Ansichten eines Regenwurms

Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.

Hobsbawm

Vor zehn Jahren verstarb mit Eric Hobsbawm einer der bedeutendsten Historiker.

Da denkende Menschen schon immer mit Individuen zu tun hatten, die ausschließlich an sich und ihrem unmittelbaren Umfeld interessiert sind und ein völliges Desinteresse an geschichtlichen Vorgängen an den Tag legen, immer wieder auf dieselbe Propaganda reinfallen, immer wieder die Fehler vorangegangener Generationen wiederholen,  und dieser Asozialismus immer mehr um sich greift, tut es gut, zu lesen, was Eric Hobsbawm dazu schreibt.

Der Wurm zitiert aus Vorträgen und Aufsätzen, die unter dem Sammelband „Wieviel Geschichte braucht die Zukunft“ erschienen sind und aus seiner Autobiographie „Gefährliche Zeiten – Ein Leben im 20. Jahrhundert“.

 

Seine Schiffe hinter sich brennen sehen

„Die Redewendung seine Schiffe hinter sich brennen sehen bezog sich ursprünglich auf das Kampfgeschehen, hat aber heute eine allgemeine Bedeutung gewonnen. Sie ist vergleichbar mit der Redewendung Alle Brücken hinter sich abbrechen und bedeutet ›alles hinter sich lassen, was zur Umkehr (auch in geistiger Hinsicht) bewegen könnte‹ (vgl. Lutz Röhrich, Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Freiburg 1992, Bd. 3).

Ihren Ursprung hat die Wendung in der Schifffahrt. Wenn ein Herrscher seine eigenen Schiffe verbrennen ließ – und sich dadurch den Fluchtweg abschnitt –, wollte er auf diese Weise seine eigene Tapferkeit und Entschlossenheit beweisen. Röhrich vermutet, dass die Redewendung auf die Kriegskunst des spanischen Konquistadors Hernando Córtez zurückzuführen ist, welcher 1519 mit elf Schiffen von Kuba nach Mexiko segelte und dort die Siedlung Veracruz gründete. Damit seine Mannschaft keine andere Wahl hatte, als »ihm ohne Hoffnung auf einen offenen Fluchtweg ins gefährliche Innere Mexikos« zu folgen, ließ er die Schiffe nach ihrer Ankunft verbrennen.“

https://gfds.de/seine-schiffe-hinter-sich-brennen-sehen/

 

Die Sprengung von North Stream 1 + 2 als Akt des Staats-Terrorismus hat einen Milliarden-Schaden und eine verschärfte Energie-Krise ausgelöst. Abgesehen von Verbrauchern und betroffenen Staaten, ist das vor allem ein Schaden für die Anteilseigner, Energie-Konzernen aus Russland, Deutschland, den Niederlanden und von Frankreich und natürlich deren Versicherungen.

https://www.nord-stream.com/de/wer-wir-sind/

 

Wenn mensch vom absurden Verdacht absieht, Russland hätte seine eigene Pipeline gesprengt, bleibt nur ein Haupt-Verdächtiger übrig: die USA. Es ist kaum vorstellbar, dass die Sprengung ohne Wissen der USA durchgeführt wurde. Das heisst nicht, dass sie es selbst getan haben – aber mit deren Wissen und Unterstützung wäre die Aktion wohl nicht möglich gewesen.

Einen gewaltigen Schaden hat auf jeden Fall die deutsche Bevölkerung davongetragen. Und der Wurm legt sich fest: auf die eine oder andere Art und Weise war die deutsche Regierung an der Sprengung beteiligt und hat damit der eigenen Bevölkerung einen massiven Schaden zugefügt.

Sprichwörtlich sieht die deutsche Regierung ihre eigenen Schiffe hinter sich brennen.

Darüber, dass so ziemlich alles für die USA als zumindest Anzettler und größtem Nutznießer spricht, geht der Wurm erst gar nicht ein. Genauso wenig über die blödsinnigen Manipulations-Versuche des politisch-medialen Komplexes, Russland als Täter oder zumindest als Haupt-Verdächtigen darzustellen.

Ein Hauch von Nichts

Königin Elisabeth II. von England wurde diese Woche nach einer pompösen Trauerfeier beerdigt.

Ihre Rolle lässt sich einfach beschreiben: ein „Nichts“, das „da“ war.

Dadurch, dass sie 70 Jahre lang ihre Rolle so unauffällig, oberflächlich und ohne große Fehler spielte, hat es gereicht, aus ihr eine Sympathie-Trägerin zu machen – wobei für politisch denkende Menschen sie gerade für ihr Nichts-Tun und Nicht-Handeln zu einer äußerst unsympathischen Figur wurde.

Vielen Menschen galt jedoch ihre Loyalität der Person und nicht der Institution. Welche Folgen ihr Ableben Haben WIRD, WIRD Sich noch erweisen.

 

Nach Wahrheit forschen, Schönheit lieben, Gutes wollen, das Beste thun

„Dieser edle Mann ist nicht mehr … Im Anfang dieses Jahres entriß ihn der Tod seinen Freunden, unsrer Stadt, den Wissenschaften, der Menschheit … Niemand hat ihn gekannt, der ihn nicht geliebt und geehrt hätte … Personen von allen Ständen und Nationen: Fürsten, Staatsminister, Krieger, Geistliche; Männer und Frauen; Fremde und Einheimische; Christen und Naturalisten; Gelehrte und Geschäftsmänner … Er war der Stolz und die Zierde unsrer Stadt. Jedem aufgeklärten und edlen Fremden ward sein Name genannt und seine Bekanntschaft zu suchen empfohlen … Endlich stehe auch hier als Verdienst: daß er durch seinen untadelhaften Wandel, seine hohe Rechtschaffenheit und durch sein eifriges Lehren wichtiger Wahrheiten es dahin brachte, daß man erkannte, auch ein Jude, auch ein Unchrist, könne ein guter Mensch sein, könne Religion haben, könne unter uns Christen Religion und Tugend befördern.“

Nachruf in der Berliner Monatsschrift im Jahre 1786

 

Gerade zu Ende gegangen ist eine Ausstellung über diesen „edlen Mann“ im Jüdischen Museum in Berlin. Es handelt sich um Moses Mendelssohn.

Hier der Link zur Ausstellung: https://www.jmberlin.de/feature-moses-mendelssohn

 

Nützlicher Idiot

Fjodor Lukjanow: „Die Geschichte kümmert sich nicht darum, was ein Staatsmann wollte oder was er anstrebte. Sie beurteilt ihn nach dem praktischen Ergebnis seines Wirkens.“

https://test.rtde.tech/meinung/147595-michail-gorbatschow-nachruf-auf-idealistische-selbsstauschung-tauschung-enttauschung/

 

Michail Gorbatschow ist gestorben. Auch dann, wenn mensch ihm den besten Charakter, die edelsten Absichten zugesteht, steht er als Beispiel dafür, wie schädlich solche Eigenschaften sind.

Die Menschen sind nicht gut. Wehe einem Idealisten, der das Gegenteil glaubt. Wehe denjenigen, die unter der Gutmütigkeit desjenigen zu leiden haben, der für sie Verantwortung trägt.