https://www.youtube.com/watch?v=H7BCVsE_yHc
Nicht, weil er krank war, sondern wg. einem „diffusen Gefühl der Unsicherheit“ ist der „nur 1,70 Meter groß(e)“ Bundestags-Abgeordnete Kevin Kühnert seiner Arbeit nach eigenen Aussagen nicht nachgegangen.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist „nur 1,70 Meter groß“ oder kleiner und hat oft nicht nur ein diffuses, sondern ein sehr reales Gefühl der Unsicherheit. Dazu gehören auch viele, die mehr als 1,70 Meter groß sind.
Kevin bezahlt zu Haus
„In einem neuen ZEIT-Bericht erklärt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, warum er sich im Herbst 2024 für Monate aus der Politik zurückgezogen hat. Eine klare Diagnose? Fehlanzeige. Stattdessen sei es nur ein „diffuses Gefühl“ gewesen – das Gefühl, nicht mehr sicher zu sein. Heißt: Kein Burnout, kein Arzt, kein Attest – aber Diäten und Zulagen in Höhe von fast 100.000 Euro kassiert. Darf sich ein Spitzenpolitiker einfach so „rausfühlen“?“
https://www.youtube.com/watch?v=g4-nXAKeVIo
"Kevin Kühnert hat sich vor einem halben Jahr aus der Politik zurückgezogen, sein Ausscheiden mit gesundheitlichen Problemen begründet, seither (mit Ausnahme einer Abschiedsrede und einiger Abstimmungen) die Arbeit im Deutschen Bundestag weitgehend eingestellt und weiterhin Diäten und Zulagen in Höhe fast 100.000 Euro kassiert.
Doch jetzt kommt raus: Kühnert hat das ganze Land getäuscht, Kevin hat blau gemacht!
Es war DIE Eilmeldung am 7. Oktober 2024: „Kevin Kühnert tritt als Generalsekretär aus gesundheitlichen Gründen zurück“, meldete damals Table Media als Erstes. Auch in der Tagesschau um 20 Uhr ist Kühnerts Rücktritt gesendet worden, „aus gesundheitlichen Gründen“, zitiert Sprecherin Julia Niharaki-Sen aus einem Brief, den Kühnert an die SPD geschrieben hatte.
Darin heißt es wörtlich: „Ich selbst kann im Moment nicht über mich hinauswachsen, weil ich leider nicht gesund bin. Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig sind, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen.“
In der Folge überschlugen sich die Genesungswünsche von Parteifreunden ebenso wie von politischen Gegnern: „Ich wünsche ihm gute Genesung und den demokratischen Parteien, dass er später wieder in die Politik zurückkehren wird“, schrieb etwa SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger meldete sich bei X zu Wort: „Nichts kann wichtiger als die eigene Gesundheit sein. Es ist hochanständig wie er mit seiner Verantwortung gegenüber der SPD umgeht. Das zeigt seinen feinen Charakter.“
Auch CDU-General Carsten Linnemann sendete die besten Wünsche: „Kevin Kühnerts Entscheidung verdient Respekt. Gesundheit muss immer vorgehen. Ich wünsche ihm viel Kraft und eine schnelle und vollständige Genesung.“
Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann wünschte Kühnert „alles Gute für deine Gesundheit“, der damalige FDP-Justizminister Marco Buschmann wünschte Kühnert „gute Besserung und vollständige Genesung“.
Sofort entbrannte eine Debatte darüber, wie hart das politische Geschäft geworden sei, welche Rolle soziale Medien dabei spielten und was getan werden könne, damit Politik nicht krank mache und sich mehr Menschen dafür begeistern ließen.
In einem Bericht der Zeit kommt nun heraus: Kühnert hat dem ganzen Land ein Märchen über gesundheitliche Gründe aufgetischt.
Es habe weder einen Schlüsselmoment noch eine medizinische Diagnose gegeben, die ihn zu seinem Rückzug bewegt hätten. Stattdessen sei es ein „diffuses Gefühl gewesen“, wie in dem Text zu lesen ist, „das Gefühl, nicht mehr sicher zu sein“.
So sei er einmal von einem Fußballfan im Stadion, der sich als AfD-Wähler ausgegeben habe, mit den Worten „Ich hasse dich!“ konfrontiert worden. Bei Bauerndemos vor der SPD-Zentrale seien selbstgebaute Galgen zu sehen gewesen sein. Und einmal hätten Männer in Halle laut darüber fantasiert, wie sie Kühnert „die Fresse polieren“ könnten. Oder eine Frau, die auf ihn zugerannt kam und ein rohes Ei an seinen Kopf schlug.
Auch von zwei Männern, die Kühnert als „in Neonazikluft“ beschreibt, die ihm – vor seinem Hotel im thüringischen Altenburg stehend – nichts getan hätten, ihn stattdessen gegrüßt hätten, spricht Kühnert als ein Strich auf seiner Vorfall-Liste und sagt über sich selbst: „Wahrscheinlich ist das Verfolgungswahn.“ Und weiter: „Meine rote Linie ist da, wo Gewalt in der Luft liegt. Ich bin nur 1,70 Meter groß.“
Zu seinem Ausscheiden aus der Politik sagt Kühnert in der Zeit: „Ich bin nicht aus der Politik ausgestiegen, weil ich Angst vor ein paar Neonazis habe. Sondern weil ich zunehmend Zweifel habe, was das Thema Wehrhaftigkeit betrifft.“ Kein Wort über eine Erkrankung oder gesundheitliche Probleme, die er in seinem Brief noch als Grund angegeben hatte, wofür er hunderte Genesungswünsche erhalten hatte – stattdessen beschreibt er ein diffuses Gefühl der Unsicherheit als prominenter Politiker in Deutschland.
Die Tatsache, dass Politiker der SPD mit 8 Fällen im Jahr 2024 glücklicherweise nur sehr selten Opfer von Gewaltdelikten (AfD 93 Fälle, Grüne 20 Fälle, Linke 10 Fälle, Union 8 Fälle) geworden sind, konnte Kühnert offenbar das diffuse Gefühl der Unsicherheit nicht nehmen.
Vor allem jedoch habe Kühnert gestört, seine Wirkung nicht mehr mit politischen Vorhaben entfalten zu können wie noch als rebellischer Juso-Chef. Ein besserer Pressesprecher der SPD sei er als Generalsekretär gewesen, der das öffentlich habe vertreten müssen, was er selbst gar nicht beschlossen hat – und möglicherweise auch gar nicht wollte. Auch gelte man als Partei-General bei schlechten Wahlergebnissen schnell als „Hauptschuldiger“ oder in der Öffentlichkeit als das „Gesicht der Misere“.
Auch habe er nicht mehr das Gefühl gehabt, alle Bürger erreichen zu können, gegen Kritik auch in den sozialen Medien anzukommen. Von einer „tiefen Niedergeschlagenheit“ ist die Rede, bei denen auch Aufmunterungsversuche nichts genutzt hätten: „Ich habe das nicht mehr ernst genommen, ich wollte das nicht mehr sehen. Vielleicht ist das der Punkt, wo es pathologisch geworden ist. Am Ende war da ein Gefühl von absoluter Vergeblichkeit.“
Von einer Erkrankung, einer Diagnose oder gesundheitlichen Problemen ist an keiner Stelle die Rede.“
Felix Perrefort: „Je mehr man über Kevin Kühnerts Rückzug aus der Politik und seine rätselhafte Kommunikation nachdenkt, desto mehr Fragen stellen sich – desto größer wird der Raum für Spekulation hinsichtlich seiner finanziellen Lage. Seinerzeit – vor etwa sechs Monaten – ist nämlich berichtet worden, Kühnert habe sich krankschreiben lassen. Nun heißt es von Kühnert selbst, es habe nie eine Diagnose gegeben …
Zwar befinden sich Bundestagsabgeordnete in keinem arbeitsrechtlichen Verhältnis (weswegen sie kein Gehalt bzw. keinen Lohn bekommen), doch hat der Gesetzgeber analoge Regelungen geschaffen. Wenn Abgeordnete nicht mehr „zur Arbeit“ gehen, also dem Parlamentsbetrieb fernbleiben, wird ihnen vom Geld etwas abgezogen – nur von der Kostenpauschale allerdings, nicht von der Diät, die aktuell 11.227 Euro beträgt. Nach Steuern dürften Kühnert also gesichert 6.000 bis 7.000 Euro pro Monat überwiesen worden sein.
Gemäß § 14 des Abgeordnetengesetzes (AbgG) wird an Sitzungstagen eine Anwesenheitsliste ausgelegt, wobei der Bundestagspräsident in Absprache mit dem Ältestenrat festlegt, an welchen Sitzungstagen genau sie ausgelegt wird. Abgeordnete, die sich nicht in diese Liste eintragen, müssen mit Kürzungen ihrer Kostenpauschale rechnen. Die Höhe des Abzugs variiert je nach Art der Entschuldigung:
100 Euro bei unentschuldigtem Fehlen an einem Sitzungstag.
200 Euro bei unentschuldigtem Fehlen an einem Plenarsitzungstag ohne Beurlaubung.
Nur 20 Euro, wenn ein ärztlicher Nachweis über Arbeitsunfähigkeit oder ein Krankenhausaufenthalt vorgelegt wird.
Die Bild berichtete am 7. Oktober 2024, Kühnert sei „krankgeschrieben und in medizinischer Behandlung“, Termine werde er „in der nächsten Zeit nicht wahrnehmen“. Doch inzwischen stellen sich Fragen: War Kühnert tatsächlich offiziell krankgeschrieben?
Zweifel weckt nämlich sein Gespräch mit der Zeit, in dem Kühnert selbst einräumt, es habe „keinen Schlüsselmoment“ und „auch keine medizinische Diagnose“ gegeben, die ihn zum Rückzug veranlasst habe. Vielmehr sei es ein „diffuses Gefühl“ gewesen – eines, das sich irgendwann nicht mehr habe verdrängen lassen.
Könnte es also sein, dass Kühnert sich damals ein Attest besorgt hat, aber gar nicht krank war, um blauzumachen – und keine Einbußen bei der Kostenpauschale hinnehmen zu müssen?“
Offensichtlich gelogen
Felix Perrefort: „Kevin Kühnert inszeniert sich im Zeit-Porträt als Opfer einer allgemeinen Bedrohungslage. Doch wie glaubhaft ist seine Geschichte? Die Erzählung, laut der Bauern mit „selbst gebauten Galgen“ drohend vor der SPD-Zentrale gestanden hätten, hält einer Faktenprüfung nicht stand. Was bleibt, ist der Verdacht gezielter Desinformation …
Kürzlich hat die linke Wochenzeitung Die Zeit ein Porträt veröffentlicht, das aus einem Gespräch mit Kühnert entstanden ist und ihn als Opfer rechter Drohungen darstellt. Darin heißt es an einer Stelle:
„Oder die Bauern, die im vergangenen Jahr vor der SPD-Zentrale demonstrierten, die Kühnert leitete. Sie waren mit selbst gebauten Galgen angerückt.“
Ein schwerer Vorwurf gegenüber den Landwirten, die damals vor der SPD-Parteizentrale demonstrierten – doch für die Galgen gibt es keine Belege.
2024 fand lediglich eine einzige Demonstration von Landwirten vor der SPD-Parteizentrale statt: am 26. Januar. Von dieser Aktion existieren zahlreiche Fotos, die Kühnert im Gespräch mit den Demonstranten zeigen. Die Stimmung war möglicherweise aufgeheizt, grundsätzlich aber friedlich, wie die Fotos dokumentieren.
Keine Galgen, keine Bedrohung, keine Einschüchterung. Nur Bauern und Sympathisanten, die gegen die Landwirtschaftspolitik der Ampel-Regierung demonstrierten.
Die Zeit greift in ihrem Bericht zu einem unredlichen Stilmittel: Sie vermischt Bilder von anderen Bauernprotesten, bei denen tatsächlich symbolische Galgen auftraten, mit jener Demonstration im Beisein von Kühnert, auf der kein Galgen zu sehen ist. So wird nicht nur eine Bedrohung konstruiert, die es in dieser Form nie gegeben hat, sondern eine veritable Falschbehauptung aufgestellt. „Selbst gebaute Galgen“ gab es bei jener Demo, der einzigen unmittelbaren Konfrontation zwischen protestierenden Bauern und Kevin Kühnert, schlicht nicht …
Unklar bleibt, wie die Falschbehauptung entstand:
Möglichkeit 1: Kevin Kühnert stellte sie auf, die Zeit-Journalistin übernahm sie ungeprüft.
Möglichkeit 2: Die Zeit-Journalistin gibt falsch wieder, was Kühnert ihr von den Bauernprotesten erzählte.
In jedem Fall verantworten sowohl Kühnert als auch die Zeit eine publizierte Falschbehauptung. Vom SPD-Politiker ist zu erwarten, den vor Tagen veröffentlichten Artikel zu lesen und bei möglichen Falschdarstellungen auf Korrekturen zu bestehen.“
Das Schweigen der Medien
Boris Reitschuster: „Sie haben es vermutlich genauso erlebt wie ich: Vor ein paar Tagen tauchte in einigen „alternativen“ Medien die Meldung auf – Kevin Kühnert, angeblich eine falsche Krankschreibung, um sich weiter als Bundestags-Abgeordneter bezahlen zu lassen. Rund 100.000 Euro stehen im Raum. Und die erste Reaktion? „Das wird groß!“, dachte ich. Ein Skandal mitten im Herzen der SPD – das wird Wellen schlagen.
Nur: Es schlug keine Wellen.
Kaum eine Schlagzeile, kein Brennpunkt, keine Talkshow, kaum ein kritischer Kommentar, kaum irgendwo ein wirklich bemerkbares Stirnrunzeln.
Nichts, nienta, nisto.
Dabei ist der Vorwurf brisant: Ein Spitzenpolitiker, der sich angeblich über Monate hinweg krankmelden lässt, ohne ernsthafte Krankheit – und damit ein sechsstelliges Gehalt kassiert. Keine Diagnose. Keine Abrechnung. Keine Bestätigung. Nur Schweigen. Das zumindest legt ein Gespräch nahe, das Kühnert selbst mit der “Zeit” führte – in dem er sich, vielleicht aus Übermut oder Nachlässigkeit, allem Anschein nach faktisch selbst entlarvte. Von einer echten Krankheit war dort keine Rede.
Stellen Sie sich einmal vor: Ein ganz normaler Arbeitnehmer meldet sich über Monate krank, lässt sich sein Gehalt weiterzahlen – und würde dann in einem Interview andeuten, dass eine ernsthafte Krankheit eigentlich gar nicht vorlag. Was wäre die Folge? In der Privatwirtschaft drohen in solchen Fällen Abmahnung, Kündigung und nicht selten sogar strafrechtliche Konsequenzen.
Aber bei einem Spitzenpolitiker der SPD? Da wird weggeschaut. Da wird geschwiegen. Da wird vertuscht.
Man fragt sich unweigerlich: Was wäre passiert, wenn es ein AfD-Politiker gewesen wäre? Oder jemand von der Werteunion? Oder ein konservativer Abgeordneter? Die Empörungswelle wäre tsunamiartig durchs Land gerollt. Eilmeldungen, Talkshows, investigative Enthüllungen, Dauerfeuer auf allen Kanälen.
Doch Kevin Kühnert? Wird behandelt wie ein Fußgänger, der im Parkverbot steht.
Es geht nicht nur um den Vorwurf selbst. Selbstverständlich gilt auch für Kühnert die Unschuldsvermutung. Es geht um das, was dieses Schweigen über unsere politische Kultur aussagt. Auf der einen Seite die angeblich Bösen – bei denen jedes noch so kleine Vergehen aufgeblasen wird. Auf der anderen Seite die Guten – denen man alles durchgehen lässt, selbst wenn es nach handfestem Betrug riecht. Und nicht mal kritisch nachfragt.
Was besonders schlimm ist, und was viele völlig unterschätzen: Das Schweigen ist oft lauter als eine Lüge.
Denn es sendet eine klare Botschaft: Regeln gelten nur noch für manche. Moralische Empörung ist zur Waffe geworden und hat nichts mehr mit Moral und Anstand zu tun, so wie wir sie kennen. Wer dazugehört, zu den selbsternannten „Guten“, der darf tricksen, schummeln, vertuschen – Hauptsache auf der richtigen Seite. Wer nicht dazugehört, wird schon für eine missverständliche Formulierung medial abgeurteilt.
Man sieht dieselben Mechanismen, wenn Marine Le Pen von der Präsidentschaftswahl in Frankreich ausgeschlossen wird – natürlich ganz legal, natürlich ganz „objektiv“. Man sah es bei unzähligen Skandalen hierzulande, die je nach Parteibuch entweder binnen Stunden beerdigt oder wochenlang ausgeschlachtet wurden.
Vielleicht haben wir uns einfach daran gewöhnt.
Daran, dass Skandale heute nicht mehr nach dem Gewicht der Tat beurteilt werden, sondern nach der politischen Gesinnung.
Daran, dass Schweigen lauter ist als jede Schlagzeile.
Daran, dass Gerechtigkeit längst zur Gesinnungsfrage geworden ist.
Aber jedes Mal, wenn wir dieses Schweigen durchgehen lassen, stirbt ein kleines Stück Vertrauen. Nicht nur in Medien oder Politik – sondern in die Grundidee, dass Regeln für alle gelten. Und genau deshalb dürfen wir es nicht einfach so hinnehmen.“
https://reitschuster.de/post/kevin-kuehnert-und-das-schweigen-der-medien/
Reales Gefühl der Unsicherheit: Flinta-Petition in Berlin
„Im Schnitt kommt es im Berliner ÖPNV zu mehr als einem sexuellen Übergriff pro Tag. Die Opfer sind meistens weiblich. Eine aktuelle Petition bringt nun erneut eigene Abteile für nicht-männliche Personen ins Spiel - und stößt auf große Resonanz.
Bei einer Petition für die Einrichtung von speziellen Abteilen für Flinta-Personen in Berlins öffentlichen Verkehrsmitteln sind innerhalb weniger Tage mehr als 15.000 Unterschriften zusammen gekommen. Flinta steht für Frauen, Lesben, Inter, Nonbinär, Trans und Agender.
In Extra-Bereichen in U-Bahnen, Trams und Bussen sollen sie vor männlichen Übergriffen geschützt sein, heißt es in dem Unterschriftenaufruf, der vor gut einer Woche gestartet ist. Die Abteile könnten demnach etwa in den hinteren Bereichen der Fahrzeuge eingerichtet werden, "dort, wo oft übergriffige Männer sitzen". Lilafarbene Sitze könnten deutlich machen, dass dort ein Schutzraum für Flinta-Personen bestehe.
Initiiert wurde die Petition von Alex Born. Sie fahre mittlerweile nur noch mit dem Fahrrad durch Berlin, weil sie sich im ÖPNV nicht mehr wohl fühle, sagte sie der rbb24 Abendschau am Dienstag. "Jemand hat sich hinter mich gestellt, sich an mir gerieben, angegrapscht. Dieses Zu-Nah-Kommen, diese Blicke erleben wir Flinta-Personen einfach jeden Tag", so Born. Solche speziellen Abteile könnten zu mehr Sicherheit führen.
Im Berliner Nahverkehr ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr zwar gesunken - aber die Zahl der Sexualdelikte deutlich gestiegen. Das zeigte die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen im Februar. Demnach haben Sexualdelikte in Fahrzeugen und Haltestellen der BVG 2024 im Vergleich zu 2023 um 15 Prozent zugenommen. Insgesamt geschieht im Berliner ÖPNV mehr als ein sexueller Übergriff pro Tag (380 Delikte im Jahr 2024). Die Opfer sind dabei meistens weiblich, die Täter männlich, wie die Zahlen für 2023 und 2024 zeigen.
Bereits im November hatte die Berliner Grünen-Sprecherin für Verkehrspolitik im Abgeordnetenhaus, Antje Kapek, Extra-Abteile für Frauen in U-Bahnen gefordert, um sie im Gedränge besser vor männlichen Übergriffen zu schützen. Hintergrund war unter anderem ein Vergewaltigungsfall im Frühjahr 2024 auf der Linie U3 im Stadtteil Zehlendorf.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verweisen indes auf bereits bestehende Sicherheitsvorkehrungen. "Wer sich unwohl fühlt oder Hilfe benötigt hat auf jedem Bahnhof zu jeder Tages- und Nachtzeit die Möglichkeit, über die Notruf- und Informationssäulen direkten Kontakt zu unseren Mitarbeitenden und der Sicherheitsleitstelle aufzunehmen", teilte das Unternehmen mit. Alle Fahrzeuge verfügten über Alarm- und Notrufeinrichtungen, mit denen Fahrgäste direkt zum Fahrer oder zur Fahrerin durchgestellt würden.
Zuletzt hatte das Unternehmen gemeinsame Reinigungs- und Sicherheitsstreifen auf bestimmten U-Bahnlinien nach einer Testphase verstetigt, um das Sicherheitsgefühl zu steigern. Auch die zunehmend durchgängigen U-Bahn-Züge ohne getrennte Abteile sollen für mehr Sicherheit sorgen.“
Hier ist die Petition:
„Sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ist trauriger Alltag für FLINTA*-Personen!
Seit meiner Kindheit werde ich regelmäßig in öffentlichen Verkehrsmitteln sexuell belästigt, von fremden Endo cis-Männern, die mich anstarren, bedrängen, grapschen wollen oder mir einfach viel zu nahe kommen. Ich bin damit nicht allein. Jede FLINTA*-Person kennt solche Situationen. Und es hört einfach nicht auf.
Deshalb fordere ich jetzt von der BVG: FLINTA*-Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln – in U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen.
Ein klar gekennzeichneter Bereich, der ausschließlich von FLINTA*-Personen (Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans* und agender Personen) genutzt werden darf – ein geschützter Raum, in dem wir sicher unterwegs sein können, ohne Angst vor sexueller Belästigung haben zu müssen. Zusätzlich könnten in allen Waggons gut sichtbare Hinweise in lila Schrift auf sexuelle Einwilligung (sexuellen Konsens) aufmerksam machen, als präventive Maßnahme für alle Fahrgäst:innen, besonders für jene, die statistisch am häufigsten übergriffig werden: Männer.
Diese Forderung ist bitter nötig und persönlich!
Ich selbst wurde schon unzählige Male belästigt: Ich wurde verfolgt. Mir wurde unter den Rock gegriffen. Jemand hat sich unter meinem Rock an mir „abgewischt“. Männer fixieren meine Brüste mit gierigen Blicken. Ich kann die Formen sexueller Übergriffe, die ich in öffentlichen Verkehrsmitteln erlebt habe, nicht mehr zählen. Es passiert täglich. Und es passiert uns allen.
Doch das Schlimmste passierte in der Silvesternacht 2014/2015:
Ich stieg aus der U-Bahn, ein Mann folgte mir – und vergewaltigte mich. Er war ein Serientäter und trotzdem war er kein Einzelfall.
Einige Jahre später, erneut an Silvester, erlebte ich einen weiteren erschütternden Moment:
Ein etwa 50-jähriger Mann fotografierte in der U-Bahn einem Mädchen unter den Rock – direkt vor meinen Augen. Ich filmte den Vorfall und zeigte ihn an. Zuerst stritt er alles ab, nannte sich „kein Perverser“. Doch auf seinem Handy: Zwei Fotos. Zwei Bilder von dem Mädchen. Unter ihrem Rock. Ohne ihre Zustimmung.
Deswegen bin ich mittlerweile so weit, dass ich fast nur noch Fahrrad fahre – selbst bei Regen, Schnee und Glätte. Einfach, weil ich es nicht mehr ertrage, jeden Tag diese Angst, diese Ekelgefühle, diese ständige Alarmbereitschaft zu spüren.
Und dabei sind wir FLINTA* diejenigen, die den ÖPNV am meisten nutzen – weil wir im Schnitt weniger verdienen. Und trotzdem sind wir die am wenigsten geschützten.
Deshalb braucht es FLINTA*-Abteile. Zum Beispiel im hinteren Teil eines Fahrzeugs – dort, wo oft übergriffige Männer sitzen. Dort könnten lilafarbene Sitze deutlich machen: Hier ist ein Schutzraum für FLINTA*!
Ein sicherer Ort für alle, die ihn brauchen. Und ein Zeichen gegen die Normalisierung von gewaltvollen, sexuellen Übergriffen.
Öffis müssen für uns alle sicher sein. Und solange das nicht gewährleistet ist, brauchen wir FLINTA*-Wagons. Jetzt, @BVG! #WennIhrUnsLiebt
Unterzeichne meine Petition – für mehr Sicherheit, für mehr Sichtbarkeit und für echte Gleichberechtigung im öffentlichen Raum.
Danke
Eur:e Alex Born To Be Wild & Queermany & Metoo Germany & Conversations On Consent“
https://www.change.org/p/sichere-flinta-wagons-jetzt-bvg-wennihrunsliebt
Gut gemeint, aber absurd. Wenn es schon so böse „Männer“ gibt, und die wissen, dass es einen Wagen voller Flintas auf lilafarbenen Sitzen gibt, ist dies eine Einladung, so einen Wagen mal so richtig aufzumischen.
Was passiert mit denjenigen, die nicht im Flinta-Wagen sitzen? Werden die als Freiwild angesehen?
Sollen die Flintas sich nicht lieber verschleiern? Oder einen womöglich gelben Flinta-Stern tragen, damit sie leichter erkennbar sind?
Soll es vielleicht in öffentlichen Parks Bänke geben, auf die sich nur Flintas setzen dürfen?
Diejenigen, deren Name nicht genannt werden darf
Öffentliche Sicherheit bzw. Unsicherheit war schon immer ein Problem – jedoch noch nie so drastisch wie in den letzten Jahren.
Aus früheren Beiträgen des Wurms:
„Boris Reitschuster: „Selbst in diesen Tagen, in denen man aus dem Staunen und aus dem Zustand des Schocks eigentlich kaum noch herauskommt, haben mich zwei Nachrichten ganz besonders geschockt. Und ich weigere mich, sie einfach zu übergehen – weil ich finde, wer wegsieht, macht sich mitverantwortlich für das, was in diesem Land passiert und was dieses Land an den Rand des Abgrunds gebracht hat. Die erste Nachricht, die mich entsetzt hat, fand ich in der „Berliner Zeitung“ und sie trägt die Überschrift: „Karl Lauterbach: ‘30 Prozent der Geflüchteten sind psychisch krank‘“.
Es sind fast zehn Jahre vergangen, seit Angela Merkel mit ihrer unkontrollierten Grenzöffnung dieses Land einem bisher unvergleichbaren Zustrom von Migranten aussetzte, bis einer der wichtigsten Aspekte plötzlich von jemandem aus der Regierung offen angesprochen wird. Ein Aspekt, für dessen Benennung man bis heute damit rechnen muss, als rechtsextrem oder „Nazi“ diffamiert zu werden, obwohl er völlig offensichtlich ist – aber gerade deshalb wohl so strikt tabuisiert: Dass durch die Zuwanderung vor allem junger Männer aus den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt sehr viele der psychischen Traumata quasi mit importiert werden. Ich schreibe darüber seit Jahren unter dem Stichwort „Gewaltimport“.
Zehn Jahre brauchten Lauterbach & Co., um dieses Thema zumindest einmal zaghaft anzusprechen … Wie viele Jahre mussten ins Land ziehen, wie viele Unschuldige ermordet werden, bis es zu dieser Erkenntnis kam?
Das Thema dürfe kein Tabu mehr bleiben, fordert der Minister, der einer Partei und einer Politikrichtung angehört, die alles tut, um dieses Thema zu tabuisieren … Aber dennoch – dass plötzlich ein rot-grüner Spitzenpolitiker solche absolut schockierenden Zahlen nennt, für die man bisher diffamiert wurde, sollte man in meinen Augen nicht verschweigen. Im Grunde sagt Lauterbach ja nichts anderes, als dass wir unzählig viele tickende Zeitbomben im Land haben. Und das ist absolut schockierend – auch wenn wir als kritische Geister es schon lange ahnten.“
„Nicht nur in diesem Falle: Schwerkriminelle werden aus der Haft entlassen, weil kein Platz da ist, wg. Personal-Mangel finden Verfahren oft gar nicht statt, gutmenschliche Psychiater stellen positive Gutachten aus mit dem Ergebnis, dass der Kriminelle wenige Tage später eine Mordtat begeht.
Wenn dem so ist, dann soll sich die Polizei zur Gänze aus der Verbrechens-Bekämpfung zurückziehen und sich auf die „Delegitimierer“ des Staates konzentrieren: bei Menschen, die zwar friedlich sind, aber eine andere Meinung als die des Staates vertreten, schlägt der Staat mit der vollen Härte des Gesetzes zu – da ist keine Milde zu erwarten.“
https://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/1306-schafft-die-verbrechens-bekaempfung-ab
Dieser Staat gibt sich immer mehr auf. Zumindest sorgt er nicht genug für die Sicherheit seiner Bevölkerung.
Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm
Das Böse verlachen
- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -
Rundfunkbeitrag auch für Tiere? | Die Schweine "Steffi und Torsten"
https://www.youtube.com/watch?v=h-ivkwx88d4
KRIEG (CREEP-Cover) - Alien's Best Friend - Intermezzo des Tages #50 – Live
https://www.youtube.com/watch?v=rr8pHMVO0io
Die REGIERUNG KAPITULIERT ??!!
https://www.youtube.com/watch?v=2fe5GRRdlOA
Hasstalavista - Serdar reagiert auf Rico Long
https://www.youtube.com/watch?v=Z6P3QAn6egQ
Simone Solga: Lehrer, duck dich! | Folge 161
https://www.youtube.com/watch?v=cDAeU50KnxY
Frohe Botschaft / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 186
https://www.youtube.com/watch?v=DtBS8-4Inc0
HallMack Aktuelle Kamera 128 - Stimmungswechsel
https://www.frei3.de/post/edb00c1f-5312-4e60-a59a-5a9473c7b47a