Times enthüllt hat. In Wirklichkeit ist glasklar geworden, dass der für die Kommentarseiten der Times zuständige James Bennett ein Propagandablatt betreibt, das Nachrichten im Dienste der Geheimdienste manipuliert, um den Krieg im Ausland und die politische Unterdrückung im Inland zu fördern. Wenn eine Lüge ans Tageslicht kommt, schiebt die Zeitung eine noch größere Lüge hinterher.

Jeder Kommentar in der Online-Ausgabe der New York Times ist mit dem Hinweis versehen, dass der Meinungsteil der Zeitung „vom Nachrichten- und Thementeil getrennt ist“. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein: In Wirklichkeit sind Meldung und Meinung zumeist nicht zu unterscheiden. Die Times platziert routinemäßig Geschichten auf ihrer Nachrichtenseite, die ausschließlich aus unbegründeten Behauptungen und Spekulationen bestehen, und nimmt diese dann als Grundlage für Kommentare und Leitartikel, in denen Krieg und innenpolitische Repression gefordert werden.

Seit mehr als eineinhalb Jahren führen die US-Medien eine Kampagne gegen das, was sie „Fake News“ nennen, die angeblich von Russland und seinen Sympathisanten verbreitet werden. Im Namen dieser Kampagne rechtfertigen die großen Medien, führende Politiker und die US-Geheimdienste die umfassendste Zensur in der Geschichte der USA, bei der im Internet Tausende von Social-Media-Konten gelöscht, oppositionelle Standpunkte zum Schweigen gebracht und linke Nachrichtenseiten aus Suchergebnissen verbannt werden.

Aber der Betrug mit dem Mord an Arkadi Babtschenko hat gezeigt, wer die wahren Verbreiter von „Fake News“ sind: nicht die oppositionellen Nachrichten-Sites, die zensiert werden, sondern die Nachrichtenredaktionen der Mainstream-Presse in New York, Washington und London.“

https://www.wsws.org/de/articles/2018/06/02/mord-j02.html

 

Zustand der westlichen Staats-Medien

 

Zlatko Percinic: „Vor lauter Hetze gegen Russland ist dem DJV eine der wichtigsten Fragen bei der Verbrechensaufklärung entgangen: Was war das Motiv? Wieso sollte Russland kurz vor der WM (wenn es überhaupt von der Regierung beauftrage Morde gibt, welche zu verurteilen wären) im eigenen Land so einen Blödsinn machen, und dann ausgerechnet noch in der Ukraine? …

Nun, auch mir fehlen die Worte, nicht nur dem Boris. Mir fehlen die Worte darüber, wie einfach sich eigentlich intelligente Menschen veräppeln lassen und jede sich bietende Möglichkeit nutzen, um ihrer Ideologie Ausdruck zu verleihen. Sie schämen sich dann nicht einmal dafür, dass sie zu Unrecht ein ganzes Land für einen Mord beschuldigen, der sich dann schließlich als eine astreine Seifenoper entpuppte. Diese Leute besitzen dann nicht einmal den Anstand, sich öffentlich für ihre falschen Beschuldigungen zu entschuldigen. Stattdessen hört man zwar den Ärger und auch Erleichterung heraus, dass Babtschenko am Leben ist, am Ende bleibt der Russe aber immer noch an allem schuld.

Wer ist Arkadi Babtschenko? Dieser Frage ging die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) nach. Eine eigentlich sehr wichtige Frage, angesichts der plötzlichen Solidarität, die ihm hierzulande zuteil wurde. Der NZZ-Artikel kratzte aber nur leicht an Babtschenkos Oberfläche und ließ wichtige Details aus. Details, die die WDR-Korrespondentin Ina Ruck nicht glauben mag, ganz im Gegensatz zum vorgetäuschten Mord. Dass der russische Journalist als Kriegsreporter bei der Novaya Gazeta und beim Moskowski Komsomolez aufgrund seiner Radikalisierung und mangelnder Selbstdisziplin rausflog und sich dann fortan über Crowdfunding für seinen Blog und Auftritten in einer kaukasischen TV-Show finanzierte, wird nicht erwähnt. Solange er aber Dinge wie "ich tanze auf Putins Grab" sagt, ist ihm die Unterstützung unserer Medien und Politiker jedoch gewiss.“

https://deutsch.rt.com/meinung/70910-bis-auf-knochen-blamiert-ukraine-batschenko/

Wolfgang Jungmann: „Wer Presse lesen will, Radio hören und Fernsehen sehen, der sollte sich in Zukunft immer dieses einmalige Lehrstück journalistischer Volksverdummung vor Augen führen. Nie zuvor hat die Journaille ihre Maske so ungeniert fallen lassen. Die sich immer wieder zum Kaiser hochstilisierenden Welterklärer haben gar nicht bemerkt wie sie sich selbst ihrer Kleider entledigt haben. Nackt und ohne jede Deckung haben sie sich uns präsentiert. So wollen wir sie für immer in Erinnerung behalten, damit sie uns nicht noch einmal an der Nase herumführen können.

Journalistische Ethik, vierte Kraft der Demokratie, Ehre des Berufstandes - alles nur Augenwischerei für's dumme, dumme Volk. Es geht um Macht, Geld und Eitelkeiten und um sonst gar nichts.

http://spiegelkabinett-blog.blogspot.com/2018/06/die-burleske-von-kiew-ein-lehrstuck.html

Bryan MacDonald: „Oder werden wir endlich zugeben, dass es ein ernstes Problem in der Berichterstattung über Russland und seine Nachbarn gibt, und dass es Zeit ist für eine große, grundlegende Entrümplung der Medienlandschaft von Journalisten und Analysten, die immer wieder etwas falsch machen und sich als völlig überfordert darstellen? Wenn ja, könnte der Fall Babtschenko noch einen Silberstreif am Horizont darstellen. Aber verlassen Sie sich nicht darauf.“

https://deutsch.rt.com/meinung/70764-tod-und-auferstehung-in-kiew/

 

Zum Schluss

 

Der Wurm ist nicht so richtig überzeugt von der offiziellen Version, die da lautet „idiotische Inszenierung des ukrainischen Geheimdienstes“. Sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass das Schelmenstück aufgeflogen ist und der ukrainische Geheimdienst versucht hat, noch das Beste daraus zu machen.

Hätte Arkadi Babtschenko fortan fernab ein Leben unter falscher Identität geführt, hätte die Aktion ihren Sinn erfüllt: auch wenn es nicht die geringsten Beweise gibt, stünde Russland mit Hilfe der tollwütigen Russland-Hasser im westlichen politisch-medialen Komplex weltweit am Pranger.

Das hat unter anderem schon beim Flugzeug-Abschuss der MH17 (siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/106-falsche-flagge.html ) und beim angeblichen Giftgas-Anschlag im Fall Skripal (siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/326-gut-gestylter-nato-strichjunge.html ) geklappt. Die andauernde, durch nichts begründete Russland-Hetze, die seit mehreren Jahren läuft, hat zwar den intelligenteren Teil der Bevölkerung aufgebracht, aber der große Teil der Bevölkerung glaubt das, was ihnen vorgekäut wird.

Es hätte weitere Sanktionen gegeben, weiteres Militär wäre vor die Grenzen Russlands gefahren.

Das alles hätte Sinn ergeben und es sieht sehr danach aus, als ob die ganze Aktion nach „Ausführung der Tat“ aufgeflogen wäre.

Was mal wieder die Einheitsfront der Russland-Hasser der westlichen Medien entlarvt und diskreditiert hat.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm