„„I was born in the year 1632, in the city of York, of a good family, though not of that country, my father being a foreigner of Bremen, who settled first at Hull“, so lautet der erste Satz im Weltbestseller „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe.
Kaum zu glauben, dass die weltweit bekannte Romanfigur Sohn eines Bremer Kaufmanns ist. Ursprünglich hieß Crusoe‘s Vater Kreuznaer, welches sich im Englischen zu Crusoe wandelte. Der Vater wanderte über Hull nach York in Nordengland aus, wo auch Robinson Crusoe aufwuchs.
Noch immer findet man Spuren der Romanfigur in Bremen. Heute steht in der Böttcherstraße das Robinson-Crusoe-Haus. Ludwig Roselius, der Gründer von Kaffee HAG, kaufte nach und nach alle Gebäude der Böttcherstraße auf und ließ sie im Stil des Expressionismus gestalten. Als letztes Gebäude wurde 1931 das Robinson-Crusoe-Haus fertiggestellt. Roselius wählte den Namen als Symbol für hanseatischen Tatendrang und Pioniergeist.“
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Wer sich wundert, dass die Roman-Figur des Abenteurers Robinson Crusoe für „hanseatischen Tatendrang und Pioniergeist“ steht, hat mit Sicherheit nur die stark verkürzte Version für Kinder bzw. Jugendliche gelesen oder gesehen – tatsächlich ist der vor 300 Jahren erschienene „Robinson Crusoe“ bis heute der Roman des Kapitalismus und Kolonialismus.
Und sein Autor Daniel Defoe einer der bedeutendsten und am meisten unterschätzten Schriftsteller aller Zeiten.